Kapitel 8 - Schmetterlingseffekt

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Die letzten Tage waren schrecklich. Diese komischen Vorfälle hatten sich gehäuft und das in der Toilette war gerade der Höhepunkt. Mein Blick fiel auf meine Schulter. Sie war verdeckt von dem Stoff meines Mantels. Wie die Wunde mittlerweile aussah? Seither konnte ich immer noch nicht reflektieren, wie das passiert ist. Eines Morgens war die Wunde einfach da. Den Schmerz hatte ich nicht gespürt, mit der Zeit zeigte er sich jedoch erkenntlich. Mich ließ das Gefühl nicht los, das sich jemand in meinen Verstand eingenistet hat und nun dort mit meiner Psyche spielt. Ich schob es auf den mangelnden Schlaf. Meistens ist Übermüdung der Grund für Unachtsamkeit, Kopfschmerzen oder eben Halluzinationen. Vielleicht habe ich mir irgendwann mal einen Horrorfilm angeguckt, der mich jetzt nicht mehr loslässt. Theorien über Theorien stapelten sich in meinem Gehirn. Sowas hatte ich noch nie erlebt. Mein ganzes Leben lang war ich ein rational und logisch denkender Mensch. Daran wird sich auch weiterhin nichts ändern. Ich stelle einfach alles ein. Keine Drogen, kein Alkohol dafür aber ziemlich viel Schlaf und Ruhe. Ich musste Konsequent sein, wenn es um meine Gesundheit ging. Früher habe ich mich immer vernachlässigt. Sogar bei stärkeren Schmerzen versuchte ich den Arzt zu umgehen und stopfte mir irgendwelche Medikamente in den Mund.

Ein schriller Ton holte mich wieder aus meinen Gedanken. Es war Lorie, weshalb ich sofort ihre Nachricht durchlas.

Vergiss meine Geburtstagsparty bei Großmutter nicht!!!

Als ob ich das vergessen würde. Ich legte mein Handy wieder zurück in die Hosentasche und fuhr nach Hause. Ich hatte keine Lust auf diese Party, trotzdem wollte ich sie nicht enttäuschen. Vor allem würde mein Vorsatz in Keim ersticken, wenn ich dort Alkohol trinken würde. Ob es mit dem Schlaf auch noch was wird? Zuhause hatte ich noch massig viel zu tun. Die Wohnung musste geputzt werden und ich musste dringend anfangen, etwas für die Uni zu tun. Zum Glück hatte ich genug Zeit, all das bis um Acht zu erledigen.

~*~

Ich studierte die letzten Zeilen meiner Notizen und legte sie erschöpft in meinem Block zurück. Genug gelernt. Schon seid zwei Stunden saß ich in einer perfekt gesäuberten Umgebung. Zu mindestens beherbergte sie meine Ordnung und das reichte mir. Ich hatte nur noch eine halbe Stunde, weshalb ich mir meine Jacke und eine andere Jeans anzog. Ich versuchte mich noch irgendwie zu schminken. Leider ging es etwas schief und der Glitzer hat mich in seinen Bann gezogen. Ich sah aus wie eine Höllenfee mit meinen schwarzen Klamotten und der Schminke. Wen interessiert es schon?

Etwas verspätet kam ich bei der Party an. Großmutters Haus war kaum wieder zu erkennen. Überall brennten die Lichter, Klopapierrollen schmückten das Dach und es plärrte laute Musik von allen Richtungen. Ich wollte nicht wissen, was Lorie machen musste damit Großmutter ihr das erlaubte. Ich atmete lauthals aus, als plötzlich neben mir jemand mit einem Hähnchen-Kostüm und einem Einkaufswagen in das Haus reinfuhr und dabei My heart will go on sang. Ich fing an zu lachen und lief ebenfalls in das Gebäude.

Alles war dunkel nur kleine bunte Lichter erhellten den Raum und ich musste zu meinem Bedauern feststellen, dass jede Person in diesem Raum ein Kostüm an hatte. Erst jetzt stellte ich fest, dass es eine Motto-Party ist. Wieso hat mir das niemand erzählt? Vermutlich wurde ich informiert nur habe ich nicht zugehört. Ich musste mir schnell eine Lösung einfallen lassen, ansonsten sehe ich aus wie ein Volldepp. Ich suchte mir ein leichtes Opfer, dem ich etwas stehlen konnte. Das ist zwar nicht die feinste Art, aber dafür würde ich nicht ohne Verkleidung, wie ein Langweiler rumlaufen. In der Ferne sah ich auch schon eine Frau, die Engelsflügel in ihrer Hand hielt. Sie schien ein wenig beschwipst und war somit leichte Beute. Ich lief auf sie zu, während sie weiter aus ihrer Bierflasche trank. Die Henkel, der Engelsflügel hielt sie so locker in der Hand, dass ich sie ganz leicht aus dieser entfernen können. Doch leider bemerkte sie das und drehte sich abrupt um. Sie funkelte mich böse an, als sie jedoch in meine Augen blickte, blieb sie mit leicht geöffnetem Mund stehen.

DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt