Nachforschungen

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Am Abend saßen Soma und Lux am Tisch und sagten kein Wort. Ihre Mutter war tot und jetzt waren sie auf sich alleine gestellt. Sie wussten nicht, wie sie solche starke Gegner besiegen konnten. Sie wussten eigentlich nichts,außer das sie etwas besonderes waren. Sie waren God Hunter, die mit übersinnlichen Kräften und extrem verrückten Augen. Sie wussten nichts über ihre Familie, oder was dieser Dämon damit meinte, dass ihre Mutter eine Hexe war. Was war mit ihren Vater? Wieso war erwirklich nicht da? Wieso ist er verschwunden? All das wussten sie nicht. „Ich halte das nicht mehr aus.", rief Lux aus und ließ sich in ihrem Stuhl nach hinten fallen. „Was hältst du nicht mehr aus?, fragte Soma. „Diese Stille. Nur weil Mutter tot ist. Sie war davor auch nicht wirklich für uns da. Und wieso hat sie uns nicht gesagt, dass sie eine Hexe ist. Vielleicht hätte sie uns helfen können.", antwortete Lux und die Tränen liefen über ihre Wangen. Soma ging zu ihr rüber und nahm sie in den Arm. Er tröstete sie, wie schon so oft an dem Tag. Es kam ihnen auf einmal alles so verrückt vor. So schwer. „Ich will wissen, was mit unserem Vater ist.", meinte Soma und ließ Lux los. „Wie willst du was herausbekommen?", fragte Lux. „In der alten Wohnung hatte Mutter immer Unterlagen über alles. Vielleicht ist dort auch was von unserem Vater dabei.", antwortete Soma und stand in der Tür. „Bleib bitte hier. Das ist hier der einzige Ort, an dem wir sicher sind. Ich will diesen Ort nicht auch noch verlieren.", merkte er noch an und verschwand. Lux nahm sich eine Dose Energydrink aus dem Kühlschrank und setzte sich auf die Terrasse. Soma stieg aufs Motorrad und startete den Motor. Das Biest fing an zu Fauchen und Soma gab Gas. Erschoss über den Asphalt und schaute sich immer wieder um. Doch dieses Mal wurde er nicht verfolgt.

Bei der Wohnung angekommen, flitzte Soma die Treppen nach oben und sperrte auf. Er ging ins Wohnzimmer und auf dem Tisch lag ein Stapel von Papieren. „Ich glaube, die wirst du brauchen. Mit liebe, deine Mutter.", murmelte Soma vor sich hin, während er den obersten Zettel las. Er knüllte diesen zusammen, holte sich einen Rucksack und schmiss dort die ganzen Unterlagen rein. Er wollte sich nicht die ganze Zeit hier aufhalten. Er hatte ein schlechtes Gefühl dabei. So verließ er ein paar Minuten später wieder die Wohnung und saß auf dem Motorrad. Seine Hände stützte er auf dem Tank ab und blickte um sich. Die Häuser waren teilweise komplett zerstört, andere hatten nur ein paar kaputte Fensterscheiben. Er riss sich aus seinen Gedanken und startete den Motor. Es lag etwas komisches in der Luft, jedoch wusste Soma nicht, was es war, jedoch spürte er es. Er gab noch ein bisschen mehr Gas und schoss durch die Häuserschluchten. Er trieb das Motorrad ans Limit jeglicher Kräfte und verpasste fast seine Kreuzung, an der er abbiegen musste. Daraus kam es, dass er mit einem rutschenden Hinterrad, einem ausgestreckten Fuß und mit jeder Menge Druck auf dem Gas um die Kurve donnerte. Sein Hinterrad fand wieder halt und das Vorderrad schoss direkt nach oben. Der Motor arbeitete mit unwahrscheinlichen Druck nach vorne, dass er dachte, der Motor würde gleich von selbst fahren.

Lux blickte die Straße nach unten. Sie hatte ein lautes Donnern gehört, welches sich jedoch nur als Motorrad von Soma herausstellte. Er bremste vor ihr ab und klappte sein Visier hoch. Mit einem breiten Grinsen meinte er: „Mutter hat uns ein kleines Geschenk gemacht." „Komm lieber rein, es wird kalt.", meinte Lux eher nüchtern und ging rein. Soma achtete nicht groß darauf, was auf dem Tisch war und fegte alles auf den Boden. Er breitete die Unterlagen auf. „Und was ist das alles?", fragte Lux verwirrt. „Hier sind unsere Geburtsurkunden. Ich bin echt älter.", lachte er und zeigte es ihr. „Freu dich, jedoch ist da etwas interessantes dabei. Der Name unseres Vaters.", meinte sie und riss ihm die Blätter aus der Hand. „Da steht nur Fuse.", meinte Lux ein bisschen geknickt. „Gib nicht so schnell auf. Wir haben noch mehr.", ermutigte er sie und ging zum Kühlschrank. Auch er nahm sich einen Energydrink und trank ihn mit einem Zug fast komplett aus. „Also, hier haben wir noch andere Sachen.", atmete Soma genervt aus und setzte sich hin. Lux setzte sich neben ihn und suchte im Internet nach ein paar Sachen. Es waren Unmengen an Unterlagen und Soma musste jedes Einzelne in die Hand nehmen und suchen. Lux hatte es da schon etwas leichter und war die Erste, die vor Freude aufschrie: „Ich habs." „Was hast du?", fragte Soma verdutzt. „Ich hab was gefunden. Hör zu. Es gibt Legenden über God-Hunter, die Götter jagen sollten. Diese Gerüchte hörten jedoch im Mittelalter auf, als ein junger Mann namens Fuse sich kreuzigen lassen hatte. Laut seinen Worten wollte er die Götter besänftigen und bot sich als God-Hunter zum Opfer an. Danach wurde kein einziger God-Hunter und ebenso kein God mehr auf der Erde gesehen.", las Lux vor. „Ist das alles?", fragte Soma leicht verwirrt. „Ja, mehr steht hier nicht. Und die Quelle wurde als unsicher hingestellt.", antwortete Lux. „Wir sind also noch immer am Anfang. Bei unserer Geburtsurkunde steht bei Vater nur Fuse da. Indem Bericht wurde Fuse aber bereits vor 500 Jahren gekreuzigt. Wie soll das gehen?", fragte Lux sich eher selbst. „Vielleicht gibt es ja God-Hunter, die durch die Zeit reisen können. Und Fuse ist so einer und sorgt für Nachwuchs, somit die Götter nicht machen können, was sie wollen.", überlegte Soma laut. „Ich mach mich mal auf die Suche danach und meld mich dann wieder.", meinte Lux und vertiefte sich wieder in den Laptop. Soma schaute weiter die Sachen durch und fand ein kleines Buch. Es sah wie ein Tagebuch aus. Er griff nach dem Schloss und zog kräftig daran. Die Halterung mit Schloss riss ab und Soma blätterte auf die erste Seite. „Hey Lux, ich hab hier was ganz eindeutiges.", meinte Soma zu ihr. „Lies vor.", erwiderte sie direkt. „Okay. Heute hat mich ein komischer Mann angesprochen. Er meinte, ich muss seine Blutlinie fortführen. So etwas absurdes habe ich noch nie gehört. Doch als er dann auf einmal meinte, dass er wüsste, ich sei eine Hexe, musste ich mehr erfahren. Es war mir neu, dass jemand sofort wusste, dass ich anders war. Wir tranken also einen Kaffee und redeten viel miteinander. Er meinte, er sei ein God-Hunter, jedoch war der letzte God-Hunter seit mehreren Jahrhunderten tot. So glaubte ich ihn nicht, als er mir aber dann sein Xeno zeigte, wusste ich, dass es ein God-Hunter war. Ich musste alles wissen und er wimmelte jede Vermutung ab und meinte klar und deutlich, dass er Fuse sei. Der Fuse, der gekreuzigt wurde, jedoch wieder am Leben. Er meinte, er sei durch die Zeit gereist und könne überall hin. Ich glaubte ihm nicht, jedoch war alles perfekt. Es passte einfach alles. Sein grünes Xeno, sein Name, sein Wissen, einfach alles.", las Soma vor und schaute Lux an. „Unsere Mutter war ja fast wie ein Flittchen.", meinte Lux daraufhin und erstarrte auf einmal: „Also heißen unsere Augen Xeno. Aber was haben sie zu bedeuten und was können sie?" „Das wüsste ich auch gerne.",meinte Soma und blätterte weiter durch die Seiten. „Hier, da wird es wieder interessant. Nun war es amtlich. Ich war von Fuse schwanger. Sieben Monate hatte es seit unserem ersten Treffen gedauert und wir waren uns mehrmals näher gekommen. Doch nun ist er weg, nachdem er wusste, dass es weitere God-Hunter geben würde. Aber warum nur ich? Oder gab es noch mehr, die ihm glaubten und die Linie fortführen." Sie schauten sich an und Soma blätterte weiter: „Na super. Wieso nur ich? Zwillinge. Ich schaffe es ja gerade so, mich am Leben zu halten, wie soll ich das dann mit zwei Kindern? Es wird hart, aber eins muss ich abgeben." Lux schluckte und Soma las weiter vor. „Drei Monate nach der Geburt habe ich es dann abgegeben. Es ging einfach nicht. Ich war bereits zu hoch verschuldet. Aber wieso konnte ich meinen Sohn mit seinem feuerroten Xeno nicht abgeben. Niemand wollte es nehmen. Jedoch wurde die kleine Lux mit ihrem eisblauen Xeno direkt abgenommen und auch weiter in eine Pflegefamilie untergebracht. Dann muss ich halt so weiter durch." Soma und Lux schauten sich an und Lux fand als erstes ihre Stimme wieder: „Krass. Ich glaube, das Tagebuch wird uns vieles erleichtern. Auf jeden Fall sind wir Geschwister und unsere komischen Augen heißen Xeno. Das ist auch schon mal etwas, aber wieso Zwillinge?" „Mutter hatte eine Zwillingsschwester. Es war also in ihren Genen veranlagt.", antwortete Soma kurz. „Okay, dass erklärt alles. Steht noch mehr drinnen?" „Ja, hier. Vier Jahre nach unserer Geburt ist hier noch was.", räusperte Soma und las vor, „Fuse schaute seit dem Ergebnis der Schwangerschaft, das erste Mal vorbei und meinte nur, dass ich auf den kleinen Soma gut aufpassen sollte. Woher wusste er seinen Namen? Ich habe ihm diesen nie gesagt. Kurz darauf hab ich ihm klar gemacht, dass er nie wiederkommen sollte, weil es eh nichts brachte. Mein Herz wurde schon einmal von ihm gebrochen. Öfters brauchte ich das ganz sicher nicht. Also zog ich in den nächsten Monat dreimal um und lebte aus Kisten. War besser, als dass er dauerhaft vor der Tür stand. Zahlen tat er auch nicht für uns." Soma fing des Lachen an und meinte: „Jetzt kommt aber das härteste Lux." „Was denn?" „Als Soma sieben Jahre alt war, tauchte Fuse noch einmal auf und meinte zu Soma, dass er nie Probleme haben würde, da er für alles gesorgt hatte. Aufmeine Frage meinte er nur, dass Soma nun Multimilliardär sei. Er wollte keine Angaben machen, wie er es geschafft hatte, aber ich bekam es schnell raus. Soma wurde in jedem Erbe von kürzlich verstorbenen reichen Säcken und irgendwelchen reichen Tunten erwähnt, sodass das komplette Geld auf ein Konto auf seinem Namen übertragen wurde. Und für mich konnte er das nicht machen. So ein Schwachkopf." Soma kriegte sich vor Lachen nicht mehr ein. Auch Lux lachte von Herzen und ihr liefen die ersten Tränen über die Wangen. Als sie sich wieder ein bekommen hatten, fragte Lux: „Steht dort noch mehr?" „Nein, es hört mit diesem Eintrag auf. Die restlichen Seiten sind leer.", antwortete er und stand auf. „Ich geh ein bisschen Trainieren.", fügte er hinzu und verschwand im Keller. Lux blieb am Küchentisch und suchte noch weiter nach Infos, oder brauchbaren Dokumenten. Jedoch war nichts mehr dabei.

Am Abend saßen sie sich am Küchentisch gegenüber und spielten Uno. Es machte Spaß, ein so einfaches Leben zu führen. Keine Verpflichtungen, keine Schule und keine Eltern mehr. Auf der einen Seite war es schön, auf der anderen Seite jedoch nicht. Sie mussten sich um alles selbst kümmern. „Glaubst du, wir werden auch Waffen brauchen?", fragte sie aus heiterem Himmel. „Der Dämon hatte auch ein Schwert und wir haben es eigentlich nur Überlebt, da sich Mutter geopfert hat, also ja, wir brauchen welche.", antwortete Soma ausführlich und legte seine letzte Karte auf den Stapel. „Ich verzieh mich ins Bett. Habe keine Lust, den ganzen Tag zu verschlafen.", meinte er und ging. Lux folgte ihm, ging aber in ihr Zimmer. 

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⏰ Last updated: Oct 01, 2018 ⏰

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