Kapitel 13

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*Sanyalas POV*

„Sanyala! Du musst zurück!", weckt mich Artamiel.
Erschöpft setze ich mich auf. Die Wasserschalen und die Matte sind bereits weg, weswegen ich jetzt auf den nackten Holzboden sitze.
Artamiel hilft mir hoch und ich stütze mich schwankend an ihm ab.
„Ich bringe dich zurück", murmelt er sanft und geht mit mir zur Tür.
„Artamiel? Kann ich dich was fragen?", erkundige ich mich leise.
„Was ist?", erwidert er.

„Woher kannst du das alles so gut? Und was ist deine zusätzliche Kraft?", frage ich ihn.
Während wir zusammen die Treppe hochlaufen, antwortet er mir: „Ich habe schon früher bemerkt, dass meine Kraft anders ist und meine Familie hat noch ein Buch über Ghosts. Die sind sehr selten, doch wir haben noch eines.
So habe ich schon früher zum Trainieren anfangen können. Und meine zusätzliche Kraft..."
Er macht kurz eine Pause, fährt aber dann fort: „Also, ich kann anderen ihre Schmerzen nehmen."

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mir etwas verschweigt.
Aber wieso sollte er? Wir sitzen doch im selben Boot. Ich bilde mir das alles sicher nur ein.
Deshalb lasse ich es auch auf sich beruhen.
Vor meiner Hütte verabschiedet er sich und als ich die Tür öffne, werde ich sofort von Alyx begrüßt: „Du warst echt lange weg. Was hast du so lange in der Bibliothek getrieben?"
„Ich habe über Trainingsarten gelesen und dann noch etwas mit Artamiel geredet", antworte ich ihr.

Erschöpft lasse ich mich auf die Couch fallen. Wenigstens muss ich sie nicht komplett anlügen.
„Mit Artamiel? Und wieso bist du so erschöpft? Wirst du krank?", fragt sie besorgt und legt einer ihrer Hände auf meine Stirn.
Doch ich winke bloß ab: „Nein, es geht schon. Wahrscheinlich wegen gestern noch."
Sie wirkt erleichtert, doch fragt nochmal nach: „Was wollte Artamiel?"
„Nur mit mir reden. Er hat mir auch ein paar Tipps gegeben", meine ich schulternzuckend.
Was hat sie bloß mit Artamiel?
„Ist ja jetzt auch egal. Ich bin müde. Bis Morgen", verabschiede ich mich und gehe ins Bett.

Am nächsten Morgen werde ich wieder von dem wunderschönen Wecker geweckt.
Entnervt mühe ich mich aus meinen Bett und richte mich zusammen.
Beim Frühstück kommt dann plötzlich Frau Orava zu unserem Tisch: „Sanyala, könnten wir bitte kurz reden?"
Nickend stehe ich auf und folge ihr.
In der Eingangshalle bleibt sie stehen: „Ich will heute mit dir das Erste andere Element ausprobieren. Ich wäre für Luft bei Herr Aerith. Du triffst dich mit ihm nach dem Abendessen bei der Lufttrainingshalle, in Ordnung?"
Als ich zustimmend nicke, schickt sie mich wieder zurück zu meinen Freunden.

Schnell schlinge ich das Abendessen hinunter. Merope sieht mich verdutzt an: „Was ist los?"
„Ich habe heute das erste Training in einen anderen Element. Luft. Wir sehen uns dann."
Und schon bin ich weg.
Herr Aerith steht bereits vor der Trainingshalle, als ich ankomme.
Freundlich lächelt er mir zu: „Schön, dass du da bist. Komm mit."
Ich folge ihm in die Trainingshalle.
Der Boden ist aus glatten Stein und ich kann die Decke über mir kaum erkennen. Ein leichter Wind weht durch die Halle.

„Ich wäre dafür, dass wir etwas einfaches ausprobieren. Probiere in der Luft zu schweben. Das muss nicht lange sein, nur ein paar Sekunden."
Er demonstriert es kurz und landet dann wieder sanft auf dem Boden.
Dann konzentriere ich mich. Ich denke an Artamiels Worte und schon nach kurzer Zeit, schneller als im Ghost-Raum, kann ich die Energie um mich fühlen.
Doch greife ich nicht danach, da ich keinen zeigen sollte, dass ich etwas anderes als Wasser beherrschen kann.
Also lasse ich gespielt enttäuscht meine Schultern sinken und blicke entschuldigend zu Herr Aerith auf.
Er klopft mir beruhigend auf den Rücken: „Ist nicht weiter schlimm. Ich soll dir ausrichten, dass morgen Erde mit Frau Orava dran kommt. Gleich nach dem Frühstück."
Morgen ist ja Samstag.
„Danke", murmle ich zum Abschied und laufe zurück zu meiner Hütte.

Schloss Solana - the School of ElementsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt