Kapitel 3

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Ich schlucke.

Ich weiß nicht warum, aber seine Antwort enttäuscht mich etwas. Hab ich etwa gedacht das er anders ist, anders als alle anderen Männer?

Nein, ich bin einfach nur enttäuscht, da ich müde bin. Da ich eigtl jetzt gerne schlafen gehen will.

"Gut, iwelche no-goes?", frage ich mit der gleichen Kühle in der Stimme wie er zuvor. Leicht irritiert schüttelt er den Kopf. 

"Dann los, ich hab auch nicht die ganze Nacht Zeit!", mit diesen Worten schnappe ich mir den Helm welcher rechts von ihm liegt und setzte ihn mir auf.

Er geht zu seiner Maschine und setzt sich drauf, ich hinter her. 

Auf der Fahrt frage ich mich wieder, warum ich das hier eigtl mache? 

Ich weiß die Antwort, doch sie wissen es nicht. Meine Freier, welche glauben ich mach das zum Spaß. Nie würde ich meinen Körper zum Spaß verkaufen. Mir zum Spaß diese Schmerzen zu fügen. 

Ich bin sozidgefährdet und das schon lange, doch bin ich nicht auf Schmerzen aus. Ich verabscheue sie genauso wie jeder andere.

Jeder andere normale Mensch, welcher ein normales Leben führt. 

Ich will das auch.

Ich will auch endlich morgens auf wachen können und genau wissen können das alles gut ist.

Viele finden ihr Leben deswegen so langweilig und sie wünschen sich Abwechslung, doch wer einmal so gelebt hat wie ich, der weiß wie schön er es doch hat. 

Wie schön sie alle das doch haben. 

Wir fahren an kleinen Häusern vorbei, Häusern in denen Familien wohnen. Familien welche glücklich sind.

Ich habe meine verloren, ich bin allein. 

Mich hat man verlassen, allein in der Wüste.

Die Häuser werden größer und wir kommen in einem Viertel an, welches ich nur selten betrete. Hier leben die Reichen, die richtig Reichen.

Doch auch hier fahren wir durch bis wir etwas weiter weg von dem Ritchviertel stoppen. 

Vor uns erstreckt sich ein großes Gelände. Mehre Hallen stehen hier und in der Mitte eine riesige Villa, welche um die Hälfte verglast ist. 

Sie ist schön, doch eins schreckt mich ab. Oder eher jemand. 

Viele Jemands! 

Um die Hundert kräftige Männer zwischen 18 und 28 Jahren laufen bewaffnet auf dem Geländer herum und ich vermute das das nur ein kleiner Teil ist von denen die sich hier herum treiben. 

Sie scherzen rum, unterhalten sich oder prügeln sich sogar. 

Das alles wirkt sehr skurril.

"Wo sind wir hier?", frage ich meinen Fahrer. Er antwortet mir nicht und ich will nicht ein zweites mal fragen.

Warum sollte ich das auch wissen, immerhin bin ich hier gerade mal für ein paar Stunden. "Dann nicht:", murmel ich und folge ihm. 

Er stellt sein Motorrad einfach ab und schon kommt jemand und nimmt es ihm ab. Wo auch immer wir hier sind, er muss wohl eine große Nummer hier sein. 

Stumm folge ich ihn hinein in die Glasvilla und steige eine Treppe rauf in den zweiten Stock. "So Summer, darf ich deinen Nachnamen erfahren?", fragt er mich und schließt dabei eine Tür auf.

Dahinter versteckt sich ein großes Schlafzimmer. 

Es ist in schwarz und weiß eingerichtet und dazu auch sehr modern.

"Nein darfst du nicht?", sage ich kalt und schaue ihn kurz dabei an. "Ach ja? Warum nicht?", fragt er diesmal mit deutlich mehr Härte in der Stimme. 

"Unser Zuhälter hat seine Bedingungen und dazu gehört, das wir niemanden unseren Nachnamen sagen. Warum er dies macht kann ich dir leider nicht sagen!", gebe ich wieder kühl ab. 

Er schaut mich misstrauisch an und senkt kurz seinen Blick. Offenbar denkt er nach. Worüber weiß ich allerdings nicht, denn Gedanken lesen kann ich nicht und gerade bei ihm ist es schwer diese abzulesen. 

"Sonst noch fragen, oder können wir dann endlich anfangen? Wie schon gesagt ich hab auch noch anderes zu tun!", sage ich und öffne meinen ersten Knopf von meiner leicht durchsichtigen Bluse. 

"Viele ja und hör auf dich aus zuziehen, ich werde heute nicht mit dir schlafen!", sagt er und streift dabei seine Schuhe ab. "Nicht?", frage ich leicht verwundert. Das ist mir ja noch nie vorgekommen vorher. 

"Nein", sagt er und setzt sich aufs Bett. Ich knöpfe mich wieder zu und schaue ihn an. Versuche schlau aus seinen Worten zu werden. "Warum hast du mich dann mit genommen?", frage ich leicht ärgerlich, da ich jetzt auch schon längst schlafen könnte. 

"Willst du wirklich zurück zu deinem 'Zuhälter'?", frag er und spuckt das letzte Wort nur noch aus, solchen Abscheu hat er dabei.

Sich als Freier ausgeben ist also kein Problem, er benimmt sich dadurch also nicht genauso widerwertig wie ein Zuhälter? 

"Das habe ich nicht gesagt, ich will nur wissen was ich hier noch soll, bring mich zurück!" sage ich und verkreuze die Hände an meinem Rücken.

"Gut, dann gib mir die Adresse von deinem Wohnort.", sagt er. "Nein, bring mich zurück, von dort wo du mich her hast. Das ist wieder eine Bedingung unseres Zuhälters.", sage ich kalt und unterdrücke meine Trauer. 

I

ch bin einfach fertig und will nur noch schlafen. 

"Gut, dann halt dort hin.", sagt er und zieht seine Schuhe wieder an. Schneller als ich geglaubt habe sitze ich wieder auf seiner Maschine und wir fahren den gleichen Weg zurück. 

"So da wären wir.", sagt er. Ich steige ab und nehme den Helm ab. 

Ich schüttel meine langen lockigen blonden Haare aus und schaue ihn kurz an.

"Tschau.", mit dem Wort verschwinde ich. Nicht weit von hier ist die Halle. 

Die Halle, welche mein Ziehvater sich gekauft hat, als er mit mir und seiner Frau nach London gezogen ist. Hier wohnen ich und die anderen Frauen. 

Jung und alt verteilt auf Matratzen. Alles versifft und niemals gesund. Ich gehe die Abkürzung lang und erreiche die schwere Eisentür. 

Das war mal ein Nacht. 

"Na, wie lief´s heute?", fragt ER mich, so wie jedes mal wenn ich wieder komme. Wenn jeder der Frauen wieder kommt.

Wir antworten nicht mit Worten auf diese Frage. Er will nicht hören wie schlecht es uns geht. Er will nur eins. 

Das Geld, welches ich ihm auch überreiche. "Braves Mädchen.", sagt er und lächelt mich an. 

Stumm gehe ich an ihm vorbei und lege mich in meine Ecke. 

Auf meine versiffte Matratze und schlafe. Ruhe in meinen Träumen, welche immer gleich sind. Ein Ebenbild von der Realität und deshalb auch nie erholsam.

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Hey Sweety´s ....nicht besonders interessant dieses Kap, aber ich hab danach wahrscheinlich einen Zeitsprung und den wollte ich nicht mitten im Kapitel machen. 

Lots of love, eure Jenny

Stay Strong ~ two words that I will never forgetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt