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Meine Kinnlade klappt nach unten.
Der Levin will mich küssen?

"Ich weiß, dass muss dir seltsam vorkommen, doch irgendwie fühle ich mich verdammt stark von dir angezogen. Und ich halte das nicht mehr aus."
Seine Stimme wurde immer leiser. Ich habe gar nicht gemerkt, dass er mir näher gekommen ist, doch auf einmal steht er direkt vor mir.

"Ich-ich weiß ni-"

"Oh doch, du weißt, was du willst."

Und damit war alles gesagt.
Levin tritt einen Schritt nach vorn und umfasst mein Gesicht mit seinen Händen.

Beinahe schon automatisch schmiege ich mich an sie und schließe meine Augen.
Ich öffne sie erst wieder, als ich Levins warmen Atem an meine Lippen spüre.

"Dann mache es doch. Küss mich!"
Meine Stimme ist nur ein Flüstern, doch Levin scheint mich gehört zu haben, denn kurz darauf treffen seine Lippen auf meine.

Es ist als wären sie im Einklang. Als würden sie wissen, was sie machen müssen.

So als würden sie es schon ein Leben lang machen.

Meine rechte Hand fährt automatisch in seinen Nacken, während meine linke Hand sich in sein Shirt krallt. Viel zu groß ist die Gefahr, dass ich hier noch umkippe.

Levin scheint dies zu verstehen, denn automatisch schlingen sich zwei kräftige Arme um meine Taille.

Viel zu schnell lösen wir uns voneinander, doch fehlt uns der Sauerstoff.

"Ich glaube, das könnte ich immer machen."
Bei seine Worten stiehlt sich ein Lächeln auf meine Lippen und ehe ich mich versehe liegen seine Lippen wieder auf meinen.

Sacht drängt sein Körper mich in Richtung Sofa. Langsam lasse ich mich drauf fallen und ziehe ihn mit mir.

Diese Lippen bringen mich noch um den Verstand!

Bis zu dem Moment, als wir durch sein Handy unterbrochen werden.
Verdammte Axt!

Genervt atmet Levin aus und fährt sich durch die Haare.
Er fischt sein Handy aus seiner hinteren Hosentasche heraus.

Gerade scheint der Mond direkt durch mein Fenster ins Zimmer.

"Hallo?"

Levins Gesicht wirkt dadurch so hell und gleichzeitig so blass.

"Vater. Was willst du?"

Langsam fahre ich die Konturen seines markanten Gesichts nach.

"Ja und? Das hat mir doch nichts zu tun!?"

Ich stoppe an seinen Lippen.

Genervt atmet Levin aus.

"Gut, ich bin gleich da."

Warte, was?
Abrupt ziehe ich mein Hand zurück und richte mich etwas auf.

Levin steckt sein Handy zurück in seine Hosentasche und sieht mich entschuldigend an.
"Es tut mir Leid, doch mein Vater will mich sehen."

Entgeistert sehe ich ihn an.
"Um diese Uhrzeit? Es ist kurz vor zwölf!"

Er atmet nochmal schwer ein und aus.
"Ich weiß, doch ich will mich ihm nicht wiedersetzen. Wenn ich wissen will, was da vor sich geht, benötige ich sein Vertrauen."

Ich weiß, dass er Recht hat, doch will ich es nicht zugeben.
Ein letztes Mal ziehe ich ihn zu mir herunter, bevor ich ihn gehen lasse.

"Ich komme wieder, wenn ich mit ihm gesprochen habe. Versprochen!"
Und mit diesen Worten verschwindet Levin aus meiner Wohnung und lässt mich mit meinen Gedanken und einem Kribbeln auf meine Lippen allein.

Ein Lächeln stiehlt sich erneut auf mein Gesicht.
Der Levin, den ich schon so lange anschmachte hat mich geküsst. Mich!

Noch immer lächelnd lasse ich mich zurück aufs Sofa fallen.
Ich kann es kaum fassen.

Die Zeit verstreicht und ich sitze noch immer auf dem selben Platz.
Seit Levin gegangen ist, habe ich mich kaum bewegt.

Es ist bereits 2 Uhr, doch von ihm ist noch keine Spur.

Ich laufe wirr in meiner Wohnung hin und her, esse Joghurt oder zappe durch die Fernsehkanäle.
Ich versuche die Zeit zu vertreiben, doch die Unruhe und Ungewissheit frisst mich beinahe auf!

Was ist, wenn ihm was passiert ist?
Vielleicht hat sein Vater ihn auch und lässt ihn nicht mehr gehen?
Doch was, wenn er endet wie sein Bruder?

Er hat es nie ausgesprochen, doch ich habe gemerkt, dass sein Bruder tot ist. 
Ich wollte ihn nie weiter drauf ansprechen. Er soll auf mich zukommen.
Nur was mit seiner Mutter ist, weiß ich noch nicht.

Doch da kann eh nur Levin mir eine Antwort drauf geben.

Es ist nun bereits 4 Uhr. Mein Körper sehnt sich nach Schlaf, doch mein Herz sehnt sich nach Levin, weshalb mein Kopf keinen Schlaf gewährt.

Ein Klopfen an meine Wohnungstür lässt mich aufschrecken.

Mein erster Gedanke war Levin, doch wieso würde er an meine Wohnungstür klopfen?

Ich schaue durch den Spion, um zu entdecken, wer sich vor meiner Tür befindet.

Und tatsächlich ist es Levin, doch-

Langsam öffne ich die Tür.
"Was zur Hölle ist denn mit dir passiert?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 25, 2018 ⏰

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