Kapitel 13

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"Draco!" rief ich durch meinen Gemeinschaftsraum. Dieser stand augenblicklich auf und kam auf mich zu. "Was?" fragte er. "Du hast noch meinen Zauberstab!" ich ging weiter auf ihn zu. Doch als ich nahe vor ihm stand, musste ich einen Schritt zurück gehen. Er war viel größer als ich. Ich schaute ihn drohend in die Augen. "Ach so...meinst du den." Er hielt meinen Zauberstab in die Luft, direkt über mich. Ich wollte meine Hand nach ihm ausstrecken, als ich bemerkte das ich nicht ran kam. "Gib ihn mir wieder!" forderte ich ihn auf. "Sonst was? Du hast ihn einfach so da liegen gelassen...nachdem du mich bedroht hast!" antwortete er mit einem Grinsen im Gesicht. Es war sein fieses Lächeln, was mich wieder so wütend wie vorhin machte. Ein Glück waren im Gemeinschaftsraum kaum noch Slytherins, da die meisten schon schlafen gegangen waren. Ich schaute auf den Boden. "D-Das...hat nichts zusagen!" versuchte ich ihm auszuweichen. Er beute sich zu mir runter und flüsterte mir ins Ohr: "Noch einmal und ich sage dir, es wird nicht so enden wie heute." Dann gab er mir meine Zauberstab und ich ging in mein Zimmer.

Am nächsten Tag war ich bei Professor McGonagall bestellt. Sie wollte sicher mit mir über den gestrigen Tag sprechen. Ich klopfte an ihre Bürotür. "Herein." ertönte ihre Stimme. Und ich tat was mir gesagt wurde. "Sie wollten mich sprechen." sagte ich monoton. "Ja Miss S/N. Sie brauen sich nicht zu setzten, wir machen einen kleinen Spaziergang." sagte sie, stand auf und folgte mir zur Tür hinaus. Draußen angekommen, fing sie an zusprechen: "Sie wundern sich sicher, aber auch ich bin nicht immer gern in diesem stickigen Büro. Ich dachte eine Abwechslung...wäre ganz ...abwechslungsreich" und fing an zu lachen. "Wie dem auch sei. Den versäumten Unterricht müssen sie zwar nachholen, aber ich denke, dass sie das schnell hinbekommen. Außerdem bekommen sie heute frei. Ich möchte gerne, dass sie sich eine Auszeit nehmen." "Wie? Aber, ich verstehe nicht." versuchte ich ihr zu folgen. "Ich habe für heute und morgen eine besondere Aufgabe für sie. Überlegen sie sich, was sie aus ihrem Leben machen möchten und ob sie Hogwarts weiter hin besuchen wollen oder nicht." sagte sie und schaute mich fragend an. "Aber natürlich möchte ich diese Schule weiterhin besuchen. Das steht für mich außer Frage." antwortete ich schnell. "Dann wäre diese Frage ja schon mal beantwortet." Wir kamen an einem abgelegenen Stall an. "Ich möchte ihnen gerne jemanden vorstellen." Wir gingen hinein, an den Ställen entlang und hielten vor einem schwarzen Hengst, der beim genaueren hinsehen einen leicht dunkelbraunen Schleier über seinem Fell hatte. "Das ist Storm...er ist ziemlich stur, so wie sie. Er wurde lange nicht mehr geritten und hat auch keinen..." Der große Hengst kam auf mich zu und ich streichelte ihn am Nüstern. Darauf hin schnaubte er, was mich beruhigte. "Würden sie sich um ihn kümmern wollen?" fragte mich McGonagall. "Wie bitte? Ich habe gefragt, ob sie Lust hätte sich um ihn zu kümmern und ihn als ihren neuen Begleiter ansehen möchten." Er wieherte. "Klar, ich liebe Pferde...Liebend Gern!" sagte ich und streichelte ihn weiter. "Wissen Sie, ich habe gehört, dass sie eine gute Reiterin sind. Da die meisten aus Hogwarts lieber magische Tierwesen haben wollen, stehen die Pferde hier nur rum und haben keinen Menschen der sich um sie kümmert." Sie staunte wie gut ich mit Storm klar kam. "Komisch...Eigentlich ist Storm einer unserer wildesten Pferde. Und nicht so zahm. Sie scheinen gut mit Tieren umgehen zu können." meinte sie. "Ja...man sagt ich hätte einen guten Draht zu Tieren. Sie können ihn jeder Zeit reiten, müssen ihn aber auch versorgen und pflegen." Auf einmal ging sie weiter. "Rechts finden sie Heu und Putzutensilien. Links die Ausrüstung. Vorne..." Sie zeigte auf ein gegenüberliegendes Tor. "...ist die Reithalle. Sie wurde allerdings Jahre lang nicht mehr benutzt. Die Weide befindet sich hinter dem Stall." sagte sie. Aus dem Stall heraus gekommen drehte sie sich blitzartig um. "Ich wünsche ihnen zwei schöne freie Tage und denken sie über meine Frage nach." dann ließ sie mich alleine.

Ich ging zurück in den Stall, wo Storm auf mich wartete. "Hey Storm...so gefährlich siehst du gar nicht aus." meinte ich, worauf ich ein Wiehern als Antwort bekam. Ich ging in de Raum mit den Ausrüstungen und schaute mich um. An einer Wand hingen die Sättel aufgereiht, an einer Anderen die Zügel und Halfter. Es war alles da, egal ob man nur ausreiten, longieren oder Dressur üben wollte. Ich nahm einen schwarzen Halfter mit Strick und ging zurück zu Storm. Als ich die Box öffnete, sah ich erst wie dreckig er war. "Wie wäre es mit einer schönen kalten Dusche an einem so sonnigen Tag?" fragte ich ihn. Er schaute mich nur an und lies sich das Halfter um machen. In seinen schwarzen Augen spiegelte sich das Licht der Lampen, die an den Boxen angebracht waren. "Das hast du auf jeden Fall nötig." flüsterte ich und brachte ihn nach draußen. Die anderen Pferde fingen an zu schnaufen und zu wiehern. Sie sahen alle nicht besonders gut aus. Professor McGonagall hatte nicht gelogen, als sie sagte, dass sich keiner mehr richtig um sie kümmerte. Als holte ich alle Pferde aus ihren Boxen und ließ sie auf die Koppel. Dort grasten sie gemütlich, bis ich jeden einzelnen mit dem Schlauch abspritzte. Danach wollte ich mir die Reithalle ansehen, von der McGonagall gesprochen hatte. Dreck und Unordnung überall. Die Stangen der Hindernisse lagen überall herum und auch der Sand war ungleichmäßig verteilt. Hügel türmten sich, vor allem an den Seiten. Ich strich mir über die Stirn. Ich war selbst nicht besonders begeistert vom Aufräumen und das konnte ich nicht ohne Hilfe schaffen. Ich schaute an mir herab. Jetzt war ich auch schon voll mit Wasser und Dreck. Schlimmer konnte es nicht mehr werden. Ich holte Storm, mit dem ich zusammen, so gut es ging, die Halle wieder in Ordnung brachte. Wieder strich ich mir über die Stirn. Total geschafft setzte ich mich auf einen umgefallenen Baumstumpf nach Draußen und atmete erst mal tief durch. Ich schaute in den Himmel. Es war bereit Dämmerung. Die Zeit war viel zu schnell vergangen, ohne es bemerkt zu haben. Ich ließ die Pferde über Nacht draußen und ging in mein Zimmer um zu duschen. Das war auch wirklich nötig, denn wie ich aussah, hätte mich keiner mehr für einen Menschen gehalten. "Hatte mir Professor McGonagall gerade wirklich ein Pferd geschenkt?"

Draco x Reader (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt