Kapitel 22 - Unerwünschte Begegnungen

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Kapitel 22 – Unerwünschte Begegnungen

12:52 Uhr; Delta Sektor, HQ der Night Rebellen

„Wenn du sie hier einsperrst, wird sie erst recht versuchen, hier raus zu kommen."
„Da hat er recht", stimmte ich grinsend Nathan zu und warf ihm einen dankbaren Blick zu, da er ebenfalls versuchte, Caleb von seinem Plan abzubringen, dass ich hier im Rebellen HQ am sichersten vor Tresher wäre.
Caleb fuhr sich seufzend durch die Haare und schien nun endlich nachzugeben. Wurde ja auch langsam mal Zeit, schließlich diskutieren wir hier schon seit fast zwanzig Minuten darüber.
Nathan wandte sich wieder mir zu. „Halt dich einfach weiter verdeckt. Vor sechs Monaten habt ihr es ja auch geschafft, Tresher wochenlang zu entwischen."
„Da war Tresher aber auch noch nicht der Präsident von Lisamis", erinnerte Caleb uns, machte dann aber eine wegwerfende Handbewegung. „Aber wisst ihr was, macht was ihr wollt. Du hast dich ja irgendwie eh mit Jin verschworen, Nathan. Gegen euch beide kann man ja nicht mehr gegenhalten." Er murmelte weiter etwas vor sich hin, aber ich konnte ihn nicht mehr verstehen.
„Danke", flüsterte ich Nathan zu.
Er lächelte. „Gerne. Ich hatte die die Diskussion auch schon mit ihm, nachdem Tresher auch gegen mich einen Haftbefehl rausgegeben hat. Aber bei mir hat er sich leichter überzeugen lassen, da die Regierung meinen Namen nicht kennt."
„Was ist mit deinem Job als Nechus Polizist?"
„Alain hat mich Moment beurlaubt, damit ich für eine Weile von der Bildfläche verschwinde. Wenn sich der Trubel wieder etwas gelegt haben sollte, fang ich wieder an zu arbeiten", erklärte er und ließ sich auf einem Stuhl hinter sich nieder. Wir befanden uns gerade in der Zentrale der Night Rebellen, die sehr viel moderner und besser ausgestattet war, als ich erwartet hatte.
„Was zum Teufel willst du denn hier?", knurrte Caleb auf einmal ein paar Meter neben mir und zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Ich folgte seinen Blick und entdeckte Torby, der zusammen mit Aiden auf uns zu kam.
„Glaub mir, ich wäre auch lieber wo anderes als bei dir, aber es ist wichtig, Caleb", entgegnete unser ältester Bruder. Mir und Nathan nickte er kurz zum Gruß zu, dann wandte er sich wieder an Caleb. „Ich habe gehört, dass einer von euren wichtigen Leuten festgenommen wurde."
Mein Blick huschte kurz zu Nathan, dessen Blick sich sofort verfinsterte, als es um Timo ging.
„Warum interessiert dich das?", fragte Caleb misstrauisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Weil meine Stellvertreterin zur gleichen Zeit festgenommen wurde. Tresher muss irgendwoher Informationen über die beiden gehabt haben uns sie gezielt gesucht haben. Ich habe über Mewt schon herausgefunden, dass sowohl Amy als auch Timo im gleichen Gefängnis im Alpha Sektor in Untersuchungshaft sitzen. Solange sie dort sind und noch nicht im Staatsgefängnis haben wir noch eine Chance sie zu befreien."
Caleb hob eine Augenbraue. „Moment, du willst mit mir zusammenarbeiten?"
„Meine Güte, jetzt stell dich doch nicht so an!", fuhr Aiden ihn an. „Ja oder nein? Ansonsten rufe ich meine Leute zusammen und werde Amy da jetzt rausholen. Ob Timo dort bleibt oder nicht liegt an dir, Cale."
Caleb sah über die Schulter zu Nathan, der erwartungsvoll zwischen meinen beiden Brüdern hin und her sah. Timo musste nicht nur eng mit Nathan zusammenarbeiten, sondern auch ein guter Freund von ihm sein, wie mir bewusstwurde.
„Ok, wir sind dabei", gab Caleb schließlich nach. „Hast du schon einen Plan?"
Aiden nickte. „Ich schickte dir gleich alles, was ich ausgearbeitet habe. Wir treffen uns dann heute Abend."
„Ich werde euch helfen", beschloss ich.
Die Blicke meiner beiden Brüder schossen zu mir. „Sicherlich nicht, Jin", knurrte Caleb.
„Wie oft soll ich es dir eigentlich noch sagen, Caleb. Ich bin keiner deiner Rebellen und du kannst mir nichts befehlen!"
Er zog die Augenbraue hoch. „Und wie oft soll ich dich noch daran erinnern, dass ein Haftbefehl gegen dich vorliegt?"
„Ein Haftbefehl?", wiederholte Aiden und sah mich skeptisch an. „Was hast du angestellt?"
„Kann sein, dass ich mich mit Alexa Raiden angelegt habe", gab ich zerknirscht zu. „Aber sie kann mich eh schon seit längerem nicht leiden."
Aiden schüttelte den Kopf. „Du bist ja genauso schlimm wie Caleb", brummelte er bloß.
Besagte Anführer der Night Rebellen sah ihn entnervt an. „Wir sehen uns dann heute Abend, Aiden."
Aiden verstand den Wink und schien auch keine Lust zu haben, sich länger bei seinem Bruder aufzuhalten, denn er wandte sich ab und verließ die Zentrale.

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