Tag 2: Verheiratet

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Raven sah sich in der sogenannten ‚Basis' um, unter einer ‚Basis' hätte er ein cooles geheimes Quartier erwartet, aber keine Lichtung im Wald.
Nur kleine fragwürdige Bauten, aus dem Material den der Urwald den Lebewesen von hier bot, standen auf den kleinen Platz.
Ravens Blick wanderte zu einem kleines Mädchen, das am Feuer saß und eine komisch aussehende Ratte brutzelte.
Er konnte nur eine Seite ihres Gesichtes sehen, aber sie war schön, mit geschwungenen Augen, zart rosanen Wimpern und einer dunkelblauen Pupille wirkte sie fremd, aber gleichzeitig auch faszinierenden.
Die Bewohner dieser Lichtung schienen die Neuankömmlinge bemerkt zu haben, denn alle Blicke richteten sich auf sie, auch der Blick das jungen Mädchens.
Als Raven nun ihr ganzes Gesicht betrachten konnte war er schockiert, die andere Seite ihres schönen Gesichts war verschandelt.
Riesige Kratzspuren zogen sich über ihre Wange, hinab an ihrem Hals.
Ravens Blick wanderte rüber zu Damian, der von allen angestarrt wurde.
Sie schienen den König zu erkennen.
Es gab keine Zweifel, dass sie alle hofften das Damian sie retten würde, denn die Augen der Menge sprachen Bände.
Das kleine Mädchen stand als Erste auf „Wirst du mir meine Mama zurück bringen?" Sie fing an, auf ihrem gesunden Auge zu weinen „Du bist doch der König!" Die Kleine stolperte auf Damian zu und dieser wich sofort zurück, breitete die Arme aus, um seine Freunde schützend hinter sich zu schieben.

Mir wurde gerade erst wirklich das Ausmaß des Krieges klar, es war kein spielen am Strand, wie noch vor einer Stunde.
Ich hatte die Sache nicht ernst genug genommen.
Als das Mädchen mit der grauenhaften Narbe auf  meine Freunde und mich zustolperte, schob ich meine Freunde  schützend hinter mich.
Das Böse in dieser Welt, nahm keine Rücksicht auf einsame kleine Kinder. Was würden sie dann mit meinen geliebten Freunden tun?
Das fremde Mädchen blieb stehen, ihre Blicke wanderten verwirrt über meinen Körper, ich spürte die Anspannung auf der kleinen Fläche. Alle Blicke waren uns gerichtet und ich hatte das Gefühl, das wenn ich mich jetzt bewegte, Chaos ausbrechen würde.
Meine Hände zitterten unkontrolliert, verzweifelt sah ich über die verwahrloste Menge von Wesen, die sich um uns sammelte.
Ich kann diesen Menschen nicht helfen! Ich bin selber noch ein Kind.
Ein Teenager am Anfang seiner besten Jahre, ich kann diese Verantwortung nicht tragen!
Sie sollen aufhören mich mit ihren hoffnungsvollen Blicken anzustarren!
Ich bin kein Held.
Und ich werde auch nie einer sein.
Meine Gedanken verschwanden hinter all den Sorgen und den Zweifel.
Ich fühlte mich, als würde ich in ein dunkles Loch fallen.
Keine Chance da wieder hinaus zu kommen.
Ich war gefangen in den Sorgen die ich hegte, bis Victor seine Hand auf meine Schulter legte "Damian! Es ist alles gut" Er trat neben mich, ein sanftes Lächeln zauberte sich auf sein Gesicht „Wir haben für heute einen Platz zum schlafen und sind zusammen."
Seine Stimme wirkte beruhigend, meine Atmung verlangsamte sich wieder und ich fühlte mich besser, als hätte eine Hand mich ergriffen und vom fallen gestoppt.
Ravens Magen knurrte nun laut, sofort waren alle Blicke auf ihn gerichtet.
Dieser lachte nur verlegen „Sorry aber Reisen in eine andere Welt machen echt hungrig!" Meinte er verlegen.
Alea trat vor „Bereiten wir unseren  Gästen etwas zu essen zu!" Sie klatschte in die Hände „Und ihr da" Sie zeigte auf eine kleinere Gruppe Wolfsmenschen „Ihr zeigt den Neuankömmlingen bitte ihre Unterkunft für die Nacht und erklärt ihnen das nötige"
Die angesprochenen Kinder nickten sofort „Jawohl Prinzessin!" verspielt wie Wolfskinder wuselten sie auf meine Freunde und mich zu.
Ich zuckte erneut leicht zurück und schwieg.
Raven lachte „Cool! Ihr habt ja alle Wolfsohren!" er streckte die Hand nach einem der kleinen Jungen aus „Darf ich mal anfassen?"
Dieser nickte stolz und ließ sich von Raven die braunen Ohren streicheln „Wahnsinn!" Raven lachte „Könnt ihr auch besser hören?"
„Sieben mal besser als die anderen!" Das kleine Mädchen der Gruppe strahlte und entblößte so, eine Reihe von spitzen Zähnen und einer kleinen Zahnlücke
Juli lächelte „Und so einen süßen Puschelschwanz habt ihr ja auch!"
Sofort fingen die vier Kinder an wie verrückt mit der Rute zu wackeln „Ja!"
Hailey strahlte „ihr seid so bezaubernd!" Sie kicherte und fing dann den Kleinsten aus der Gruppe auf, als dieser ihr begeistert in den Arm sprang „Du bist lieb!" quietschte er.
Einer der kleinen Wolfsjunge zog an meiner Jacke „Komm König"
Ohne Widerspruch folgten wir den Kindern.
Mein Blick wanderte kurz zu Alea, sie erwiderte sofort meinen Blick und lächelte mich an „Es wird alles gut" formten ihre Lippen, dann wandte sie den Blick wieder ab.
Ich seufzte und trottete den Kinder nach.
„Wie heißt ihr denn?" Fragte Hailey sanft.
Der kleine Junge mit den braunen Ohren hob die Hand „Ich bin Joey, das ist meine kleine Schwester Melli, mein ganz kleiner Bruder Timi und mein Zwillingsbruder Jack!" Joey lächelte stolz „Wir sind immer zusammen und zeigen den Neuen ihre Unterkünfte!"
Juli stellte gleich die nächste Frage „Was ist das hier für ein Ort?"
Melli klemmte sich eine blonde Locke hinter ihre Ohren „Das hier ist der Ort an dem die guten Menschen ein Zuhause finden, wenn ihres kaputt gemacht worden ist."
Juli sah ziemlich verwirrt drein, doch Jack erklärte gleich weiter „Der Krieg. Ihr wisst schon" Seine großen Augen sahen zu mir auf „Er nimmt uns unsere Heimat, unsere Familien, unsere Freund und am Ende, wenn wir nichts mehr haben, auch unsere Hoffnung."
Ich war schockiert, solche Worten von so einem kleinen Kind zu hören.
„Aber jetzt ist der König wieder da!" der Kleine Timi strahlte mich an „Du wirst uns retten!"
„Wer bin ich?" Fragte ich den kleinen auf Haileys Armen direkt „Erzähl mir mehr über mich!"
Der kleine wedelte wie verrückt weiter mit seinen Schwanz, während wir durch die Zelte stapften, erzählte er begeistert vom großen König, der ich sein sollte.
„Der König war groß und stark! Er hat ein riesiges Schwert, das mit einem Schlag seinen Gegner besiegen konnte. Der König ist furchtlos und seine heiligen Krieger sind immer bei ihm! Die sind auch super cool!"
Raven grinste stolz „Da hört ihr es! Wir sind super cool!"
Victor verdrehte die Augen „Lass den kleinen bitte ausreden!"
Timi erzählte weiter „Aber er hat uns verlassen, da er gestorben ist."
„Warum ist er gestorben?" Fragte ich sofort, doch Timi zuckte mit den Schultern „Geheim"
Jack mischte sich ein „Das weiß niemand genau.."
Melli deutete auf ein größeres grünes Zelt „Da schlafen die heiligen Krieger drinnen"
„Und wo schlafe ich?" Fragte ich sofort, ich wollte nicht von meinen Freunden getrennt sein.
„In einem anderen Zelt mit deiner Frau?" Fragte Melli verwirrt.
Victor begann zu husten „F-Frau? Er hat noch nicht mal ne Freundin!"
Raven lachte laut „Single wie ein Pringle!"
Ich wurde rot „Ihr doch auch..und jetzt Klartext! Ich habe keine Frau?!"
Die Wolfskinder sahen mich total verwirrt an „Prinzessin Alea ist deine Frau? Wie in jedem deiner Leben? Weißt du das denn nicht?"
Hailey, Juli, Victor und Raven klappte der Mund auf „Die hübsche kleine Killermaschine und Damian? Sind ...verheiratet?!" Rief Raven.
„In jedem von Damian's Leben  gehören die beiden zusammen und  sie regieren das Reich zusammen. Beide werden immer wiedergeboren und finden zusammen, egal wie verwirrend ihre Liebesgeschichte auch sein mag.
Sie sind für einander bestimmt!"
Schwärmte Melli „Es ist die schöne Liebesgeschichte!"
Ich drehte mich um „Ich muss mit Alea reden!" Wütend stapfte ich den Weg durch die Zelte zurück.
Alea und ich mussten uns dringend unterhalten!

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