Am nächsten Tag stand Soma um 6 Uhr auf und ging unter die Dusche. Das warme Wasser war angenehm auf seiner Haut und er wollte nicht mehr unter dem warmen Wasser raus. Doch er wusste, wenn er nicht zur Schule ging, würde er nichts mehr schaffen. So zog er sich an und aß eine Schale Müsli und nahm die ganzen Dokumente an sich. Er faltete diese Vorsichtig und nahm seinen Helm noch mit.
In der Tiefgarage angekommen, legte er die Blätter mit einem Block und einem Stift unter die Sitzbank und setzte seinen Helm auf. Erstartete die Maschine, die darauf laut auf brüllte. Langsam fuhr er zur Ausfahrt und zog an der Kette, damit das Tor sich öffnete. Soma fuhr auf die Straße und mischte sich unter den Berufsverkehr. Viel zu viele Autos waren auf den Straßen unterwegs. Soma kam nur langsam voran, doch er kam an. Die Schule war ein großer Betonklotz, doch die Schüler, die das Schulgelände betraten sahen aus, als ob sie gerade auf die nächste Party gehen würden. Ein paar Jungs standen an einen BMW gelehnt und baggerten gerade ein paar Mädchen an, während andere Jungs herum geschubst wurden. Wiederum andere Jugendliche drängten sich an den anderen vorbei. Soma erkannte nun, dass es drei BMWs waren, die alle genau gleich aussahen. Nur die Nummernschilder unterschieden sich, aber auch dann nur an den Ziffern. Alle hatten auch auf der Heckscheibe „Gangster Fight Club"stehen. Die Jungs machten jeden an, der sie nur anschauten und den Mädchen riefen sie irgendwelche Beleidigungen oder anzügliche Bemerkungen zu. Soma lenkte auf das Schulgelände und fuhr langsam an den BMWs vorbei. Jedoch nicht ohne ein paar Mal die Maschine aufheulen zu lassen. Alle verstummten und blickten zu ihn. Zwei der Jungs, die drangsaliert wurden, konnten sogar entkommen. Soma stellte sich etwas abseits hin und stellte den Motor ab. Die Hände legte er auf den Tank und blickte zur Schule. Es war ein grauer Klotz. „Hey du Möchtegern. Haste die Maschine von Mami bekommen?", fragte einer der Jungs, die gerade noch an den BMWs standen. Soma nahm seinen Helm ab und schüttelte einmal den Kopf, damit die Haare richtig lagen. „Hey, des ist sogar ein Schwuchtel. Hast du dich verfahren, oder willst du mir das Bike schenken?" Soma zündete sich eine Zigarette an und stand auf. Er wollte gerade vorbei, als die Jungs ihn den Weg versperrten. Sie lachten und meinten: „Hey Boss, ich glaub, der will aufs Klo, um ein paar Schwänze zu lecken." Alle lachten und der Typ kam ein weiteres Mal auf ihn zu. „Gib mal die Schlüssel von deinem netten Ding, dann kriegst du sicher ein Kuss von jemanden hier.", lachte er und griff nach den Schlüsseln. Doch Soma drehte sich weg und hielt nun anstatt seinen Motorradschlüsseln die Kippe in der Hand. „Oh, ein ganz cooler.", meinte dieser und lachte hämisch. Soma sog noch ein weiteres an seiner Zigarette und wollte ein weiteres Mal in die Schule, doch die Jungs ließen ihn nicht durch. „Du kommst hier nicht durch. Ich will erst deine Schlüssel von dem Bike. Es gefällt mir und jetzt gehört es mir.", lachte er. „Es ist meins. Egal was du machst.", antwortete Soma. Das Lachen verstummte und der Typ meinte: „Du weißt wohl nicht, wer wir sind. Wir sind die Mitglieder vom„Gangster Fight Club" und ich bin das Oberhaupt. Mir gehört hier alles, was ich will. Und jetzt will ich dein Bike, sonst wirst du Leiden." Er stieg auf Somas Springer. Soma spürte nichts, sondern schubste ihn nach hinten. Er steckte seine Kippe in den Mundwinkel und blickte dem Typen in die Augen. „Ein ganz Mutiger.", lachte er und schlug zu. Die Faust traf Soma im Magen. Ihn hob es leicht hoch, doch er landete wieder auf den Füßen. Die Kippe hing noch immer in seinem Mundwinkel. Ein weiterer Schlag folgte, dieser ging jedoch in Richtung Milz. Soma wich aus und nahm seine Kippe in die Hand und zog einmal. „Denkst wohl, du wärst richtig cool.", fauchte der Typ und seine Leute lachten. Immer mehr Leute versammelten sich um die zwei. Handys wurden in die Mitte gehalten, damit man den Kampf ja auf Video hatte. Soma steckte die Zigarette in den Mundwinkel und der Typ versuchte es mit einem Kinnhaken. Soma wich nach hinten aus und der Schlag ging ins Leere. Doch die zweite Faust kam zu schnell und traf ihn im Gesicht. Die Kippe flog im hohen Bogen davon und Soma ließ den Kopf hängen. Die Haare verdeckten sein Gesicht. „Tut es etwa weh? Soll ich dir einen Gleichgesinnten suchen, du Schwuchtel?", fragte der Typ lachend. „Such dir einen Sarg aus.", meinte Soma leise, aber mit einem kräftigen Unterton. Das Lachen aller erstarrte sofort. „Was hast du gesagt Schwuchtel?", fragte er und kam näher auf Soma zu. Keiner konnte so schnell reagieren, wie Soma den Arm von den Typen packte, ihn die Beine wegzog und gleichzeitig noch mit dem Knie in das Gesicht schlug. Durch den Griff an dem Arm, hatte das Knie noch mehr Kraft. Er fiel zu Boden und Soma stand noch immer mit gesenkten Kopf da. Er wollte nicht, das man seine Augen sah. Der Typ rappelte sich langsam wieder auf und schlug Soma ins Gesicht. Soma setzte zu einem Gegenschlag an, doch das Mädchen vom Vortag stand zwischen ihnen. Soma stoppte den Schlag kurz vor ihrem Gesicht. Sie blickte mit ihren eisblauen Augen in seine blutroten Augen. In Somas Blick lag jedoch Angst, in ihrem Blick lag die pure Kraft. „Komm mit mir.", flüsterte sie in sein Ohr. Sie nahm seine Hand und zog in mit. „Oh,muss jetzt deine Babysitterin dich beschützen?", lachte der Typ. Sie drehte sich um und packte ihn am Kragen von seiner Jacke. „Pass mal auf du Idiot. Hätte ich den neuen gerade nicht aufgehalten, würdest du jetzt mit gut Glück nur im Krankenhaus landen. Und wenn du das willst, kann ich des auch gerne bei dir machen.", fauchte sie. Die eisblauen Augen glänzten dabei wie Eiskristalle. „Okay, passt schon. Brauchst nicht so aggressiv werden, Süße.", entschuldigte er sich, bekam jedoch noch eine Ohrfeige von ihr, die sich gewaschen hatte. Er torkelte nach hinten und hielt eine Hand an seine Backe. „Nenn mich nie wieder Süße. Haben wir uns verstanden?", fauchte sie ein weiteres mal und drehte sich mitwehenden, schwarzen Haaren um. Sie nahm wieder Somas Hand und ging weg.
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Godhunter
FantasyGötter, die Legenden aus aller Religionen. Götter, die über die Menschen herrschen. Götter, die abtrünnig werden. Und wie hält man diese Götter auf? Man jagt sie! Soma, ein zurückgezogener, 18 jähriger Junge, dessen Leben chaotischer nicht sein kön...