Wir nahmen die Pille in den Mund und spülten sie mit etwas Wasser herunter.
„Und nun?“, wollte ich wissen.
Ich hatte noch nie Drogen genommen, wusste also nicht was passiert wenn man sowas schluckt.
„Warte ab…“, war alles was sie mir sagte.
Also wartete ich ab.
Wir lagen auf dem Teppich, lauschten der Musik und warteten.
Warteten das etwas passiert. Die Musik wurde immer lauter und schallte durch mit hindurch.
Sie ließ meine Organe tanzen, brachte mein Blut zum vibrieren und mein Herz passte sich dem Beat der Music an. Der Teppich war so weich. Er fühlte sich so lebendig an. Als wäre er ein Tier, das unter uns lebt. Als würde es durch die Wüste reiten, getrieben von unendlichem Durst.
Ich sah an der Decke die Sterne. Wie sie hell leuchteten, die Sternbilder des Löwens und des Wassermanns. Ich wollte sie fangen und streckte meine Finger in die Höhe. Als würde ich die Oberfläche eines dunkelblauen Ozeans berühren, verflogen die leuchtenden Sterne und Feenstaub in hellblau und leuchtend Türkis tröpfelte auf mich nieder.
„Juli…siehst du es? Siehst du den Feenstaub?“, flüsterte ich ganz leise zu meiner besten Freundin.
Sie nickte stumm und zeugte zur Tür.
„ Freiheit…“
Wir standen auf, alles um uns herum wirkte so lebendig und strahlend.
Hand in Hand liefen wir zur Tür, Juli stellte den Stuhl bei Seite, entschuldigte sich bei ihm. Sie nannte ihn Simon. Ja Simon war ein braver Stuhl, er beschwerte sich nie.
Als wir auf den Gang traten und die Music hörten gab es kein Halten mehr.
Wir rannten die Treppe hinunter und das dunkle Meer. Wir ließen niemals die Hand des anderen los.
Die Lichter flogen über die Wände wie kleine Glühwürmchen, wir versuchten fasziniert von ihrer Anmut ihnen mit den Augen zu folgen, doch es gelang uns nicht. Jemand schupste uns auf die Tanzfläche und ohne das ich wusste was ich tat ließ ich mich treiben.
Die Music sagte mir was ich zu tun hatte.
Sie flüsterte mir ins Ohr, machte mir Komplimente. Sie sagte mir all das was ich hören wollte.
Verschwitzt schaute ich zum Himmel und sah wieder die Stern hoch droben auf uns nieder schauen…
Sie winkten uns beiden, lächelten uns an und wir winkten zurück. Juli drückte meine Hand und flüsterte mir ins Ohr, sie hätte draußen kleine Feen gesehen die sie rufen würden, und so folgten wir dem ruf der Feen und mit jedem Schritt den wir machten hatten wir das Gefühl auf Wolken zu laufen. Als würden wir in den Himmel schweben und immer schwereloser zu werden.
Draußen war die Luft anders. Sie roch nach Liebe, Lust, Erde und Regen. Es roch nach Freiheit. Juli zog mich durch die Menge blieb plötzlich stehen.
„ Wir müssen tanzen!“.
Und so tanzten wir. Immer schneller und heftiger, wir wollten den Boden spüren, mit Mutternatur eins werden.
So zogen wir unsre Schuhe aus und tanzen um sie herum wie Indianer um ein Lagerfeuer. Unsre verschränkten Finger zeigten in den Himmel und wir trieben in einem Strom aus Farben, Gerüchen und lauter Musik.
Die Welt um uns herum schien still zu stehen, ich verlor den Bezug zu Zeit, zu dem Ort an dem ich mich befand, zur Realität.
Ich vergas wer ich war und was ich bin.
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Ein Strom aus Licht und Schatten
RomanceWas geschieht mit einem wenn man sich entschließt die Welt zu verlassen. Bestraft das Universum einen oder hat es Mitleid? Heaven entschließt sich das Risiko einzugehen und verabschiedet sich von der Welt. Doch was passiert wenn man tot ist?