Hayley Holmes -1-

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Es war noch gut eine Woche, bis Hayley zu ihrem Onkel ziehen konnte. Ihre sachen, die in Mycrofts Anwesen waren, sollten auch dort bleiben... bis auf ein paar Kleinigkeiten. Sie lag mit dem Rücken zur Decke und beschwerte sich mal wieder Lautstark über ihren Vater.

"Mycroct du verstehst nichts. Du verstehst weder mein denken noch mein handeln. Wenn es dich stört ist das dein Pech. Du hast mich ja immerhin in die Welt gesetzt und dich nicht um mich gekümmert."

"Hayley. Du weißt, dass ich viel zu tun habe... aber immer wenn du mich brauchst bin ich für dich da...-" weiter kam er nicht. Hayley unterbrach ihn und schrei jetzt noch lauter, da sie aufgestanden und sich trotzig im Schneidersitz vor die verschlossene Tür gesetzt hatte.

"Nein, Mycroft. Das warst du nicht und das wirst du auch NIE sein. Wo warst du, als es mir schlecht ging und ich fast gestorben wäre? MHH?! Und wo warst du, bei meiner Einschulung oder an meinen Geburtstagen? Das weißt du wahrscheinlich selbst nicht mal." Sie machte eine kurze Pause um sich die Tränen zu verkneifen und schrie ihn dann weiter an. Sie nannte ihren Vater noch nie "Daddy, Dad" oder "Paps" geschweige denn von "Papa". Und nun erst recht nicht. Sie wurde von einem Auto angefahren, dass eigentlich rot hatte  und erlitt eine wirklich starke Verletzung so, dass sie fast gestorben wäre. Ihr Vater hatte sie nicht einmal besucht, sie in den Arm genommen und gesagt, dass alles gut werden würde. Doch Sherlock war die ganze Zeit bei ihr. Er hatte auf die ganzen Fälle verzichtet nur, damit er bei seiner Nichte sein konnte. Das war der Zeitpunkt in dem Hayley, John und Sherlock beschlossen haben, dass es besser für das Mädchen wäre mit in die Watson-Holmes WG zu ziehen. Mycroft hatte ein paar Stunden zuvor davon erfahren und war nun kurz vor dem verzweifeln. Natürlich ließ Hayley dabei außenvor, dass Sherlock und John das ganze mit beschlossen hatten jedoch würde Mycroft sich das auch bald denken können. Er war ja auch nicht auf den Kopf gefallen.

"Veronica Hayley Holmes. Ich bin dein Vater und habe zu entscheiden, bei wem du wohnst. Du wirst hier garantiert nicht von jetzt auf gleich ausziehen. Und besonders nicht zu Sherlock.

"Mycroft fucking Holmes. Wenn du mich nicht gehen lässt, dann werde ich von allein gehen und glaub mir das wird sehr, sehr unschön für dich enden. Stell dir nur vor, wer deinen Job bekommen würde, wenn sie herausfinden, dass du deine eigene Tochter schlägst."

"Du willst mir drohen?!? Na gut. Dann geh doch zu Sherlock Holmes und du wirst sehen, dass es dir dort auch nicht besser gehen wird. Aber lass mich dir noch sagen, dass du dann nicht wieder so leicht zu deinem Vater ziehen kannst. Glaub mir. Das kannst du dir abschminken."

"Ich wäre, auch wenn es nicht klappt, auf keinen Fall zu dir zurück gekommen. Da würde ich lieber sterben." Ouch. Das hatte gesessen. Mycroft machte auf dem absatz kehrt und ließ sie in ruhe. Sollte sie doch zu seinem Bruder ziehen und dort besser aufwachsen. Aber sie hatte recht. Er war wirklich nie für sie da. Er konnte sie verstehen... also nein, nicht wirklich. Er konnte sie nicht deduzieren das schaffte nur sein Bruder. Hayley war einer der Gründe, warum er und Mycroft sich damals dazu entschlossen so zu tun, als sei Sherlock tot. Sherlock wollte sich damals wirklich um bringen doch dann dachte er an das kleine Mädchen. Damals war sie nur neun Jahre alt gewesen und er wollte nicht, dass er sie weder nicht aufwachsen noch lächeln sehen konnte. Das ganze war vor fünf Jahren und Sherlock hatte es keine Sekunde bereut.

Hayley stand wieder vom Boden auf und zog sich etwas anderes an. Sie trug immer noch diese komische Schulkleidung. Sie musste dort einen Rock tragen... das sagte doch schon alles, oder? Sie war wortwörtlich ein Hungerhaken. Sie wollte jedoch nicht wie ihr Vater enden. Sie ging jeden Tag früh morgens und abends Joggen. Jeweils 1,5 Km und dann aß sie jeden Tag höchstens eine Mahlzeit... jedenfalls eine richtige. Dazwischen gab es Kekse, Tee und Obst. Sie sah also nicht Magersüchtig aus war aber dennoch etwas untergewichtig. Das störte sie aber nicht. Es gab genug Menschen die so waren. Sherlock zum Beispiel. Sherlock war ihr größtes Vorbild. Er hatte ihr das deduzieren beigebracht und noch so einiges mehr. Mittlerweile war es sieben Uhr abends und sie beschloss Joggen zu gehen und dabei noch mal bei Sherlock und John vorbei zu schauen um ihn ihnen zu sagen, dass Mycroft wenn auch wiederwillig eingestimmt hatte. Sie zog sich eine kurze Sporthose und ein Bauchfreies Sporttop an. Sie zog sich dann noch ihre Laufschuhe an, bund zich die Haare zu einem Zopf, dehnte sie sich kurz und lief dann los. Es war Sommer und für viele andere Menschen wäre es zu warm gewesen um überhaupt einen Fuß vor die Tür zu setzen. Aber Hayle machemte das nichts aus, solang sie dadurch in form blieb. Das war der letzte Schultag und nun erwarteten Hayley Holmes fast ganze sechs Wochen mit Sherlock und John. Super.

Sie lief und lief und machte sogar noch einen umweg, zur Bakerstreet, damit sie das mit den 1,5 Kilometern auch jah einhielt. Als sie dann völlig nass geschwitzt vor der schwarzen Tür ankam bleibt sie ersteinmal kurz stehen um nach Luft zu schnappen und sich ein wenig ab zu trocknen. Als ihr dies bei dem Wetter halbwegs gelungen war klingelte sie und ihr wurde kurze Zeit später von Mrs. Hudson die Tür geöffnet.

"Ohh, Hallo Hayley. Was machst du denn noch hier? Naja, lassen wir dich erstmal rein. Du hast dich doch bestimmt zu Tode gelaufen" wurde das Mädchen herzlich begrüßt und mit einer einladenden Geste ins Haus gelenkt. Als Hayley drinnen war kam Mrs. Hudson gleich mit einem Glas Wasser welches Hayley dankend annahm und es fast austrank.

"Also Kindchen... die Jungs sind oben. Es gibt zur Zeit keinen Klienten. Ich glaube Sherlock wird sich freuen. Er ist schon total genervt... von allem und jeden aber so wie ich dich kenne biegst du das wieder gerade." Kam es aus der Küche von Mrs. Hudson und Hayley ging daraufhin einfach nur die Treppe zur WG der beiden Jungs hoch...

Hayley HolmesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt