Kapitel 11

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Es war ironisch, dass mein zweites Leben damit angefangen hat aus Ava’s Keller zu fliehen und jetzt sitze ich genau mit dieser Person auf ihrem Sofa und trinke Hibiskus Tee. Als wäre das hier ein total entspannter DVD Abend zwischen zwei Freunden die den neuesten Tratsch austauschen wollten.
Aber in der Realität waren die zwei Freundinnen eine Irre und ein totes Mädchen, dass doch noch lebt. Und sie unterhielten sich nicht über den super heißen Lehrer der 10B sondern was für ein Plan sie sich überlegen mussten damit das tote Mädchen (das doch nicht tot ist) nicht doch noch die Welt verlässt. Zugegeben, ein DVD Abend wäre wesentlich angenehmer als das. Ava verhielt sich so als würde wir uns schon ewig kennen. Ich wusste nicht warum Ava krampfhaft versuchte ihren Sympathiewert bei mir zu steigern denn wenn wir mal ehrlich sind, Ava ist der letze Mensch auf Erden mit dem ich mehr Zeit als nötig verbringen möchte. Doch ich hatte keine Wahl. Und das alleine war schon schlimm genug.
Ich dachte an Melissa. Wie sie wohl in diesem Moment reagieren würde wenn sie erfuhr, dass ihre Nichte aus dem Krankenhaus geflohen war. Es tat mir innerlich weh zu wissen, dass ich Melissa ganz übel hintergangen habe. Schließlich hat sie ein gesamten Lügengerüst für mich errichtet nur damit ich in Sicherheit bin. Und ich sitze mit einer Irren auf dem Sofa und trinke Tee. Und Melissa ist wahrscheinlich außer sich. Wäre ich auch.
Und sofort wünschte ich mir wieder zurück im Krankenhaus zu sein. Aber zur gleichen Zeit hatte ich so viele ungeklärte Fragen, dass Ava wohl die bessere Ansprechpartnerin war. Aber ich werde sie garantier nicht fragen. Solange du noch du selbst bist musst du das auch nicht. Aber in wen verwandelst du dich als Nächstes? Ava?
Es war eine verdammt beschissene Situation. Und dann waren da auch noch 2 Seiten von mir. Die eine wollte, dass ich Ava von allem erzählte und die andere erinnerte mich daran, dass Ava komplett irre war.
Was wohl stimmte. Doch diese Einsicht brachte mich nicht weiter. Ich befand mich praktisch am gleichen Platz wo ich von Anfang an stand. Nur jetzt habe ich mehr Probleme. Und ich weiß nicht ob ich weinen oder schreien soll. Denn eine Frage bleibt bestehen: Was wäre wenn ich jetzt tot wäre?
Ich hab die Antwort dazu: Die Sache wäre leichter. Und diese Stadt wäre ein Problem los.

Es war kalt im Keller obwohl ich tausend Decken besaß. Ava meinte es wäre besser wenn ich mich wieder versteckte. Als würde das irgendwas ändern.
Aber Ava hatte sich zu mir gesellt. Das sprach immerhin für sie.
Ich hatte immer noch meinen viel zu dünnen Pullover an, der unter anderem verdreckt war, aber immerhin war er besser als das Krankenhaushemd.
Ava hatte mir Essen hingestellt und sah mich so an, als würde sie darauf warten, dass ich aß. Doch ich rührte nichts an. Ich war wie gelähmt.
Ava merkte das. „Du verschweigst mir etwas.“, stellte sie fest und sah mich abwartend an. Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin mir nur nicht mit allem im Klaren, Ava. Ich bin überfordert.“, gab ich zu und biss mir auf die Unterlippe. „Du hast Angst weil du nicht weißt was mit dir passiert ist, oder?“ Ava sah mich verständnisvoll an und lächelte leicht.
Ich öffnete den Mund leicht doch schloss in sofort wieder als ich merkte, dass keine Antwort darauf hatte. „Sie werden dich immer lieben. Deine Eltern und deine Freunde.“ Ava legte mir eine Hand auf meine Schulter. „Ich weiß noch nicht mal wer meine Freunde eigentlich sind. Oder meine Eltern.“, sagte ich mit zitternder Stimme. Ich schloss kurz die Augen um mich zusammenzureißen. „Derek“, sagte ich und holte tief Luft, „er sagte etwas davon, dass ich geschlafen hätte und nur eine kurze Zeit tatsächlich hier war. Ich verstehe das nicht, mir tut sich da einfach kein Sinn auf.“, gestand ich Ava die leicht nickte. „Derek hat keine Ahnung. Er denkt er wüsste was vorgeht, doch er tut das nicht.“ Ich schüttelte leicht den Kopf und atmete tief ein. Ich wusste nicht was ich zu erreichen glaubte aber irgendwie, so sehr ich mir das nur einbilden wollte, half es mir mit Ava zu sprechen. Denn irgendwas hatte Ava an sich, wenn man von der gruseligen Seite absah, dass man als äußerst hilfsbereit einstufen könnte.
Und ich hasste die ganze Welt dafür aber ich vertraute Ava.
„Ich besitze nur Erinnerungsschnipsel keine handfesten Sachen. Mein Gedächtnis besteht nur aus Stichpunkten. Ein Wald. Ein Junge mit Locken. Ein Zettel. Und jemand namens Amara. Ich kann mit den Sachen nichts anfangen. Ich weiß nicht in was für einen Zusammenhang diese Dinge stehen. Ich möchte immerhin ein klares Bild in meinem Kopf. Irgendwas das Sinn ergibt. Es fühlt sich so an als würde mein Hirn aus tausend Blättern bestehen wo nur Stichpunkte drauf stehen. Ich möchte Ordnung in meinem Kopf. Ich will Herr meines Geistes sein. Verdammt, Ava, ich will leben.
Ich hatte nicht bemerkt wie angefangen habe zu weinen. Und sofort fühlte ich mich armselig. Ava berührte meine Wange leicht und wischte mir die Tränen weg. „Alles wird gut, Mable. Alles wird wieder in Ordnung werden. Vielleicht nicht heute oder morgen, vielleicht auch nicht in den nächsten Wochen aber ich weiß, dass alles seinen rechten Platz finden wird.“
Ich nickte kaum merkbar. „Ich habe Angst.“, gestand ich nun. „Angst davor wieder in dieser Kiste zu liegen. Zu Ersticken. Wenn du deine Augen zum letzten Mal schließt dann fühlt sich das so als würdest du dein Leben nochmal im Schnellauf durchleben. Ich habe nichts gelebt, Ava, es war schwarz als ich die Augen geschlossen habe und ich habe kein Licht gesehen. Keine Collage meiner tollen Momente … nichts. Es war so als würde jemand das Licht ausknipsen aber es nie wieder anschalten.“
Meine Unterlippe zitterte und Ava zog mich sofort in ihre Arme und strich mir über das Haar. Doch sie sagte kein Wort. Und ich weinte bitterlich.
Und mein Unterbewusstsein war für einen Moment tatsächlich still und genoss die Stille. Ich wusste nicht was kurz davor zu passieren und ich wusste nicht ob ich das alles so auf Reihe bekam. Doch ich wusste, dass ich, obwohl es nicht so aussah, immer noch die Stärke besaß die ich schon immer hatte. Ich war bloß erschöpft. Kann man mir auch nicht verübeln.
Ich schlief diese Nacht in Ava’s Armen ein. Sie ließ es zu.
Doch ich weiß nicht ob ich mir das einbildete doch ich spürte, dass sie sich zu meinem Ohr vorbeugte und flüsterte: „Vertrau nicht der Irren.“

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Gott ist das langweilig O:

Und es tut mir leid, dass es nicht mehr viel mit Teen Wolf zutun hat aber ich hab irgendwie nicht mehr viel Ahnung von Teen Wolf weil ich es seit Monaten nicht angeschaut habe und so :/
Ich weiß noch nicht so genau was ich damit jetzt mache aber warten wir es ab :) Ich hoffe euch gefällt es ^^

The Night With The Thousand Sounds (Fortsetzung von TNWTTE)Where stories live. Discover now