Wiedersehen

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„Hier“, lächelte Luna, nachdem sie eine ganze Weile am Rande der magischen Gasse von London herumgeirrt waren. Sie standen vor einem Laden, in dem das Logo prangte, was die Lehrer von Hogwarts zu fürchten gelernt hatten. WWW. Die Inschrift auf den neuen Scherzartikeln, die man ja auch per Eule mit einem Katalog bestellen konnte. „Hier ist es. Von hier aus ist es ein kurzer Weg in Sicherheit, aber du musst wissen, dass die Hilfe für dich ungewöhnlich sein wird. Du darfst dich nicht irritieren lassen, durch das, was uns erzählt wurde, ich weiß, was ich tue.“

Sofort hob Neville beide Hände: „Du hast das Kommando“, versicherte er, müde nach der langen Zugfahrt und froh, an einem Haus zu sein, egal, wer sie da erwarten würde, solang es nur niemand vom Orden sein würde, denn er mochte nicht mehr, er hatte die Nase von den Lügen voll, oder davon, dass seine eigene Großmutter ihn für unfähig hielt, nur, weil seine Magie nun mal anders funktionierte, als die anderer Kinder. 

„Behalt das nur in Erinnerung“, zog Luna den Älteren auf, bevor sie den Laden betrat.

Neville dagegen ging die Kinnlade auf den Boden, wobei er sich selbst fragte, warum ihm das nicht klar gewesen war. Mehr als eines der WWW-Produkte hatte ihn schließlich an das erinnert, was die Beiden früher schon immer angestellt hatten. „War klar, dass ihr für das Chaos in der Schule verantwortlich seid“, brachte er schließlich mühsam raus, während beide identische Jungen die Köpfe hoben und ihn angrinsten.

„Immer zu Diensten“, gab George sofort zurück, hob aber dann die Augenbrauen. „Irre ich mich, oder müsstet ihr nicht eigentlich in Hogwarts sein?“ Natürlich kannte er Longbottom, es war einer der Wenigen, die Harry geholfen hatten, nur das Mädchen sagte ihm gar nichts. Außer, dass sie jung und irgendwie knüffig schien.

„Wir sind weggelaufen“, erklärte Luna ruhig. „Mit Hilfe meines Vaters. Er wird auch noch hierher kommen.“

„Hierher?“, fragte Fred irritiert. „Warum hierher?“

„Euer Bruder hat Flocke geholfen, er kennt den, der wissen muss, was ich zu sagen habe“, erklärte Luna, lächelte dann. „Ich bin die letzte Nachfahrin von Cassandra der Seherin, meine Mutter wurde von Dumbledore getötet, er will mich und meine Fähigkeiten, die ich lieber dem dunklen Orden zur Verfügung stellen würde. Neville ist ein Erdelementar, er würde auch bald in den Fokus rücken. Wir wollen beide bei Flocke sein.“

Mitten in dem Monolog des Mädchens mit den bewölkten Augen hatte Fred einen Schutzzauber gewoben und den Laden geschlossen. „Der dunkle Orden – und da kommt ihr zu uns?“, fragte er lauernd. „Nicht zu vergessen – ich kenne Niemanden, der Flocke heißt!“

„Harry“, unterbrach Neville ruhig. „Der Junge, den wir als Harry Potter kennengelernt haben.“

„Und wir sind hier, weil ich weiß, dass euer Bruder hoch in der Gunst des Mannes steht, der im Juli seinen Körper wiederfand. Bitte sagt ihm Bescheid, wir wollen…“

Die Zwillinge wechselten überrascht einen Blick, doch dann zuckten sie mit den Schultern. Sie glaubten dem Mädchen unbesehen und Longbottoms Blick war eindeutig. Es war Fred, der schließlich zu sprechen begann. „Ihr solltet hoch in die Wohnung gehen. Im Moment ist ein schlechter Zeitpunkt, wir erreichen Percy nicht, er hat sich auch bei der Arbeit krankgeschrieben, wir warten selbst auf Nachricht von ihm.“

Luna runzelte kurz die Stirn, bevor sie lächelte und nickte. „Ich bin gut in Tränken und Neville kann dir sicher mit einigen der Dinge helfen, die du im Regenwald gesammelt hast, Fred“, schlug sie vor. „Dann tun wir was Sinnvolles.“

„Er…?! Woher weißt du, dass er im Regenwald war?!“

„Nachfahrin von Cassandra?“, fragte Luna amüsiert. „Für mich lichten sie die Schleier zu Zukunft und Vergangenheit sehr leicht. Zumindest bis zu einem gewissen Grad.“

sowas wie liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt