• Vance Joy - Fire And The Flood •
»Ich kann es immer noch nicht fassen, Eve. Du bist so... so... Argh! Mir fällt einfach kein passendes Wort ein! Elliot, hilf mir mal!«
»Dumm?«
Mira rammt Elliot ihren Ellenbogen in die Seite, der sich daraufhin stöhnend krümmt. »Scheiße, du hast doch dasselbe gedacht! Jetzt tu bloß nicht so!«
Ich lache, gerade als Mira erneut ausholt. Sie hält inne. Beide sehen mich verwirrt an, aber ich zucke nur mit den Schultern und sage: »Elliot hat recht. Ich bin dumm.« Es stimmt und ich weiß es.
Mira sieht mich bemitleidend an. »Wieso hast dann eingelenkt und ihm verziehen, wenn du es weißt?« Sie legt einen Arm um mich. »Du hättest ihm zwischen die Beine treten und abhauen sollen.«
»Ich schätze, ich wollte ihm noch eine letzte Chance geben.«
Elliot zieht ein Buch aus dem Regal und schnaubt. Ohne von dem Buch in seinen Händen aufzuschauen, murmelt er: »Die wievielte letzte Chance ist das inzwischen?«
Ich weiß, dass er recht hat und obwohl ich es nicht will, erwische ich mich bei dem Versuch, trotzdem eine Entschuldigung für meine Entscheidung zu finden. »Er war meine erste Liebe. Ich schätze, es fällt mir schwer, das alles einfach wegzuwerfen.«
»Deine erste«, betont Mira und steckt mir mit einem aufmunternden Lächeln eine Strähne hinters Ohr. Ihre haselnussbraunen Augen strahlen Mitleid aber auch etwas Verständnis aus. »Er ist deine erste Liebe. Das bedeutet nicht, dass er auch deine einzige und schon gar nicht deine letzte sein muss.«
Ich senke den Blick.
Elliot seufzt. »Mira hat recht. Willst du wissen, was ich glaube?« Als ich unsicher nicke, fährt er fort: »Du bist gar nicht in ihn verliebt. Jedenfalls nicht mehr. Viel mehr bist du in die Idee von ihm verliebt.« Ich runzele verwirrt die Stirn. Elliot tritt näher an Mira und mich und flüstert, da manche um uns herum bereits wütend von ihren Tischen und Lernunterlagen aufblicken. »Du hast dieses Bild im Kopf. Dieses Bild von einer perfekten Beziehung. Dieses Bild von Rhys. Von Rhys und dir. Aber du verdrängst, dass das Bild in deinem Kopf nicht mit der reellen Beziehung übereinstimmt. Du willst es dir nicht eingestehen, weil du Angst davor hast, Schluss mit ihm zu machen. Davor, alleine zu sein. Nur bist du nicht alleine«, fügt er leise hinzu.
Mira nickt. »Du hast Elliot und mich. Deine Eltern. Baron. Und was auch immer du behauptest, ich weiß, dass du Jonah tief in deinem Inneren liebst.«
Natürlich liebe ich Jonah. Man kann ihn nur lieben. Aber das spreche ich nicht laut aus. Nicht vor ihm und auch nicht vor meinen Freunden.
Ich ringe mir ein Lächeln ab. »Das ist doch lächerlich«, sage ich und meine damit Elliots Aussage. Aber im gleichen Moment, in dem ich die Worte laut ausspreche, flüstert eine Stimme in meinem Kopf: ist es das wirklich?
Elliot zuckt mit den Schultern. »Wie du meinst.« Dann hebt er die Hand und wedelt mit einem Buch herum. »Ich muss das hier ausleihen. Danach können wir gehen. Wartet ihr vorne auf mich?«
Mira und ich nicken. Elliot läuft nach vorne zur Bibliothekarin, während wir beide langsam zum Eingang spazieren.
»Was Elliot da eben gesagt hat«, beginnt sie, aber mehr als diese Worte bekomme ich nicht mehr mit, denn im nächsten Moment erblicken meine Augen ihn. Er sitzt da an einem der Tische, über ein paar Bücher gebeugt, und lernt. Ich erkenne ihn sofort. Es ist fast so, als würde er aus der Menge hervorstechen.
Seine braunen Haare stehen ihm wirr vom Kopf ab, als wäre er direkt nach dem Aufstehen hierher gekommen, ohne vorher noch einmal in den Spiegel zu sehen. Ich muss lächeln. Er sieht trotzdem toll aus.
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Kickass [PAUSIERT]
Любовные романыDas Buch kann unabhängig von ,,Badass" gelesen werden! © stylesti