Ein merkwürdiges Gespräch

13 2 2
                                    

In einer ruhigen Ecke konnte Soma das Mädchen richtig mustern. Sie trug einen rot, schwarzen Karorock und lange, schwarze Strümpfe. Dazu schwarze Stiefel, die unter ihren Knien aufhörten. Eine Lederjacke versperrte den Blick auf ihr Oberteil, doch am Kragen zu erkennen, trug sie ein weißes Hemd. Ihre schwarzen Haare waren in einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihre Augen waren schwarz geschminkt, was dieses Eisblaue noch verstärkte. „Was willst du?", fragte Soma sie. „Spinnst du eigentlich? Du hättest den Jungen fast umgebracht. Er mag zwar ein Arschloch sein, aber deswegen musst du ihn nicht umbringen, vor allem nicht so unkonzentriert.", fauchte sie. „Was?", fragte er nun verdutzt. „Wie? Du weißt nicht, was des gerade eben war?", fragte sie nun auch verdutzt. „Nein, was denn überhaupt?" „Okay, wie fange ich am besten an. Ich habs. Du siehst doch meine Augen." „Ja, ich bin ja nicht blind." „Ich weiß, doch diese Augen bergen ein Geheimnis, sowie deine auch." „Wieso meine auch? Und was soll der ganze Scheiß hier?" „Hör mir doch einfach zu. Ich will dir was wichtiges erklären." „Und ich will nur in die Schule und werde von fast jeden blöd angemacht." „Okay, heute nach der Schule nimmst du dir Zeit. Um zwei Uhr treffen wir uns bei deinem Motorrad, okay?" „Ja, können wir machen, aber lass mich jetzt bitte wieder gehen." Das Mädchen ließ los, da packte Soma ihre Hand und zog sie zu ihm. Sie drückte ihre Hand gegen seine Brust und Soma fragte mit einer ruhigen, warmen Stimme: „Wie heißt du eigentlich?" „Ich... Mein Name ist Lux." „Schön dich kennen zu lernen. Ich heiße Soma.", stellte sich Soma vor. Lux riss sich los und ging in die Schule. Soma zündete sich noch kurz eine Zigarette an und ging dann auch los. Die Hände in den Hosentaschen ging er an der Gruppe Jungs vorbei, die noch immer über ihn redeten.

Sein erster Weg war ins Sekretariat. „Grüß Gott. Mein Name ist Soma Schicksal. Ich sollte mich hier melden.", begrüßte Soma die ältere Dame an dem Schreibtisch. „Ah. Schön, dass du den Weg zu unserer Schule gefunden hast. Ich hab deine Sachen bereits alle zusammengestellt. Sie liegen da hinten. Wenn du fragen haben solltest, kannst du dich gerne an mich wenden. Meine Name ist übrigens Carie." Soma nahm seine Sachen und blickte noch kurz zu Carie. Sie trug eine schwarze Hose mit Chucks und ein weißes Oberteil, worauf ein Wolf an der Seite abgebildet war. Ihre Augen waren grün-grau und mit ihren blonden, leicht gelockten Haaren, sah sie jünger aus, als sie war. Soma wandte sich ihr ab und blickte auf den Zettel. Sein Klassenzimmer war im obersten Stock. „Na Super.",murmelte er und ging los.

An der Tür angekommen, klopfte er kurz und wartete auf ein herein. Jedoch kam nichts und er wollte gerade nach der Klinke greifen, ging die Tür auf und ein älterer Herr mit einem beigen Anzug kam heraus. Seine Haare waren nach hinten geleckt. „Wer stört meinen Unterricht?", fragte der Mann direkt mit einem sehr schroffen Ton. „Ich soll mich hier melden. Mein erster Schultag ist heute.", antwortete Soma leise. „Name?" „Soma Schicksal." „Aha. Du musst draußen warten. Zu spät kommen, dulde ich bei mir nicht. Kannst dich ja zu Lux gesellen. Ihr zwei seid ja ziemlich gleich drauf.", maulte der Herr, drehte sich um und verschwand wieder im Klassenzimmer. Lux stand an dem Geländer mit dem Rücken zu ihm und meinte: „Herr Kaba ist nicht wirklich leicht. Er meckert an allem und jeden." Soma ging zu ihr und stellte sich neben sie hin. „Ich bin rausgeflogen, weil ich mich gestreckt habe und kurz aufgestöhnt hab.", erklärte sie ihm kurz, bevor er fragen konnte. „Erkläre mir lieber mal, was du heute mit den Augen gemeint hast. Welches Geheimnis steckt dahinter?", fragte Soma neugierig. „Okay, wie soll ich Anfangen? Meine Name ist Lux Schicksal. Ich kenne keine meiner Eltern. Ich bin in einem Heim für schwer Erziehbare aufgewachsen." „Warte. Schicksal? Aber ich heiße Soma Schicksal." „Dann musst du mein Bruder sein.", meinte Lux und senkte ihren Kopf. „Wo wohnst du zurzeit?", fragte Soma nun. „Ich wohne bei Fremden, die sich einen Scheiß um mich kümmern oder Interessieren. Ich will dort raus.", antwortete sie und eine Träne ließ ihr herunter. „Ich kümmere mich darum, dass du bei deiner eigentlichen Familie leben kannst.", meinte er. Der Stundengong ertönte und Herr Kaba kam aus dem Klassenzimmer. „Ihr zwei könnt jetzt rein.", meinte er schroff und ging. „Der hat auch immer schlechte Laune, oder?", fragte Soma nach. „Ja, immer." Sie gingen zusammen rein und die Klasse unterhielt sich. Als Soma eintrat verstummten alle. Lux ging zu ihrem Platz und dort saß noch ein Junge, der sie mit lüsternem Blick ansah. Soma folgte ihr. „Steh auf. Du hockst hier ab sofort nicht mehr.", meinte sie kalt. „Ach Süße. Du willst das doch nicht wirklich. Ich bleib neben dir und wir haben eine schöne Schulzeit." „Nein, verpiss dich von dem Platz. Der Neue kommt hierher." Der Junge schaute auf, stand auf und meinte: „Du bist also der Neue, der gleich am ersten Tag nicht weiß, wie er sich zu verhalten hat. Ich glaub, ich muss dir mal Manieren beibringen. Und lass ja die Finger von meiner Freundin." „Ich bin nicht deine Freundin.", schrie Lux ihn an. „Und wie du das bist. Meine Eltern haben dich aus dem Heim geholt und du hast gesagt, du liebst mich." „Fick dich. Des war nur dafür, dass ihr mich dort raus geholt habt.  Also leck mich am Arsch und verpiss dich." Lux dunkle Augen wurden in einem kleinen Wirbel wieder zu den Eisblauen. Er packte sie grob am Arm und fauchte: „Du bist meine Freundin du Schlampe. Ohne mich wärst du gar nichts. Du hättest nichts und würdest immer noch dort hocken." Jetzt ging es mit Soma durch. Er holte aus und der Schlag traf mit so einer Wucht die Seite von dem Jungen, dass es diesen nach oben hob und etwa zwei Meter fliegen ließ. Lux Augen wurden sofort wieder dunkel, doch Somas nicht. Soma ging zu ihm und packte ihn. Er konnte ihn ohne Probleme hochheben und meinte eiskalt: „Pass mal auf. Wenn du noch einmal ein Mädchen, insbesondere meine Schwester, so behandelst, wirst du den Schlag nicht überleben. Also denk genau darüber nach, was du machst." Er ließ den Jungen fallen, der sich sofort zusammen kauerte. Lux kam zu ihm und stellte sich vor ihn. „Beruhige dich. Alles ist gut.", flüsterte sie. Man konnte richtig merken,wie sich Soma beruhigte, doch die roten Augen verschwanden nicht. „Deine Augen, bring sie unter Kontrolle.", flüsterte sie noch leiser. „Sie sind immer so.", antwortete Soma leise und ließ sich auf den Stuhl sinken. Mit einem Wisch war der Tisch leer und Soma ließ seine Sachen auf den Tisch fallen. „Hey, spiel dich hier nicht so als Helden auf.", fauchte der Typ und wollte auf Soma losgehen, doch Lux ging dazwischen und meinte: „Schlag ihn und ich bring dich um." Der Junge hörte sofort auf und ließ sich auf einen freien Platz nieder. Der Lehrer kam kurz danach ins Klassenzimmer. Zum Glück mit Verspätung. Der restliche Schultag verlief unauffälig und Soma und Lux gingen zusammen zu seinem Motorrad. Soma setzte sich auf die Maschine und meinte: „Komm zu der Adresse. Da wohne ich." Soma startete den Motor und setzte sich den Helm auf. Er gab Gas und fuhr aus dem Schulgelände. 




Hier erstmal die ersten drei Kapitel meines Buches Godhunter. Ich hoffe, es macht euch Spaß beim Lesen und lässt euch auf mehr hoffen. 

Dank geht auch an meine Freundin, die seid glaub 3 Monaten auf mich einredet, es hier zu veröffentlichen. 

GodhunterWhere stories live. Discover now