Prolog

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Ich öffnete vorsichtig meine Augen, unter mir konnte ich feuchten Rasen spüren, um mich herum nahm ich Geräusche war. Langsam setzte ich mich auf, schaute mich um. "Was ist das für ein Ort? Wer sind all diese Leute? Und wer bin ich?" All diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, während ich ihn drehte. Alle standen um mich herum und diskutierten lauthals über irgendetwas. Nachdem die leichte Benommenheit verschwand, stand ich auf und sah mir die Jugendlichen in meinem Umfeld genauer an. Einer versuchte sich bemerkbar zu machen. "Hey! Hallo!" rief er, doch niemand schien den Blonden wahrzunehmen. Nur ein blasser Rotschopf wand sich in seine Richtung. "Alle mal die Klappe halten! Hier versucht jemand was zu sagen" brüllte der größere Junge neben mir nun und grinste: "Ich bin Nick, und du?" Völlig perplex überlegte der Junge einen Moment und auch ich überlegte, wie ich denn eigentlich heiße ."Danke... Ich... Ich bin Liam", beantwortete Liam nun. "Kein Problem, und jetzt solltest du vielleicht was sagen" antwortete Nick ihm und deutete in Richtung der Jugendlichen, die darauf warteten, dass Liam sprach. "Okay, weiß irgendjemand wo zum Teufel wir hier sind?" Eine gute Frage, die ein bisschen Klarheit bringen sollte. "Auf einer Wiese mit einem Wald und hohen Mauern" antwortete ein vorlauter Brünetter. Ich holte einmal genervt tief Luft doch Liam machte einfach weiter: "Danke, ich habe Augen im Kopf. Irgendjemand eine hilfreiche Antwort?" Allgemeines Kopfschütteln beantwortete die Frage. Offensichtlich wusste keiner mehr. "Weiß jeder von euch noch seinen Namen? Oder gar mehr als das?" mischte sich nun wieder Nick in die Diskussion ein. Sofort fingen alle an, ihre Namen durcheinander zu rufen, weshalb Nick wieder zu Ruhe aufrief, was tatsächlich funktionierte. Die Jungen schafften es, sie alle in einen großen Kreis um die Bodenplatte zu versammeln, nun konnte man sich endlich vernünftig austauschen.

Nachdem jeder seinen Namen genannt hatte beschlossen wir, dass wir uns in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammentun sollten, um effektiver zu arbeiten. Wer wusste immerhin, wie lange wir hier bleiben sollten? "Hey Leute, seid mal still, ich höre etwas!" unterbrach ein Mädchen namens Elizabeth die Diskussion und tatsächlich, man hörte eine Art poltern. Als würde sich unter uns etwas bewegen, aber das war doch gar nicht möglich, oder etwa doch? Ich hatte gerade meinen Gedanken beendet, da sprangen schon drei Jungen auf, zwei von den Holzbauern und einer aus dem Suche-Nach-Dem-Ausgang-Kommando. Sie liefen auf die Bodenplatte zu und öffneten diese. Das erstaunte mich, eine große Fahrstuhl ähnliche Öffnung zeigte sich mit einer metallenen Box in der Mitte. Die drei Jungen blickten sich kurz an, bevor sie hinein sprangen. Erst verstand ich nicht, was ihr Plan war, doch da begannen sie auch schon mit dem Ausladen besagter Box. Der Inhalt löste verschiedene Gefühle bei mir aus: Zum einen Hoffnung, weil Lebensmittel und Schlafsäcke zu Tage kamen, zum anderen Angst, weil Samen, Tiere und Holz dabei waren - wir wurden offensichtlich für einen längeren Aufenthalt gerüstet.

Da es inzwischen dunkel geworden war, verteilten wir die Schlafsäcke und beschlossen, in das größte der drei Gebäude zu gehen. Eines war nur knapp 15m² groß, ein weiteres war zwar deutlich großer, allerdings nur einstöckig und mit großen Türen versehen, das letzte hatte zwei Stockwerke und Fenster, es wirkte schlichtweg am bewohnbarsten. Doch trotz der zwei Stockwerke und trotz der Größe war es mit uns allen, die wir uns nicht kannten, zu eng und sehr unangenehm. Es dauerte, bis alle schliefen, bis ich schlief...

Einige Wochen später, wussten wir immer noch nicht, wo wir waren, aber wir hatten uns daran gewöhnt. Wir sind 22 Jugendliche, vier Mädchen, der Rest nur Jungen. Wir schlafen in einem kleiner Gebäude, es ist wirklich eng, aber ein Paar von uns, die Holzbauer, hatten bereits angefangen, es zu vergrößern. Für heute hatten wir uns vorgenommen, endlich das Labyrinth zu erforschen, denn das war es, was hinter den Mauern auf uns wartete. Liam, Toni, Lenny und ich, die schnellsten Läufer unserer Gruppe wollten los, sobald sich die Tore öffnen, jeder durch eines. Ich war angespannt, denn die Tore schließen sich jeden Abend. Was dahinter lebt, dem will ich nur ungern begegnen, Nachts erst recht nicht. Heute würde ich mich rechts halten bis um 12:00 die Sonne am höchsten stand, dann würde ich umdrehen und mich dementsprechend links halten. Es durfte heute nichts schiefgehen. Ich startete am Nordtor, verabschiedete mich, hoffentlich nicht zum letzten Mal. Und dann lief ich los. Dachte an meine Freunde, die ich  in der kurzen Zeit gefunden hatte. Die Mädchen, Maddi, Elizabeth, Sophie und ein Paar der Jungen, Tyler, Chris, Liam, sie alle waren mir ans Herz gewachsen, auch wenn es vermutlich daran lag, das wir zusammen lebten und keine Erinnerungen mehr an früher hatten. Ich lief langsam, aus Angst, meine Kraft zu verbrauchen, nicht mehr zur Wiese zurück zu kommen. Zur Mittagszeit aß ich etwas, Elizabeth hatte angefangen für uns zu kochen und das konnte sie verdammt gut. Ich gehörte dem Suche-Nach-Dem-Ausgang-Kommando an, weshalb ich jetzt hier draußen rumlief. Auf der Wiese hat nichts funktioniert, also muss das Labyrinth unser Ausweg sein. Auf dem Rückweg dachte ich an den Rest meiner Arbeitsgruppe: Liam, Toni und Lenny. Ich hoffe wirklich, sie alle wieder zu sehen

C-21 Der Restbestand || Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt