Kapitel 2

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Hagrid führte mich durch mehrere Gassen bis zu einer schwarzen Hausecke. Er öffnete die Tür und bat mich herein. Im Haus sahen mich alle stumm an. Der Barkeeper sah erst Hagrid, dann mich und dann wieder Hagrid an. "Was macht das Mädchen hier? Hagrid, sie hat hier nichts zu suchen!" schnauzte er ihn an. "Beruhig dich erst mal wieder. Sie kann Zaubern, das ist das Mädchen von dem ich dir erzählt habe." sagte er zu den schwarz gekleideten Mann, der auf mich zu kam und mich genauer unter die Lupe nahm und das wortwörtlich. Nach seiner Beäugung zog er sich zurück hinter den Tresen. "Komm mit V/N!" sagte Hagrid zu mir und nahm mich an der Hand zu einem Kamin. "Hagrid das ist ein Kamin." erklärte ich ihm, als hätte er die Tür nicht gefunden. "Ich weiß." meinte er schlicht und stellte mich darunter, "Das ist aber kein gewöhnlicher Kamin." Er holte ein Pulver aus seiner Jacke und sagte: "Nimm eine Hand voll Flohpulver, sag wohin du willst, schmeiß ihn unter dich und du wirst von dem Kamin an den Ort befördert." Ungläubig schaute ich ihn an. "Wir müssen zur Winkelgasse. Sag es einfach und mach es so wie ich es dir erklärt habe. Es ist ganz einfach, keine Angst." Er lächelte mich noch mal an und ich tat wie er sagte. Ich öffnete die Augen und kam in einer Straße an, die ich bisher noch nie gesehen hatte. Hinter mir tauchte Hagrid auf und wir gingen die Straße entlang. Rexi blieb dicht bei mir. Er war sichtlich nicht so begeistert wie ich. Überall sah ich Frauen mit spitzen Hüten, Katzen die umher liefen und Kinder die an Schaufenstern klebten. "Du kannst dir später alles genauer anschauen, aber zuerst müssen wir heraus finden ob du ein Muggel oder ein Zauberer bist." meinte er und schob mich die Straße entlang.

An einem Haus im hinteren Teil der Straße bleiben wir stehen. Es war hell und überall leuchteten Lichter, als wir hinein gingen. Nachdem mich Hagrid nach oben begleitet hatte und mich in eines der Zimmer führte sagte er, in der Hoffnung mich beruhigen zu können, : "Hier kannst du bis zum Schulanfang bleiben...Professor Carrow für Muggelkunde und die Dunklen Künste wird dich jetzt untersuchen." und verließ den Raum. Nach einer Stunde durfte Hagrid von Seitens des gruselig wirkenden Professor Carrow wieder rein. "Sie ist eindeutig ein Muggel, soviel steht fest!" sprach er, "...Aber sie kann auch zaubern. Das ist sehr ungewöhnlich. So etwas hatten wir noch nie." Er schaute mich verwundert an. "Und was machen wir jetzt?" wollte Hagrid wissen. "Natürlich den Anweisungen folgen, wie uns aufgetragen wurde, sie Idiot!" beschimpfte Carrow Hagrid. "Ich werde McGonagall davon Bericht erstatten und sie..." er zeigte mit einem Finger auf mich, "...muss wohl oder übel auf die Schule. Punkt aus." Und er verschwand. Hagrid erklärte mir, dass ich morgen allein los müsse, da er noch vieles zu erledigen hatte. Er gab mir eine Liste auf der stand was ich besorgen müsse. "Aber Hagrid was ist mit dem Geld?" fragte ich ihn unwissend. "Mach dir um das Geld keine Sorgen, das ist schon geregelt. Kauf dir was du möchtest. Aber versprich mir dir alles morgen in ruhe anzuschauen und viel Spaß zu haben." sagte er. "Bei Ollivanders habe ich bereits Bescheid gesagt, dort kriegst du deinen Zauberstab." fügte er hinzu und verabschiedete sich.

Am nächsten Tag beschloss ich früh aufzustehen. Naja eigentlich konnte ich die ganze Nacht nicht wirklich schlafen, da ich viel zu aufgeregt war. Also hatte ich mir die coolsten Klamotten für den Tag schon raus gesucht und machte mich fertig zum gehen. In meine Tasche packte ich mein Handy, den Umschlag von Hagrid und die Liste. Als ich die Treppen runter ging kamen mir zwei Jungs meines Alters entgegen, die mich jedoch keines Blickes würdigten. Unten angekommen öffnete ich die große Haustür und schlenderte die Winkelgasse entlang. Vor einem Buchladen namens Flourish und Blotts rief ein Junge: "Der Tagesprophet! Ganz neu!" und ich holte mir eine. Auf den Seiten bewegten sich die Bilder was sie ziemlich merkwürdig machte, doch ich war jetzt in der Welt der Zauberer und wollte mir nichts anmerken lassen. Also beschloss ich sie heute Abend im Bett zu lesen und steckte sie in meine Tasche. Als ich in den Laden ging war ich umzingelt von tausenden von Büchern. Überall wo ich hin sah gab es bunte und alte Bücher die sich in den Regalen stapelten. Eine Wendeltreppe führte nach oben wo ein Junge meines Alters ein paar Bücher anschaute. Er hatte hellblondes Haar was er sich zurück strich. Ich ging an die Kasse wo ein Mann mit einem freundlichen Gesicht mich begrüßte.

"Womit darf ich dienen junges Fräulein?" fragte er. Ich holte die Liste hervor und aus dem Umschlag einen Brief auf dem der Laden stand. "Soso...du bist also das Mädchen von dem ganz Hogwarts spricht." "Ich weiß nicht?! Ich hoffe doch wohl nicht." erwiderte ich. Ich spürte plötzlich den Blick des Jungen auf mir, versuchte ihn jedoch zu ignorieren. "Ich hole kurz die Bücher...in deinem Umschlag müsste eine Karte sein mit der du bezahlen kannst." Eilig suchte ich die Karte, während der nette Mann meine Bücher aus einem Regal zusammen suchte. Als er zurück kam meinte er: "Das wären alle..." und stellte einen riesigen Stapel Bücher vor mich. Auf den Stapel legte er noch ein weiteres Buch. "Das hier wurde für dich hinterlegt. Von wem weiß ich leider nicht mehr." Nun drehte er sich um und beschäftigte sich mit der Karte die ich ihm gab um zu bezahlen. "Wie soll ich die bloß alle tragen?" fragte ich mich laut selbst. "Verkleinere sie doch einfach" reif mir der Junge von oben zu. Der Mann drehte sich schnelle Hand wieder um und rief: "Reducio!" und die Bücher wurden auf Mini geschrumpft. "Danke...aber wie kriege ich die dann wieder groß wenn ich sie brauch?" Der Mann gab mir ohne ein Wort zu sagen ein Buch in die Hand und verschwand in seiner Büchermenge. Der Junge kam die Treppen runter und musterte mich von oben bis unten. "Eigenwilliger Geschmack." sagte er worauf hin ich nur konterte: "Na dann sie dich doch mal an" Er schaut an sich hinab. "Was ist daran falsch?" Ich ignorierte ihn und packte die Minibücher in meine Tasche. "Sag einfach Engorgio! Oder kannst du das nicht?" ein leicht arroganter Unterton machte sich breit. "Nein, ich glaube nicht, aber trotzdem danke. Ich heiße V/N S/N. Freut mich." sagte ich zu ihm und versuchte dabei so freundlich wie möglich zu bleiben. Denn Feinde wollte ich mir nicht gleich schaffen. "Draco Malfoy!" entgegnete er nur kurz. Als er den Laden verließ sagte er noch: "Am besten merkst du dir diesen Namen. Du wirst ihn noch öfter hören." und ging.

Draco x Reader (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt