• Kapitel 10

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WARNUNG!: es wird über Magersucht gesprochen und leicht thematisiert! Wer nicht damit umgehen kann, wenn Leute magersüchtig sind/werden wollen oder sich zu dick fühlen, sollte dass hier lieber nicht lesen!!

z e h n | h a r r y

"Harry ich glaube es ist an der Zeit, dir die Wahrheit zu erzählen. Es gibt sehr viele komplizierte Verwicklungen und verwirrende Zusamenhänge. Wenn du alles verstehen willst, musst du aufmerksam zuhören und darfst mich nicht unterbrechen! Es sei denn, ich frage dich etwas!"

Schnell nicke ich.

"Also, du weißt doch, das-" LALALA LA LALALA LA LALALA, "wer dass wohl sein mag..."

Da unser Telefon klingelt, unterbricht meine Mutter unser Gespräch, um den Hörer abzunehmen:" Ja, hallo." - "Ja natürlich." - "Verstanden, ich bin unterwegs!"

Schnell legt sie auf und beginnt hektisch durch die Wohnung zu huschen. Währendessen erklärt sie mir was passiert ist:" Tut mir Leid Harry, aber in der Klinik gab es Komplikationen während einer Operation, weil wir unterbesetzt sind. Da jetzt der Patient im Sterben liegt, brauchen sie jede Hilfe, die sie kriegen können." (A/N ich habe keine Ahnung wo Harrys Mutter arbeitet, aber da es zur Story passt, ist sie jetzt Krankenschwester ^-^)

 Rasch drückt sie mir noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor sie verschwindet.

Perplex starre ich eine Zeit lang auf die Tür, aus welcher meine Mom soeben raus gehechtet ist. Bis ich irgendwann aufgebracht rufe:" Das kann doch jetzt echt nicht war sein oder? Arghh, ich war so nah dran, so nah!"

Ich meinen Daumen und meine Zeigefinger über einander, sodass eine klitze kleine Lücke entsteht. Ich atme tief ein und wieder aus.

'Beruhige dich Harry, beruhige dich. Dann wirst du sie eben später ausquetschen...'

Genau, ich werde sie später, wenn sie wieder zu Hause ist, so lange aus quetschen, bis ich auch jedes noch so kleine Detail aus ihr heraus gekitzelt habe.

Nur eine Frage stellt sich mir noch;

'Was mache ich jetzt?'

Tja, und das ist der Nachteil, wenn man keine Freunde hat. Ich seufze laut und lasse meinen Kopf theatralisch auf meine Brust fallen. Ich könnte mich mit Louis treffen. Seine Nummer habe ich ja schließlich.

'Nee, dass wäre mir viel zu peinlich...'

Oh man, zum Teufel mit meiner Schüchternheit! Ich hasse es, ich kann mir noch nicht einmal in einem Restaurant etwas zu Essen bestellen, ohne dass ich das Gefühl habe vor Scham zu platzen.

Oder Eisdielen. Ich kann nicht normal in einer Eisdiele sitzen, ohne das stänige Gefühl zu verspüren, von allen Seiten angestarrt zu werden. Ich weiß auch überhaupt nicht, wieso ich das Alles so peinlich finde. Wahrscheinlich weil all diese Dinge etwas mit Essen zu tun haben und Essen für gewöhlich dick macht. Vor allem Süßes. Und da ich sowieso denke, dass ich zu fett bin ( was daher kommt, dass es mir eigentlich jeden Tag unter die Nase gerieben wird ), ist es mir noch einmal zusätzlich peinlich.

Die Leute denken sich dann wahrscheinlich; 'Muss der unbedingt noch was essen, obwohl er schon so fett ist?'       

Ja, genau das ist es. Ich esse, obwohl ich eigentlich schon dick genug bin. Das ist auch der Grund, weshalb ich nicht gerne vor anderen Menschen esse.

Mein Arzt hat mir zwar bei meinem letzten Besuch gesagt, ich sollte mehr essen, da ich schon unter meiner Linie bin. Aber so fett wie ich bin, werde ich definitiv nicht noch mehr zu mir nehmen. Apropos zu mir nehmen. Ich halte mir die Hand an den Bauch, als dieser leise, aber dennoch deutlich hörbar, zu knurren beginnt.

unity. | larry stylinson.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt