Tag 2: Zweifel

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Ich hörte im Hintergrund das langsam verstummende Jubeln und meinen besten Freund der wohl den Captain fragte, wie sie erkennen können, dass sie die Krieger waren, die den König beschützen sollten.
Doch ich wollte mir den ganzen Quatsch nicht mehr anhören, ich gehörte hier nicht hin und ich war definitiv kein König.
König...das klang so unreal, ich hatte doch noch nicht mal die Schule beendet und sollte nun, auf einem fliegenden Schiff in eine andere Welt reisen, um diese zu retten und zu beherrschen?
Ich dachte an meine Eltern und meine kleine Schwester, sie würden nicht wissen wo ich war und warum ich nicht mehr nach Hause kommen würde.
Meine Füßen trugen mich wie von selbst, zurück in 'mein' Zimmer, ich donnerte die Tür hinter mir zu.
Nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, rutschte ich langsam an der hölzernen Wand hinab.
Ich vergrub den Kopf in meinen Händen und schloss die Augen, die Worte der Prinzessin und der Ausdruck der Hoffnung in ihren Augen ließen mich nicht los...

Genau sagen wie lange ich einfach am Boden gesessen hatte, konnte ich nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit rappelte ich mich wieder auf.
Mein Blick fiel auf den Spiegel und langsam trat ich darauf zu.
Ich betrachtete mich selbst und versuchte mir, mich mit einer Krone auf den Kopf, auf einen Thron sitzend vorzustellen, oder stark bewaffnet mit Schwert und meiner Leibgarde auf dem Schlachtfeld, stark genug, um all das was sich mir in den Weg stellte zu vernichten.
Ich sah meinem Spiegelbild in die Augen und beschloss, bei der nächst besten Möglichkeit von diesem Schiff zu Türmen und in mein altes Leben zurückzukehren.
Bevor ich einen richtigen Fluchtplan schmieden konnte, klopfte es an der Tür "Damian? Bist du da drinnen?"
Es war Haileys Stimme, die nach mir rief.
Schwer seufzend löste ich mich von meinem Spiegelbild, ich schloss die Tür auf und öffnete sie "Ich bin hier" Ich sah zu ihr hinab und sie lächelte vorsichtig "Darf ich kurz rein kommen?" Ich nickte und trat einen Schritt zur Seite, um sie herein zu lassen.
Hailey trat in mein Zimmer und setzte sich aufs Bett "Ich weiß das du Angst hast und ich verstehe das." Sie lächelte mich sanft an "Aber was ist, wenn alles, was sie erzählen echt ist und ihre Welt wirklich dem Untergang geweiht ist und wir die einzige Rettung sind?
Sie leben auch Damian....was ist wenn sie ohne uns, wirklich sterben müssen?"
Ich seufzte "Hailey! Wir kennen sie nicht und was sollen wir tun? Wir sind nur eine Gruppe vorlauter Teenager die zufällig ein fliegendes Schiff im Wald gefunden haben!" Ich lachte aufgebracht und sie verzog das Gesicht "Das war Schicksal..."
"So etwas gibt es nicht!" Schrie ich aufgebracht "Wir werden gleich aufwachen und alles ist wieder normal!"
Sie schüttelte den Kopf "Das ist kein Traum mehr, Damian"
Sie stand auf und legte mir eine Hand auf die Schulter "Das ist die Realität"
Ihre sanften braunen Augen trafen meine "Du bist ein König Damian. Ein mächtiger König, kein normaler Teenager, kein Mensch wie jeder andere! Dieses Fremde Universum ist auch deine Heimat!"
"Nein! Sie ist es nicht! Meine Heimat ist hier! Ihr seid mein Zuhause! Kein Schloss, kein Königreich und schon gar kein anderes Universum!"
"Damian bitte! Du musst das alles doch nicht allein durchstehen! Wir sind deine Beschützer, deine Krieger! Wir gehen alle zusammen und wir werden auch alle zusammen nach Hause gehen! Hierher zurück!" Sie sah mir fest in die Augen.
Meine Stimme begann zu zittern als ich weiter sprach "Hailey...ich kann euch dort nicht verlieren!
Keine ausgewachsene Streitmacht soll dazu in der Lage gewesen sein, das Böse in dieser aufzuhalten und jetzt sollen wir es können? Wenn einem von euch dort etwas passieren würde, könnte ich mir selbst nicht mehr verzeihen."
Sie lächelte "Du sollst unser König sein. Der große König der die ganze Welt dort beschützen kann. Deswegen glaube ich nicht daran, dass uns etwas passieren wird! Du wirst Raven, Victor, Juli und auch mich beschützen können, die Welt dort retten und uns alle zurück nach Hause bringen! Das wirst du tun!" Sie umarmte mich fest "Daran glaube ich ganz fest!"
Ich konnte nichts sagen, ihr nicht weiter widersprechen, sondern sie nur fest umarmen und beten das sie Recht hatte.
Das ich dazu in der Lage war, meine Freunde zu beschützen.

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