Es vergingen einige Monate und die Wieslinge, wie sie sich nannten, hatten einen geregelten Ablauf gefunden. So liefen die Angehörigen des ehemaligen Suche-nach-dem-Ausgang-Kommandos und den jetzigen Suchern jeden morgen, nachdem sich die Tore öffneten, los und kamen kurz vor Schließung der Tore wieder. Es war wieder soweit, dass die Tore sich jeden Moment schließen würden, somit kamen alle drei Sucher aus dem Labyrinth und liefen in den Kartenraum, am Rande des Waldes, um dort die Karten des heutigen Tages zu zeichnen.
Nachdem Jas die Karte gezeichnet hatte, verglich sie die heutige Karte dieses Abschnittes mit einer anderen Karte um sicher zu gehen, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatten. Nach ihrer Erkenntnis stürmte sie raus und ließ Toni und Liam verwirrt sitzen.
"Nick, Nick, Nick, Nick, Nick!", rief sie über die Wiese und lief Richtung Bruchbude. Sie riss die Tür auf und fand einen kartenhausbauenden Anführer auf dem Boden vor. "Nick, Nick, Nick, Nick, Nick!!", quietschte sie aufgeregt. Sein Karten Haus fiel zusammen und er zeigte keinerlei Enttäuschung und stand auf. "Jas, Jas, Jas, Jas, Jas!", ahmte er sie nach. Er brach in lachen aus, während Jas die Arme vor der Brust verschränkte. "Nick, das ist eine ernste Situation.", meckerte sie. Abrupt hörte er auf zu lachen, stemmte die Hände in die Hüften und schaute sie ernst an. "Was gibt's denn ernstes?", fragte er. "Das Labyrinth... es steht fest... Es weist eine periodische Veränderung auf...Und Liam muss das hören, also komm", erklärte sie ihm und winkte ihm, ihr zum Kartenraum zu folgen. "Hey, warte meine Karten!", rief er und wollte zurück, doch sie schaute ihn böse an. "Ja okay, okay...", gab er nach und lief mit ihr zum Kartenraum.
Sie liefen gemeinsam über die Wiese und beiden wurde klar, wie viel sie in nicht einmal einem Jahr erreicht hatten. Sie kamen mit nichts an, keine Erinnerungen, kein Wissen über diesen Ort. Nichts. Es brauchte seine Zeit, bis sich jeder mit der Situation angefreundet hatte. Jede Woche kam durch die sogenannte Luke Proviant, Holz, Werkzeuge oder andere Dinge, die sie sich gewünscht hatten. So orderte Nick ziemlich am Anfang, als sie herausfanden, dass es sich hinter den Mauern um ein Labyrinth handelte, Karten. Das Problem war, dass er sich nicht richtig ausdrückte und stattdessen ein Kartenspielset bekam. Erst im Nachhinein wurde ihm klar, dass er auf den Zettel für die Luke, hätte schreiben müssen, dass er Karten für das Labyrinth haben wollte. Zuerst wusste niemand, was mit den Karten geschehen sollte, doch nach einigen Tagen sah man Nick nie mehr ohne diese Karten. Immer wenn er bei den Holzbauern nichts mehr zu tun hatte, saß er in der von ihnen erweiterten Bruchbude und spielte entweder alleine mit sich selbst oder er spielte mit Jacob von den Ärzten bis in die Nacht hinein, oder er baute eben Kartenhäuser.
"Was ist dir denn gerade über die Leber gelaufen ?", fragte Liam, als Jas und Nick den Kartenraum betraten. "Ich musste Nick holen!", rechtfertigte sie sich. Von dem blonden kam nur ein "aha" und Jas fing an, weiter zu erklären. "Also, da wir jetzt wissen, dass sich das Labyrinth periodisch wiederholt, muss es ein Muster geben. Es muss irgendeinen Grund haben, weshalb sich dieses Labyrinth wiederholt..."
"Was denkst du was wir jetzt machen sollten?", fragte Toni. "Weiter laufen und kartieren bringt ja nichts", fügte Liam hinzu. "Vielleicht solltet ihr Karten vergleichen...", warf Nick ein. "Ja, natürlich... Wieso bin ich nicht drauf gekommen?", sprach Jas eher mit sich selbst und sprang auf. Sie öffnete die Truhe mit den Karten und holte die einzelnen Stapel der acht Abschnitte heraus. "Wir sortieren die Karten erst mal... Wir konnten nie alle acht Abschnitte gleichzeitig begutachten... Nach jedem Tag, an dem das Labyrinth sich einmal nicht verändert, nutzen wir die Karte, die danach kommt als Ausgangspunkt, also Tag eins, und dann immer so weiter.", erklärte Jas aufgeregt. Liam, Toni und Nick schauen sie alle verwirrt an. "Okay, ich geh dann mal wieder... Das wird mir hier zu bunt.", sagte Nick und verschwand kurz darauf wieder. "Worauf wartet ihr? Schnappt euch einen Stapel und los geht's! Bis zum Essen und dann machen wir morgen sofort weiter!", befahl Jas und fing sofort an."Können wir schon gehen ? Wir sind eigentlich schon so gut wie fertig mit unseren Abschnitten...", fragte Liam. "Und wir haben Hunger!", fügte Toni hinzu. "Jaja macht was ihr wollt", antwortete Jas. Sie hatte ihren Satz nicht richtig vollendet und beide waren schon heraus gestürmt. Jas machte noch weiter und kontrollierte die Unterlagen der Jungs. Sie war zugegebenermaßen beeindruckt, dass sie es tatsächlich hinbekommen hatten. Sie brachte noch ein wenig Ordnung in den Kartenraum, bevor sie zum Essen ging. Nachdem Sie fertig war, ging sie in Richtung Küche um zu essen.
"Ich hab gehört, ihr kommt dem Ende immer näher?", fragte Izzy als sie langsam anfing, dass Geschirr zu waschen. "Oh ja, wir werden jetzt nicht mehr viel im Labyrinth selbst machen. Wir sortieren jetzt die Karten.", erzählte Jas erfreut und aß ihr Essen. "Das ist doch mal was, aber schaffst du das denn mit den beiden Styroporköpfen den ganzen Tag im Kartenraum zu sitzen?", grinste Izzy sie an. "Was muss das muss, und wenn sie mir auf die nerven gehen, dann komme ich eben zu dir in die Küche und sortiere hier die Karten." Izzy packte den abgetrockneten Teller weg und wandte sich zu ihr. "Mit den Karten bleibst du gefälligst im Kartenraum! So leid es mir auch tut, aber hier breitest du dich nicht aus", mahnte Izzy sie. "Sonst müssen die Holzbauer kommen, meine Küche reparieren, weil du deine Karten irgendwie in Brand gesetzt hast. Und noch dazu müsst ihr neue Karten zeichnen." Jas gab ihr den leeren Teller und stand auf. "Jaja, ist ja schon gut. Du willst mich nicht in deiner Küche haben.", fasste sie zusammen. "So war das jetzt auch nicht gemeint", sagte Izzy lachend. "Naja egal. Ich muss wieder los, die Karten. Mich lässt das einfach nicht locker.",erklärte sie und ging zur Tür. "Ach und das Essen war wieder einmal sehr lecker!", lobte sie ihre Freundin und ging wieder zum Kartenraum.
Auf dem Weg dorthin kam ihr ein schreiender Toni entgegen. Kurz darauf kam auch Paul, der ihn offensichtlich mit Innereien jagte. Im Nachhinein könnte man sagen, dass es ein Fehler war, Paul bei den Fleischern arbeiten zu lassen. Es dauerte keine zwei Sekunden da stand Nick schon neben einer schockierten Jas. "Ich habe versucht, aber Paul hört nicht...", meinte er achselzuckend. Sie stöhnte genervt auf: "Ich werde dir Liam schicken!" Jas ging zurück zur Küche, wo sie Liam zu Nick schickte. "Paul, sofort stehen bleiben!" schrie Nick ihm hinterher, gerade als Liam dazukam. Wenn beide Anführer zur Stelle waren, blieb sogar Paul sofort stehen und bewegte keinen Muskel. Toni war erleichtert und blieb stehen. "Leg' sofort diese Innereien weg", fügte Liam hinzu. Man sah Toni, wie er sich langsam aus dem Staub machte. "Toni, du bleibst hier!", sagte Nick in einem strengen Ton. "Was fällt euch eigentlich ein?! Sehe ich sowas nochmal dann stecke ich euch hinter Gitter!", meinte Nick. "Wie?! Du willst sie nicht bestrafen?!", fragte Liam, der von Anfang an der konsequentere war. "Naja, nein, doch, nein... Sollte ich?", fragte er verunsichert. "Ja solltest du!", meinte Liam augenrollend. "Mama, Papa, habt ihr es denn bald?", fragte Paul frech. "Klappe!", riefen Liam und Nick gleichzeitig, was beide überraschte. Sie arbeiteten gut zusammen, doch normalerweise herrschte nicht so ein Einklang
zwischen den Anführern. Einen Moment war es ruhig, dann wandte Nick sich zu Toni und Paul. "Ihr beide werdet heute den Abwasch machen, ohne wenn und aber!", tischte Nick ihnen die Strafe auf. "Noch etwas Papa?", fragte dieses mal Toni frech. "Noch so ein Spruch und ihr werdet für den Rest eures Lebens abwaschen", drohte Liam ihnen. "Und bring die Innereien weg, Paul!", befahl er ihm und ging zurück in die Küche, zu seinen Freunden.
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C-21 Der Restbestand || Maze Runner
FanficEine Gruppe Jugendlicher erwachte eines Nachmittags auf einer Wiese, umringt von großen Mauern. Ohne Erinnerungen, ohne Hilfe, und ohne einen Ausweg. Werden sie den Code knacken und dem Labyrinth entfliehen? Wird ihre Gruppe eine Gemeinschaft, eine...