Kapitel 1.2

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» Ich weiß, dass es zu mir gehört, und doch will ich, dass es sich so weit wie möglich von mir fernhält. «

Genervt drückte ich irgendwelche Knöpfe auf der Fernbedienung, nur um irgendeinen guten Sender zu finden. Neben mir lag meine mittlerweile kalte Pizza, die ich vor einer Stunde bestellt hatte. Dem Pizzaboten ist zum Glück nichts passiert und ich hatte ihn auch nicht in die Flucht gejagt.

Es war mittlerweile wieder da, genoss nun die Zeit auf dem Sofa, während auf ProSieben Minions gezeigt wurde. Ich griff nach rechts um mir das letze Stück der Pizza zu nehmen und biss genüsslich rein.

Während ich auf dem Fernseher mit ansah, wie die Minions gerade die Krone klauten, spielte ich erneut mit dem Feuer. Mit meiner Hand malte ich einen Kreis in die Luft, der sofort brannte. Mit einem kurzen Schnipsen war nur noch Rauchen zu sehen.

Mein Handy vibrierte neben mir und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich sah wie mehrere Nachrichten meiner Mutter auf dem Display erschienen und stöhnte innerlich auf.

Sie schrieb mir lauter Nachrichten, wo drinne stand, das ich mit meinen Kräften aufpassen solle, das ich morgen auch wirklich zur Schule gehen solle. Ich ignorierte Ihre Nachrichten, doch als sie mir eine fünfte Nachricht schickte setzte mein Herz einen Schlag aus:

„Die Avengers sind in Queens."

Sofort antwortete ich ihr mit einem knappen „Wirklich?" und legte mein Handy dann beiseite. Für einpaar Minuten saß ich einfach still da und lauschte der Werbung, die gerade im Fernsehen lief. Ich versuchte zu realisieren, was meine Mutter mir da gerade geschrieben hatte, nur klappte dies nicht wirklich.

Verzweifelt stand ich auf und raufte mir die Haare.
„Das kann doch nicht wahr sein... das kann doch nicht wahr sein!", sagte ich wütend und schlug den Spiegel auf den Boden. Die kleinen Spiegel lagen verteilt auf den Boden und ließen mich in mein wahres Ich sehen.

Mein Atem ging schnell und meine Augen waren wieder in den Rotton getaucht. Ich spürte, wie es ebenfalls langsam bemerkte, zu was ich eigentlich fähig bin. Die ersten Tränen kullerten meine Wangen herunter und schon im nächsten Moment hatte ich mich in meiner Decke eingekuschelt und schluchzte vor mich hin.

Ich war alleine, ich würde wahrscheinlich für immer alleine sein, und das nur, weil ich mich selber nicht kontrollieren konnte.

Vom Wecker geweckte öffnete ich langsam meine Augen und schaute müde auf die Uhr.
7:01
Ich gähnte kurz ehe ich meine Beine über die Bettkante schwang und aufstand. Meine Beine trugen mich ins Bad, wo ich mich sofort fertig machte.

Nach 10 Minuten, in denen ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, meine Zähne geputzt hatte und mich dezent geschminkt hatte, verließ ich das Bad wieder und suchte mir etwas zum Anziehen heraus.

Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für eine schwarze Hose und ein weinrotes T-Shirt. Nachdem ich mich umgezogen hatte lief ich die Treppen herunter und frühstückte.

Während ich das Müsli in meinen Mund beförderte dachte ich darüber nach, wie der erste Tag wohl werden würde. Ich hatte Angst, vor den neuen Menschen, aber am meisten hatte ich Angst, die Kontrolle zu verlieren.

FIERY SOUL | MARVEL FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt