낙인

59 5 0
                                    

,,Es tut mir leid, es tut mir leid, meine Schwester"
Taehyung lief weit weg, weit weg um der Wahrheit zu entfliehen.
Jedoch stieß ihn die Wahrheit zu Boden und er hielt schützend die Arme über seinen Kopf.
Bam, Taehyung's kleiner Hund lief ihm entgegen, während Taehyung sich aufsetzte um seinen Hund in den Arm zu nehmen, leckte dieser ihm das ganze Gesicht ab.
Lachend streichelte er dem kleinen Hund über sein flauschiges, weißes Fell überglücklich ihn nach all den Jahren wieder zu sehen.
Über ihm erstreckte sich ein großer Käfig aus Eisen, die Welt fiel ihm auf den Kopf.
Die Maske, die er ständig trug zerfiel auseinander und er hörte das Klirren der Bierflasche, die er seinem Vater auf den Kopf schlug.

Die Wunde, die diese Entscheidung verursacht hat wird tiefer.
Sie schneidet wie Stücke eines gebrochenen Glases.
Man kann es nicht rückgängig machen.
Und das Herz schmerzt dadurch jeden Tag.

,,Selbst wenn ich es versuche zu verstecken, es zu verheimlichen,es kann nicht ausradiert werden."
Er versuchte sich an seinem kleinen Hund, seiner Kindheit, festzuhalten jedoch glitt er ihm aus den Händen, lief mit tapselnden Schritten munter davon während der Käfig Taehyung einsperrte.
Mit der letzten Kraft, die er aufbringen konnte, versuchte er sich aus den Klauen seines Vaters, des Käfigs, der Welt zu befreien.
Er rüttelte an den eisernen Stäben, die aber nicht nachgaben.
Sie waren stärker als er, er würde nie frei kommen.
,,Also weine, aber bitte trockne meine Augen."

Bittere Tränen flossen über sein von Wunden schmerzendes Gesicht. Von blauen Flecken und Schnittwunden übersäht.

Er stand vor dem großen Spiegel in seinem Badezimmer, betrachtete seine nassen, mittlerweile zu langen Haare die ihm am schmalen Gesicht klebten.
Mit der Schere in der Hand schnitt er sich ein große Länge an Haaren ab und ließ sie ins Waschbecken fallen.
,,halt noch etwas still, mein Junge" hörte er die liebliche Stimme seiner Mutter, aber nur in seinem Gedächtnis,und schnitt erneut ein Stück seiner Haare ab.

,,Dieses Licht, dieses Licht, es beleuchtet meine Sünden."
Er erinnert sich an Lien, wie sie ihm sanft mit größter Rücksicht eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

Er kauerte sich verzweifelt auf dem eiskalten Boden zusammen, eingesperrt von der Welt, die ihn nicht freiließ.

,,Wo ich sie nicht ungeschehen machen kann
Fällt das rote Blut hinab.
Tiefer, es fühlt sich jeden Tag wie Sterben an."
Sein Körper schmerzte, sein Herz pochte unerträglich laut, sein Kopf blieb nicht still.
Hunderte Stimmen hörte er in seinem Kopf.
Er wollte sie nicht mehr hören, er schrie vor Schmerz.

,,Bitte lass mich die Strafe sein.
Bitte vergib mir meine Sünden."

Er hörte erneut das Klirren der Flasche mit der er seinen Vater tötete.

,,Bitte."
Bitte.

Voller Trauer, voller Gedanken kratzte er den Namen von der Wand

'Abraxas' wer war das nur? Was wollte derjenige?
,,warum hast du mir meinen besten Freund genommen?" flüsterte er in sich hinein.
Seine Augen schmerzten vor Müdigkeit, jedoch kratzte er mühsam mit aller Kraft den Namen durch.
Taehyung war alleine, keiner konnte ihm helfen.
Keine Soo-Ri, keine Lien, kein Namjoon, nicht mal seine Mutter.

Er hörte schon die Sirenen der Polizeiwagen, ließ sich jedoch nicht aufhalten weiterhin den Namen auszukratzen.

,,aufhören, sofort!" schrie ein Officer, der soeben aus dem Auto gestiegen war.
Teahyung entdeckte eine kleine Schrift in einem Fenster neben der Wand.
'du musst überleben' stand dort in Namjoon's Handschrift und am liebsten hätte er sich seinen besten Freund nun an seine Seite gewünscht.

Taehyung hob seine Arme in die Luft und drehte sich langsam in die Richtung der Polizisten.
,,Sie werden aufs Revier gebracht aufgrund von Vandalismus" brummte der Officer, drückte Taehyung gegen die Wand und band ihm Handschellen um.
Taehyung sagte nichts, er ließ es einfach über sich ergehen.

Stigma ~ a Taehyung FanFiction #EdelsteinAward2018 #bestbookaward19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt