도와주세요

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,,ich habe dich letztens gesehen, mit deinem Freund, wie ihr was aus dem kleinen Shop an der Ecke geklaut habt."
,,es waren nur Spraydosen." antwortete Taehyung.
Sie hatten seit 12 Jahren nicht miteinander gesprochen und das war das erste das die junge dunkelhaarige Lien zu ihm sagte.
,,warum bestiehlst du andere Menschen?"

Lien Mee hatte nie darüber nachgedacht Jemanden zu bestehlen, sie konnte sich nicht ausmalen dass manche stehlen mussten um etwas zu besitzen.
Sie konnte nicht verstehen warum der Junge, den sie früher so gut kannte, so geworden war.
,,weil ich es gebraucht habe."

Taehyung blickte auf den Boden, sein Haar hing ihm wirr ins Gesicht und bedeckte seine Wunden. Er wollte nicht dass Jemand sah, was sein Vater ihm antat. Dass er sich nicht wehren konnte, es aber versuchte.
Er wollte nicht dass ein Mädchen seine Probleme kannte.
Ein Mädchen, das er nicht mehr richtig kannte sondern nur gekannt hatte.

,,Ich kenne dich nicht, aber wenn du Hilfe brauchst.."
,,ich brauche keine Hilfe, von Niemandem" unterbrach Taehyung das Mädchen mit den kurzen Haaren.
Taehyung war seit dem Tod seiner Mutter ein zurückhaltender Junge, der nie Hilfe annehmen wollte.
Schon in der Schule bei schlechten Noten ließ er sich nie von anderen helfen, auch wenn diese ihm mehrmals angeboten wurde.

,,ich denke, das brauchst du. Du erinnerst dich nicht an mich, oder?" fragte Lien und versuchte einen Blick in Taehyung's Gesicht zu erhaschen, dieser würdigte sie jedoch keines Blickes.
,,doch, wie könnte ich dich vergessen" murmelte er kaum hörbar.

Lien hatte sich in seiner Gegenwart immer wohl gefühlt. Wenn Taehyung in ihrer Nähe war, fühlte sie sich sicher.
Sie hatte keine Angst mehr, weil sie wusste er würde sie beschützen.
Doch zu viel Zeit war vorüber gegangen, zu wenig Worte hatten sie gewechselt.
Zu viel hatte sich in Taehyung's Leben verändert.

,,Kim Taehyung?" murmelte Lien und er sah ihr endlich ins Gesicht.
Nun wusste das ruhige Mädchen wo der Haken war, nun erkannte sie was sein Problem war.
Sie war geschockt Taehyung so zu sehen.
,,wer hat dir das angetan?" fragte sie und strich ihm behutsam eine Strähne aus dem Gesicht.
Er schob jedoch ihre Hand weg, blickte beschämt auf den Boden.

,,denjenigen kennst du nicht, denjenigen kenne ich auch nicht"
Viele Fragen gingen Lien durch den Kopf, jedoch war sie keineswegs dumm, sie dachte daran die Wahrheit schon längst zu wissen.

Sie hatte Taehyung's Vater nie aus dem Haus gehen sehen, sie hatte immer nur Taehyung beobachtet wie er das Haus verließ und spät nachts wieder nach Hause kam.
Lien dachte sich ihren Teil und fragte nicht weiter nach, sie wollte nicht dass Taehyung litt.

Doch er litt Wochen lang weiter, sein Kopf füllte sich mit Hass und Trauer.
Seine Welt brach in sich zusammen und er konnte nicht fliehen.
Er konnte sich nicht frei kämpfen aus dieser Hölle, die er naiv 'Leben' nannte.
Der Käfig, die Welt, schnürte ihn immer mehr zu, trieb ihn immer mehr in eine Ecke.
Albträume plagten ihn jede Nacht, bis er täglich in Schweiß gebadet aufwachte.
Er musste etwas ändern, das konnte nicht die Welt sein.
Das durfte nicht die Welt sein in der er lebte.

Stigma ~ a Taehyung FanFiction #EdelsteinAward2018 #bestbookaward19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt