Verbündete

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Und?“, fragte George lachend, drehte sich um die eigene Achse. „Ich finde, das ist genial! Überleg nur, was für einen Erfolg wir haben könnten!“

Ein weiteres Mal huschte Freds Blick über den Raum. Das große Schaufenster musste gesäubert werden, aber es hatte eine schöne Auslagefläche, Regale säumten die freien Wände, sie waren leer, in einigen davon hatten sich Spinnen breit gemacht, die Theke stand verwaist, dahinter weitere Regale. Sogar eine noch funktionierende Kasse befand sich dort und er wusste, im hinteren Teil waren mehrere Räume, es gab einen Keller und über dem Laden eine Wohnung für seinen Bruder und ihn, die ihnen mehr bot, als sie im Fuchsbau je an Platz gehabt hatten. Nur für sie beide allein, musste man noch mal betonen. 

Im Zimmer direkt hinter dem Verkaufsraum konnte man ein Lager einrichten, im Keller war ein idealer Platz für das Tränkelabor, das sich brauchen würden. Dazu war das Gebäude ein Schnäppchen, weil Niemand es kaufen wollte, nach dem letzten Angriff, bei dem der Vorbesitzer schwer verletzt worden war. „Es ist gut“, stimmte er daher seinem aufgeregten Bruder zu, sah zu dem Besitzer, der sichtlich froh zu sein schien, ernste Interessenten zu haben. Etwas, das schwer war, da hier immer wieder Diebstähle und Einbrüche waren, nicht zu vergessen, dass der dunkle Orden wohl mehr als einen Überfall hier in der Gegend begangen hatte. „Wir nehmen es.“

Er ließ zu, dass George den Mann auszahlte, sah sich dann um. Sie hatten, dank ihrem geheimen Investor, besten Freund und Ehrenbruder, mehr als genug Geld, um auch ein Labor aufzubauen und bis zum Ende der Ferien die Lager zu füllen. Die Wohnung hatte Zeit, sie brauchten nicht viel. Das konnte warten, bis sie Gewinn erwirtschafteten, etwas, das nicht lang dauern würde, denn sie hatten jetzt schon viele Bestellungen und durchaus auch Einnahmen, denn sie hatten ja schon für Andere produziert. 

„Fred?“, fragte George leise, als sein Bruder sich, zehn Minuten nachdem der Mann aus nun ihrem Haus gegangen war, noch immer nicht gerührt hatte. „Woran denkst du?“

„Dass ich sie nicht verstehe. Wir haben nichts getan um zu verdienen, was sie mit uns gemacht hat“, konterte der angesprochene. „Komm, gehen wir hoch, ich will die Sachen aus den Taschen haben.“ Er lief nach oben, in die Wohnung, die auch zum größten Teil voll möbliert war, es gab zwei Schlafzimmer, ein Gästezimmer, ein Wohn und Esszimmer, eine Küche und ein geräumiges Bad, der einzig wirklich leere Teil waren Wohn und Esszimmer, die Küche war wie das Bad voll ausgestattet, sogar ein Bett war hier geblieben, bei dem überhasteten Auszug. Und zwei Hauselfen, die ihre neuen Besitzer gerade mit großen Augen musterten. „Räumt die Sachen bitte weg“, befahl Fred den kleinen Kreaturen, behielt aber den Koffer mit Zutaten, Produkten und dem Katalog, den sein Bruder und er zusammengestellt hatten, bei sich, setzte sich dann auf den Boden, rieb sich den Kopf. Er wusste, George sah das nicht so hart, wie er, doch ihn nahm es immer noch mit. 

George ließ sich neben dem Anderen fallen, zog seinen Zwilling in seine Arme. „Freddie, die sind alle irre“, konterte er. „Und wenn unsere Mutter meint, dass neutral sein heißt, dem dunklen Orden beizutreten, ist das nicht unser Problem. Wir haben hier ein Leben und wir haben Freunde, ob die Anderen es wollen oder nicht.“ 

Oh ja, ihre Eltern hatten sie tatsächlich vor drei Nächten aus dem Haus geworfen, mit all ihren Besitztümern, sie inoffiziell verstoßen. Öffentlich hatten sie das nicht machen können, einfach, weil das einen riesigen Skandal gegeben hätte und das nur, weil sie nicht bereit gewesen waren, dem Orden des Phönix beizutreten, doch allein als sie gesehen hatten, dass Dumbledore verlangte, dass sie auf ihre Magie schwören mussten, zu gehorchen, was immer der Mann sagte, hatte sie gründlich abgeschreckt. Schon als Kinder hatten sie dauernd nach dem Warum gefragt, Dinge, die sie verstanden hatten, nicht getan. Mal ganz davon zu schweigen, dass sie keine Lust hatten, in einem Krieg zu kämpfen, den sie nicht verstanden. „Ich meine, was erwartest du von einer Mutter, die nicht mal ihre eigenen Kinder auseinander halten konnte?!“

sowas wie liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt