Ich spanne meinen Kiefer an und wische mir die Tränen weg, nachdem ich ihn von mir weggedrückt habe. Zitternd atme ich ein. "Kol...", sage ich leise, doch ich schaffe es einfach nicht irgendetwas zu sagen. Was sollte ich auch schon sagen. Nichts würde seine Meinung ändern. Ich presse die Lippen zusammen, während er mich mit kalten Augen mustert. Das tut verdammt weh. Ich schaue zu ihm hinauf. "Ich liebe dich, Kol. Das tue ich wirklich aus tiefstem Herzen, aber ich kann das alles hier nicht mehr", flüstere ich schließlich, nachdem ich meinen Mut in der hintersten Ecke, meines Innersten gefunden habe. Verwundert zieht er die Augenbrauen hoch. "Es tut mir wirklich leid und ich hoffe irgendwann verstehst du es,..." Schwer schlucke ich und gehe an Kol vorbei. Verdattert bleibt er stehen und starrt auf den Fleck an dem ich eben noch stand, doch er macht keine Anstalten mir zu folgen oder mich aufzuhalten. Ich hoffe er tut es auch nicht. Das würde ich jetzt nicht ertragen.Ich sehe im Augenwinkel wie Leonie verwundert im Türrahmen steht und zwischen uns traurig hin und her schaut, als sie realisiert hat was gerade passiert ist. Ich würdige sie keines Blickes, sondern verschwinde mit schnellen Schritten in den ersten Stock und schließe die Tür zu meinem Zimmer hinter mir laut. Erst jetzt bemerke ich das ich die ganze Zeit die Luft angehalten habe. Ich atme zitternd aus und lehne mich erschöpft von diesem, nett ausgedrückt, Gespräch gegen meine Tür. Das lief ja alles wunderbar. Ich fahre mir mit den Händen über mein Gesicht und versuche mich zu beruhigen. Meine Hände zittern vor Aufregung. Ich sollte ihm einen Brief schreiben, in dem ich versuche ihm zu erklären was hier passiert. Danach wird er es verstehen. Den darf er dann aber nicht in die Hände bekommen, bevor ich sterbe. Ich setze mich an meinen Schreibtisch und nehme ein leeres Blatt und einen Stift heraus und fange an zu schreiben, nachdem meine Hände nicht mehr ganz so zittern. Lange sitze ich an dem Brief, schreibe mehrere Seiten und muss mir immer wieder ein paar Tränen verdrücken. Dieses ganze Thema mit dem Tod und das ich sie nie wieder sehen werde, das ich sie alle verlieren werde, nimmt mich doch mehr mit als ich am Anfang gedacht habe. Aber ich muss mir immer vor Augen halte für wen ich das mache und weshalb. Ich will nur das sie sicher sind. Will das sie die Leben leben können, welche sie wollen. Welche, die ich niemals so lange leben wollte. Als ich fertig bin falte ich die Blätter noch einmal und tue sie in einen Umschlag. Ich lege sie in ein Sweatshirt, welches ich noch von Kol in meinem Zimmer habe und verstaue beide Sachen in meinem Schrank. Er wird es finden wenn es an der Zeit ist, da bin ich mir sicher. Ein verzweifeltes Lachen entfährt mir und ich schließe den Schrank, nachdem jemand an der Tür klopft. "Komm rein, Leonie", sage ich und setze mich wieder auf den Stuhl, welcher am Schreibtisch steht. "Woher weißt du das ich es bin?", fragt sie vorsichtig nach, als sie die Tür ein Stück geöffnet hat. "Du bist die einzige die klopft und nach so einem Gespräch von mir und Kol dumm genug ist, mich aufzusuchen", gebe ich ihr ehrlich als Antwort. Nur Elijah wagt es sich mich in Emotionalen labilen Momenten aufzusuchen, doch kein anderer. Nicht einmal Rebekah oder Niklaus würde das tun. Meine Stimmung schwankt dann wie die einer Schwangeren. Und das sehr extrem. Es kam sogar einmal so weit, das ich mein Dienstpersonal, welches mich einfach nicht in Ruhe lassen wollte, obwohl sie strikte Anweisungen hatten, abgeschlachtet habe. Deswegen ist es besser für sterbliche mich nach so etwas in Ruhe zu lassen. Ja, ich gebe zu ich bin dann immer sehr Labil, was das angeht. Aber wer ist das nicht?So etwas gebe ich aber nie offen zu. Sie runzelt etwas beleidigt die Stirn. "Du würdest mich nicht töten", sagt sie schnell und schließt hinter mir die Tür. "Doch würde ich", antworte ich mit harter Stimme und mein Blick versteift sich, als sie sich auf mein Bett setzt. "Runter da", meine ich. Sie steht auf und lehnt sich gegen die Tür. Ohne eine weitere Bemerkung ihrerseits, fragt sie endlich, ob wir uns nicht schon auf den Weg nach Kanada machen wollen. Ich nicke und packe schnell eine kleine Tasche zusammen, als sie wieder verschwunden ist. Ich werde definitiv, wenn wir wieder da sind, jagen gehen. Mit den scheiß Blutbeuteln komme ich auf Dauer nicht parat. Die sind nicht gut für meine Verdauung. Ich glaube mein Körper stößt die auch teilweise einfach ab, weil er es eben nicht gewohnt ist. Vom Tisch nehme ich mir meine Autoschlüssel und gehe nach unten, wo ich Kol nicht anschauen kann. Jedoch spüre ich seine Blicke auf mir ruhen. Nie in meinem ganzen Leben war es mir unwohl unter seinem Blick, aber jetzt schon. Ich fühle mich nicht gut dabei, wenn er mich jetzt ansieht.
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Alexandria Petrova - The Original
Fanfic[The Originals FF] Vor mehr als eintausend Jahren, wurde versehentlich eine Rasse geschaffen, welche den Tod und das Chaos über die Menschheit brachte. Eine Rasse, die blutrünstiger und grausamer ist als die, die schon existieren. Alex und Niklaus...