»Oneshots« | YoonMin

Oneshot 19 // forgive

(Das ist der zweite Teil zu 'don't go', den solltet ihr zuerst lesen!)

Es verging eine Woche. Eine ganze Woche, seit Yoongi ihn verlassen hatte und zu sagen, dass Jimin verrückt geworden war, war eine Untertreibung. Er hatte sich kaum von seinem Platz auf der Couch wegbewegt, auf dem er in dieser Nacht weinend eingeschlafen war, außer um etwas zu trinken und einen oder zwei Becher aus Wut an die Wand zu werfen. Er hatte Yoongi Unmengen an Nachrichten geschickt und ihn angerufen. Nur um ignoriert zu werden. Nun lag Jimin, wie immer, auf der Couch und starrte in die Leere. Er dachte darüber nach, wie sehr er es vermasselt hatte.

Yoongi hatte auch nicht viel getan. Die ganze Zeit über war er bei Namjoon gewesen. Normalerweise war er alleine in dem Haus, weil Namjoon entweder im Studio oder bei Jin war. Yoongi hatte sich eine Auszeit von der Arbeit genommen, weil er sich selbst einfach nicht zum gehen bewegen konnte. Die einzigen Besucher, die er hatte, waren Hoseok und Jungkook, die gute Freunde von ihm und Jimin waren. Aber nun waren sie verärgert, über dass, was Jimin getan hatte und kamen nur Yoongi besuchen.

"Hyung, du solltest einfach mit ihm reden.", sagte Jungkook beruhigend, während er Yoongi leicht auf den Rücken klopfte. Dieser seufzte. "I-ich weiß nicht. Es tut immer noch weh.", flüsterte er, bei dem Gedanken, was Jimin ihm angetan hatte, zusammenzuckend. "Ich wusste, dass er falsch war. So unglaublich falsch. Aber ich habe gesehen, wie ihr zwei zusammen wart und ihr braucht euch gegenseitig.  Bitte, raff dich auf und versuche zumindest, das zu klären.", lächelte Hoseok ihm zu, während er beruhigend nickte. Yoongi dachte einen Moment nach, bevor er erneut sprach. "O-okay, ich versuche es."

//

Als Jungkook und Hoseok ihn schließlich aus der Haustür geschubst hatten, war es schon ziemlich spät. Aber Yoongi hielt sein Versprechen den beiden Jungs gegenüber und ging zurück zur Wohnung. Als er angekommen war, stand er für ein paar Minuten vor der Tür während er versuchte, sich zu sammeln. Dann klopfte er. "Geh weg!", sagte Jimins dünne Stimme von drinnen. Yoongi hatte sicherlich nicht mit solch einer Antwort gerechnet, also versuchte er es erneut. "I-ich bin es, Jimin.", sagte er, laut genug, dass Jimin ihn hören konnte.

Er hörte etwas rascheln und dann das Klicken des Türschlosses. Sie schwang auf und enthüllte einen kraftlos aussehenden Jimin, und für Jimin einen müde aussehenden Yoongi. "Yoongi?", flüsterte Jimin. Yoongi war sich nicht sicher, ob seine müden Augen ihm einen Streich spielten, aber bei seinem Anblick schienen Tränen in Jimins Augen aufzuwallen.  "He-hey.", stotterte Yoongi verlegen. "Willst du- willst du reinkommen?", fragte Jimin traurig, während er sich nervös am Nacken kratzte.

Yoongi nickte nur, sagte sonst nichts. Also öffnete Jimin die Tür ein Stück weiter, um ihn hereinzulassen. Als sie sich auf der Couch niederließen (mit ein wenig Platz zwischen ihnen, zu Jimins Enttäuschung), begann Yoongi schließlich zu sprechen. "Hast du- hast du etwas gegessen, Jimin?", fragte er den schmalen Jungen besorgt. Da realisierte Jimin, dass er tatsächlich nichts gegessen hatte. Er war so versunken in seinem Leiden gewesen, dass er es zuvor gar nicht bemerkt hatte. "uh- nein, habe ich nicht.", sagte Jimin leise. "Oh.", machte Yoongi leise, wusste nicht, was er als nächstes sagen sollte.

"Es tut mir Leid.", sprudelte es plötzlich aus Jimin heraus. "Ich weiß. M- mir auch.", seufzte Yoongi, blickte in Jimins müdes Gesicht.  "Warum tut es dir Leid? Nicht du hast mich verletzt, das könntest du gar nicht. Ich habe dir wehgetan. Und das werde ich mir nie vergeben.", Jimin ließ seine Tränen auf den Boden tropfen, den Kopf gesenkt. "Sag das nicht. I-ich denke, ich möchte es erneut versuchen. Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt schon vergeben kann, aber ich weiß auch, dass ich nicht ohne dich leben kann." Yoongi offenbarte Jimin ein kleines Lächeln.

"W-wirklich?" Jimin sah wieder auf, Erleichterung überschwemmte seine Augen. Yoongi nickte und nahm Jimins Hand, um ihre Finger miteinander zu vereinen. "Ich liebe dich.", seufzte Jimin, während er sich so zurücklehnte, dass ihre Schultern sich berührten. Yoongi blieb still für einen Moment, bevor er flüsterte: "Ich liebe dich auch. So, so sehr." Er entschied, dass sie später über das, was passiert war sprechen würden und er jetzt nur mit Jimin hier sitzen würde und lächelnd seine warme Hand halten würde. Denn das war es, was er vermisst hatte. Er hatte Jimin vermisst, sein einziges, wahres Zuhause.

<><><>

thanks for reading