TEIL 13

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So wie bei mir..
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Das schrille Klingeln noch im Ohr, schlich Suga zur Haustür gemeinsam mit Holly.
Besuch? Um die Uhrzeit? Ausgerechnet jetzt wo Jimin weg ist?

Holly stubste mit seiner Nase in Sugas Kniekehlen als wollte er ihn zum Weitergehen ermuntern und sagen "Komm schon, so schwer ist es nicht."
Am liebsten wäre Suga jetzt in Tränen ausgebrochen. Weinen - seine momentane Lieblingsbeschäftigung.
Seit 158 Tagen, 12 Stunden und 14 Minuten.
Seit meiner neuen Frisur.
Er trat an die schwere Eichenholz Tür heran und öffnete den kleinen Vorhang um durchzuschauen. Es regnete.
Suga konnte am Zaun ganz deutlich einen Mann erkennen.
Er wirkte wie ein türkischer Rocker: dunkle Haut, kahlrasierter Schädel, eine Menge dunkler Tattoos.
Der Mann trug blau gelbe Handschuhe.
Suga wusste das jeder einzelne dieser Finger in den Handschuhen tatöwiert war.
"Er ist es nicht. Gott sei Dank."
Dachte er, und drückte den Taster für den Türsummer und wartete.
Er schaute durchs Fenster und erblickte mit seinen dunklen Augen die schöne Stadt, die vor ihm lag. Im Umkreis wusste man über alles und jeden Bescheid.
Auch den Postboten.

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"Hallo, Seokjin"
"Guten Morgen, Herr Doktor."
Holly neben ihm begann im Sitzen mit dem Schwanz zu wedeln, während er die Stimme des Postboten hörte.
Kim Seokjin stellte seine Lieferung auf der ersten Stufe ab, trat sich etwas Schnee von den Hacken ab und holte das obligatorische Hundeleckerli aus seiner Hosentasche.
Er vergewisserte sich wie jedes Mal bei Suga , und wie jedes Mal gab Suga seinem Hund das zeichen, sich den Hundekuchen zu schnappen.

"Wie geht es Ihnen heute, Herr Doktor?" wollte er wissen.
Gut. Ich habe erst Zehn Milligramm Cipralex geschluckt und von neun Uhr bis halb elf in eine Tüte geatmet. Danke der Nachfrage.

"Tag für Tag ein bisschen besser." Log er.
Seokjin war ein mitfühlender Kerl. Total lieb. Hin und wieder brachte er Suga einen Topf Gemüsesuppe von seiner Frau mit.
»damit sie nicht vom Fleisch fallen.«

Damit sich die Nachbarschaft nicht das Maul darüber zerreißt warum er denn seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen war und seine Praxis vernachlässigte, dachte sich Jimin eine Lüge aus.
Er hatte Krebs, wegen der Chemotherapie hatte er keine Haare mehr.
Als das sie über die Wahrheit tratschen, lieber so. Über den Friseur.
Wie aber sollten ihm Fremde glauben, wenn selbst sein Verlobter es nicht tat. Jimin gab sich allergrößte Mühe seine Zweifel zu verbergen.
Die Zahl Vier hat im chinesischen, japanischen und koreanischen Sprachgebrauch Ähnlichkeit mit dem Wort "Tot", weshalb die aus Guangsong stammenden Eigentümer des Hotels Le Zen nicht nur auf die dementsprechende Zimmernummer, sondern auch auf die vierte Etage verzichteten.
Auch die naheliegende Vermutung Suga habe sich in der Zimmernummer verirrt half nicht weiter.

Zimmer 1903 und 1905 waren für drei Wochen für eine alleinstehende Mutter mit drei Kindern gebucht worden, aus Australien stammend die hier Urlaub machten.
In keinem der Beiden Zimmer hing ein Portrait von dem chinesischen Ausnahmekünstler Ai Weisweis.

Das alles zweifelte immer mehr an seinem Verstand.

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The package || BTS Suga &' JiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt