Kapitel 9
Um Punkt 7 Uhr kolpfte es an der Tür und ohne auf eine Antwort von mir abzuwarte betrat die Schwester das Zimmer.
,,Na gut geschlafen?'' Sie trat an mein Bett, löste den Schlauch, der meine Hand mit dem Tropf verband und sah mich erwartungsvoll an.
Ich schaffte es gerade so meine Augen zu öffnen und gähnte erst einmal ausgiebig, was die Schwester zum lachen brachte.
,,Bist wohl keiner von den Frühaufstehern, stimmt's mein Kind?''
Müde brachte ich ein Kopfschütteln zustande. Ich versuchte mich aufzusetzten, wobei mir die Schwester half und mein Kissen ausklopfte, damit ich es bequemer hatte. Sie reichte mir ein Glas Wasser und ich trank es in einem Zug leer, so einen Durst hatte ich. Die Schwester musste mal wieder nur drüber schmunzeln.
,,Ich komme in einer Stunde noch einmal wieder und verteile dann das Früstück.''
Ich nickte nur und kuschelte mich zurück in die Kissen. In dieser einen Stunde würd ich mir noch ein bisschen Schlaf holen, dachte ich.
Ich hätte schwören können, das ich die Augen nur für ein paar Sekunden zugemacht hatte, als die Schwester auch schon wieder mit einem Tablett in der Hand vor mir stand.
,,Huch, ist es denn schon 8 Uhr?'' Fragte ich die Schwester leicht verwirrt.
,,Ja du kleine Schlafmütze. Jetzt setzt dich mal vernünftig hin und ess erst einmal was. Ich hab hier Brot und Käse für dich und einen Tee hab ich dir auch gemacht.'' Ich bedankte mich bei ihr und schmierte mir mein Brot. Der erste Bissen war ein bisschen labberig, denn da ich schon so lange keine feste Nahrung mehr zu mir genommen hatte, war es ein bisschen ungewohnt etwas richtiges zu essen, aber danach bekam ich doch so richtig Hunger und hatte schnell mein Frühstück auf.
Nachdem ich fertig war und die Schwester mein Tablett abgeholt hatte, nahm ich mir frische Klamotten und suchte die Duschen. Ich fand einen Raum, in dem mehrere Duschkabinen waren und ich nahm mir die ganz letzte. Es tat gut sich das warme Wasser über den Körper laufen zu lassen. Frisch geduscht und mit guter Laune kehrte ich in mein Zimmer zurück. So, was nun? Ich sah zwar einen Fernsehr in meinem Zimmer, doch eine Fernbedienung konnte ich leider nicht finden. Ich überlegte mir, die Schwester später darauf anzusprechen. Na gut, vielleicht ließ sich ja eine Zeitschrift in meiner Schublade finden.
Als ich die Schublade aufmachte, sah ich anfangs nur einen Haufen Schockolade. Meine Besucher schienen wirklich der Meinung zu sein, das Schockolade Wunder bewirkt. Ich nahm zunächst alle Tafeln, ich zählt fast 10 kleine Täfelchen, aus der Schublade heraus, um zu sehen, ob sich noch etwas darunter verbarg. Ich fand noch einige Genesungskarten. Von Alex war eine dabei und auch eine unterschriebene von meiner Klasse lag mit dabei. Doch eine, mit ganz viel rosaroten Herzen um die Worte ,,Gute Besserung'' sprang mir sofort ins Auge. Von dem die wohl war? Ich nahm sie in die Hand und faltete sie auf.
Liebe Mia,
es tut mir so leid, was in der ganzen letzten Zeit alles passiert ist. Ich weiß, dass es alles meine Schuld ist und ich kann mich gar nicht oft genug dafür entschuldigen, es ist auch nicht wieder gut zu machen und ich verstehe auch mitlerweile das es für uns keine Hoffnung mehr besteht. Du glaubst gar nicht, was für eine Angst ich hatte, als ich gesehen hab, wie du plötzlich zusammen gebrochen bist. Du bedeutest mir immer noch alles und ich werde dich auch nicht so leicht vergessen können. Ich hoffe du bist bald wieder gesund und wir können in Ruhe nochmal über alles reden.
In liebe dein Tom
Ich war sprachlos. Also damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Mir kam die erste Träne. Man warum heulte ich denn jetzt rum? Er war doch schon fast vergessen für mich und jetzt sowas? Es kam alles wieder hoch und immer mehr Tränen liefen mir die Wange herunter. Ich legte mich zurück ins Bett, die Karte immer noch in der Hand und schluchzte verzweifelt. Ich konnte über nichts mehr nachdenken, ich fühlte nur noch diesen Schmerz und ertrank ihn in Tränen. Ich hatte mich mit dem Rücken zur Tür gedreht und hörte auch nicht das Jemand das Zimmer betrat, aber als ich einen Arm auf meiner Schulter spürte, schrack ich hoch, doch als ich die beruhigende Stimme der netten Schwester erkannte beruhigte sich mein Herz wieder. Ich wischte mir schnell die Tränen weg und setzte mich auf. Ich sah ein neues Tablett vor mir auf dem Tisch stehen, mit einem Teller mit meinem Mittagsessen.
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Dunkles Geheimnis
ParanormalMia ist ein ganz normales Mädchen. Alles war so schön. Doch dann fängt an sich alles in ihrem Leben zu ändern. Erst ist die beste Freundin weg,dann ihr Freund und als sie dann den tollen Taylor kennenlernt,wird sie das Gefühl nicht los,das etwas mit...