Straßenbahn

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Mattschwarz lag der Asphalt auf der befahrenen Straße, durchschnitten von den stählernen Gleisen der Stadtbahn. Die Abendsonne stand tief, ein Sommertag ging zuende.

Nicht nur ein Sommertag.

Eigentlich war der Sommer schön, die Stockrosen blühten blutrot unter den Rubinien am Rand der Fußgängerzone, Leute saßen in den Straßencafés und genossen die späten Sonnenstrahlen.

Alles war harmonisch, nichts deutete darauf hin, dass etwas diese Idylle zerstören könnte.

Wie trügerisch doch das Leben sein konnte !

Er war gerade gegangen. Sie hatten geredet und ihre Hoffnung war es gewesen, dass es wieder so sein würde wie am Anfang. Aber er war anders gewesen. Kalt und ablehnend, er passte so gar nicht zu diesem schönen Sommertag. Er passte so gar nicht zu ihren Träumen.

Nun war er weg, er war gegangen, einfach aufgestanden und nun fort.

Sie würde auch bald gehen, ihr Makeup war verwischt, Tränen hatten Spuren auf ihre Wangen gemalt. Sie trank noch aus.

In der Ferne hörte sie das Rattern der Stadtbahn. Gut, dann war es soweit, sie legte das Geld für ihren Cappuccino auf den Tisch, denn sie durfte diese Bahn nicht verpassen.

Die Bahn näherte sich, sie stand auf und lief los.

Auf den Gleisen blieb sie stehen....

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