Kapitel 9 - Ollivanders

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Lily war froh, als sie wieder aus der Zaubererbank kamen und sie die warme Sonne auf ihrem Gesicht spüren konnte. In der Bank selbst war es nämlich ziemlich kühl gewesen, wie könnte es anders sein, wenn die Gänge, in denen sich die Verließe befanden, weit unter der Erde lagen.

Severus hatte hinunter gemusst, um sich Geld aus dem Schließfach seiner Eltern zu nehmen, und weil Lily nach dem Geldumtausch nicht alleine zwischen all den Kobolden bleiben wollte, war sie mitgefahren.

Um so wärmer erschien ihr jetzt die Sonne, als sie mit Severus durch die Winkelgasse streifte und sich die Läden besah.

In einem Schaufenster hingen getrocknete und gekämmte Elfenhaare, in einem anderen lieferten sich mehrere Putzlappen einen Kampf, wer am schnellsten und gleichzeitig am saubersten wischen konnte.
Vor dem nächsten Schaufenster mache Severus halt.
"Schau auf deinen Brief Lily, du brauchst drei Garnituren schwarzer Arbeitskleidung...das kriegen wir hier!" Er zeigte auf das Schild über dem Laden.

Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten

Lily legte ihren Kopf in den Nacken und lächelte.
Es war hier noch schöner, als sie es sich jemals hätte erträumen können.
Die ganzen Leute, die alle zaubern konnten...all die Läden, die so wunderbar magisch waren und so zauberhaft golden in der Sonne glänzten. Und mittendrin sie und Severus, die gemütlich durch die Gassen schlenderten...Lily hätte immer so weiter machen können.

Severus sah sie drängend an.
"Können wir rein?!"

Lily nickte ihm zu.
Von gemütlich konnte gerade keine Rede sein.
"Klar, los geht's!" Lily folgte Severus in den Laden.

Es roch nach frisch gewaschenem Stoff und alter Kleidung. Lily schloss die Augen und sog den angenehmen Duft durch die Nase ein.
Gespannt blickte sie um sich und erkannte tausende von Umhängen, Kleidern, Hosen und Hemden im schwarz, rot, grün, doch auch in glänzend blau und schimmernd lila.

Hoch oben auf den schier endlos nach oben ragenden Regalen standen Spitzhüte in aller Form und Farbe fein säuberlich aneinander gereiht.

Lily hätte sich Stunden umsehen können. Freudig drehte sie sich langsam um sich selbst, während sie versuchte, alles auf einmal zu sehen.

"Ja, danke, Ma'am,..." Severus lächelte der Dame an der Theke zu, die sofort auf stand und zu den beiden hinüber kam.

"Lily, komm!" Severus zog sie zu ihm heran.

Die Dame, die sich als Madam Malkins vorstellte, holte ein Maßband aus ihrem langen, purpurroten Umhang und begann, Severus und Lily ab zumessen.
Oder besser gesagt, das Maßband tat es allein und Madam Malkins schrieb sich die jeweiligen Größen mit einer Feder auf ein Blatt Pergament.

Als das Maßband fast jeden Winkel ihrer Beine, Arme und des Bauchs abgemessen hatte, schnappte es ein und schwebte zurück in Madam Malkins Umhang.

Lily hatte während des ganzen Prozesses staunend zwischen der Frau und ihrem Maßband hin und her geschaut, und hatte Severus nicht bemerkt, der die gesamte Zeit ein Gespräch hatte anfangen wollen.

"So, ihr beiden...! Ihr seid fertig!" Madam Malkins scheuchte die Feder von dem Blatt und zückte ihren Zauberstab.
Lily starrte gebannt auf den Stab und wartete ab, was jetzt passieren würde.

Madam Malkins tippte zweimal mit ihrem Zauberstab auf das Blatt Pergament und schwang ihn dann in Richtung Garderobe.

"Wie viele habt ihr gesagt, braucht ihr? Drei für jeden?"

Severus und Lily nickten gleichzeitig.

Die Dame nickte und schwang den Zauberstab fünf weitere Male in Richtung Garderobe.

Lily Evans (Kindheit, Hogwarts, bis zum Schluss) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt