Kapitel 9

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Sagen wir mal so, das Experiment mit meinen Waffen ist nicht so gut ausgegangen. Die gesamte Wiese war verbrannt und eigentlich nur noch schwarze Asche. Nachdem ich wollte, dass der Feuersturm aufhört, ist das Feuer langsam schwächer geworden. Bis es schließlich komplett aufgehört war und nichts mehr brannte. Schleichend und leise verließen wir daraufhin die Wiese. Als uns Hades mehrere Stunden später fragte, ob wir wissen würden, was auf seiner Blumenwiese passiert war, zuckten wir nur mit den Schultern. Mittlerweile saßen wir zusammen und besprachen wieder unser Vorgehen, dabei bezogen wir die Neuigkeiten der Rebellion mit ein. Dank Mason hatten wir guten Kontakt zu mehreren Knotenpunkten dieser.
"Also. Die Dunklen regen sich nicht. Die Königin scheint gute Arbeit zu leisten. Jedoch werden die Lichten immer aktiver. Sie greifen immer öfter unsere Stützpunkte an.", berichtete der Geek von dem letzten Punkt.
"Dann sollten wir ihnen mal wieder einen Besuch abstatten.", beschloss ich und schaute fröhlich in die Runde. Aber mein Gefährte wider sprach mir sofort: "Du weißt doch noch, wie es das letzte Mal ausgegangen ist."
"Das waren nur kleine Not-Explosionen. Nichts großes."
"Jeder Palastteil, wo nur einer von euch beiden je war, ist entweder explodiert oder eingefallen.", stellte nun Tyr fest.
"Gar nicht. Die Decke ist von selbst eingefallen! Außerdem war das zweite Mal eine Notlösung.", verteidigte ich mich.
"Eine Explosion, die den ganzen Flügel in die Luft sprengt und die Aufmerksamkeit aller magischen Wesen auf sich zieht, kann keine akzeptable Notlösung sein.", erwiderte Netos.
"Nur weil du sowas nicht machen kannst, musst du ja nicht eifersüchtig werden. Außerdem kann ich mich ja sehr gut verteidigen. Haben wir ja vorhin gesehen."
"Das kann auch nur Zufall gewesen sein. Wir wissen nicht, ob du im Notfall wieder so einen Feuersturm rufen kannst.", rief mein Gefährte. Doch unser Streitgespräch wurde unterbrochen: "Wie Feuersturm?!" Hades schien nicht sehr glücklich, zu erfahren, dass ich seine Blumenwiese abgefackelt hatte.
"Nicht jetzt.", fauchten Netos und ich gleichzeitig. Zur selben Zeit kam von Tyr: "Pst, die Eheleute haben ihre erste Krise." Sofort wirbelte ich herum, beschwor einen Dolch und warf ihn auf den Wandler. Zischend blieb er neben seinem Kopf in der Wand stecken und wippte noch etwas.
"Noch ein Wort, Prinzesschen, und ich amputiere deinen Arm unterm Kopf." Ich ging meinen Dolch holen.
"Ach, fährt das Kätzchen wieder die Krallen aus?" Ich zog den Dolch aus der Wand.
"Soll ich dich daran erinnern, dass ich dir bei unserem ersten Kampf den Oberarm einfach aufspießen konnte und du dein Ärmchen nicht retten konntest? Zeigt doch, dass du mir schon unterlegen warst, als ich meine Kräfte noch nicht hatte. Also halt die Klappe." Wütend fuchtelte ich mit der Waffe vor dem mittlerweile verängstigten Gesicht des Wandlers herum. "Zurück zum eigentlichen Thema: Wir werden den Lichten einen weiteren Besuch abstatten. Und wenn einer was dagegen sagt, drehe ich der Person eigenhändig den Hals um, während sie schläft. Und ich werde sicherstellen, dass dieser jemand jede einzelne Umdrehung mitzählt und um Verzeihung fleht." Mit diesen Worten verließ ich den Raum. Hinter mir fielen krachend die Türen zu. Nun eilte ich zu dem Kerker. Dort hatte meine Oma das Lordchen eingesperrt, nachdem sie den mitgeschleppt hatte. Auch dort stieß ich jede Tür auf, die mir in den Weg kam. Die letzte flog an Samaels Zelle vorbei, ein Schrei ertönte aus seiner Zelle und als ich vor ihr stand, sah ich einen zusammen gekauerten Wandler. Er hatte sich wahrscheinlich vor dem Krach erschreckt. Ich schaute zu meiner Oma, die vor dem Gitter in einem Schaukelstuhl saß. "Was machst du hier?"
"Ach Kindchen, ich lese dem armen Jungen eine Geschichte vor.", krächzte sie.
"Bitte mach, dass sie aufhört.", flehte der arme Junge, jedoch ignorierte ich ihn.
"Ich muss ihn jetzt leider entführen. Ließ doch dem Gehörlosen zwei Zellen weiter vor. Der hört dir bestimmt gerne zu.", meinte ich mit einem leicht ironischen Unterton, aber die alte Dame verstand es wohl nicht. Sie sprang freudig auf und watschelte zur nächsten Zelle, ihr Stuhl schwebte hinter ihr her. Kopfschüttelnd öffnete ich die Zelle, packte den Wandler am Kragen und zerrte ihn hinter mir her. Den gesamten Weg zurück zu unserem Versammlungsraum, vorbei an allen zerstörten Türen.
Auch die letzte Tür stieß ich wieder auf, leider war sie nicht sonderlich stabil und fiel einfach aus der Angel.
„Auch wenn ich dich sehr unterstütze und dich als Prinzessin und Rebellin akzeptiere, heißt das nicht, dass du mir mein Schloss auseinander nehmen darfst.", ertönte Hades Stimme verärgert.
„Hal den Mund.", knurrte ich und schleppte den Wandler hinter mir rein. Er wimmerte, als ich ihn auf den Boden stieß.
„Onyx? Uns ist etwas eingefallen.", sagte Netos und kam zu mir.
„Was?", fragte ich kurz nach und lief aus Versehen über den am bodenliegenden Wandler.
„Jedes Jahr zu einer ungefähr gleichen Zeit wird immer eine Versammlung abgehalten. Dort werden Taktikpläne mit den Generälen, Ausgaben und so weiter besprochen. Dort können wir nützliche Informationen bekommen.", erklärte mein Gefährte.
„Gut. Dann jetzt zu dem Lordchen." Ich drehte mich zu ihm um. „Was weißt du darüber?"
„N-nichts.", wimmerte er. Ich ging zu ihm und zog ihn an den Haaren auf meine Augenhöhe.
„Lüg  mich nicht an.", knurrte ich wütend. Der Wandler begann, zu zittern.
„O-okay. Die Be-Besprechungen s-sind in zwe-zwei Wochen." Ich nickte und ließ den Wandler fallen.
„Auch wenn ich es nicht mag, aber er ist der Einzige, der da einfach reinkommt.", sagte Marissa von der Weite und schaute von ihrer Kamera auf.
„Wie können wir ihm vertrauen?", fragte Netos.
„Tod und Alpträume androhen." Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich will ja nicht stören, aber du stehst auf dem Lordchen. Er hört alles.", unterbrach Hades unsere Diskussion.
„Er kann uns verraten.", warf Netos wieder ein.
„Dann suche ich ihn heim und ziehe ihm doe Haut in Streifen vom Körper.", fauchte ich „Er wird schon nicht so dumm sein und sich mit mir anlegen."
Wir diskutierten noch lange weiter und wurden immer wieder darauf hin gewiesen, dass das Lordchen ja zuhörte. Am Ende entschieden wir uns doch dafür, ihn ins Schloss zu schicken.

Nun warteten wir darauf, dass er uns kontaktierte. Aber ewig lange kam keine Nachricht von ihm. Drei Tage vor dem Termin, den das Lordchen gesagt hatte, waren wir - besonders ich - kurz davor, in den Palast einzufallen und alles nieder zu metzeln. Dann kam endlich die Nachricht von ihm. Schnell eilte ich zu meiner Gruppe und wir schauten uns gemeinsam den Text an. Die Besprechungen starteten zwei Tage vorher. Also morgen.

A/N: Endlich ein neues Kapitel ~~
Netos ist komplett anders geworden. Ich habe erst nur die Pose geändert, dann den Kopf. Dann nochmal alles neu und einen neuen Stil versucht und zwischendurch Drachenzähmen geschaut und beschlossen, Netos wird an Ohnezahn angelehnt und jaa ... es sieht jetzt sehr nach ihm aus. Wenn du Outlines fertig sind, zeige ich das Bild mal.
Byebye~ bis zum nächsten Mal ^-^

(Not) DIEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt