Teil 6

2.5K 143 6
                                    


Alec nahm das neue Glas in die Hand und trank erneut zügig große schlucke, wobei er diesmal keine Pause eingelegt hätte, wenn Magnus ihn nicht unterbrochen hätte.

„Trink lieber nicht alles auf einmal", meinte dieser leicht beunruhigt, als erneut nur noch die Hälfte übrig geblieben war. Er erinnerte sich, dass der Drink noch immer verzaubert war und am liebsten hätte er den Nephilim ganz davon abgehalten, von diesem zu trinken.

Alec stellte das neue Glas ebenfalls ab, diesmal jedoch scheinbar weniger kontrolliert und mit einem deutlich lauterem 'wumms'. Er wartete darauf, dass das berauschende Gefühl, welches ihn erneut durchdrang, wieder abklang, doch das tat es nicht.

„Is doch nix dabei", sagte er dröhnend und schaute vorwurfsvoll mit halb geöffneten Augenliedern und geröteten Wangen zum Hexenmeister.

Alles um ihn herum begann sich zu drehen, wie in einem Karussell, das ein Wahnsinniger mit voller Geschwindigkeit fahren ließ. Er musste sich auf der Theke abstützen, damit er nicht vom Hocker geschleudert wurde. Er blinzelte einige Male heftig.

„Alles in Ordnung Alexander?" Magnus schien deutlich besorgt.

Doch der Nephilim fing nur an zu glucksten. Ihm war schwindelig und heiß aber es wirkte auf ihn unheimlich witzig und er begann zu lachen. „Es ging mir ni besser."

Der Hexenmeister freute sich zwar, dass Alec so glücklich zu sein schien, aber beäugte ihn trotzdem misstrauisch.

„Magns?"

„Ja?"

„Ich kann dir nich sagen was ich für dich fühl', aber dennoch bin ich mir über einige Dinge bewuss geworden." Der Hexenmeister schaute neugierig zu ihm. Es war nicht seine Absicht gewesen, den Nephilim nach ihrem Gespräch in seiner Wohnung derart ins Grübeln gebracht zu haben. Das bedeutete aber nicht, dass er keine Interesse daran hatte, das Resultat daraus zu erfahren.

„Erinners du dich daran, wie du ma meintes, dass einem der Atem stehen bleibt, wenn die Person die man mag neben einem is?"

Magnus fiel wieder die Unterhaltung ein, welche sie kurz vor Alecs Hochzeit geführt hatten. „Ich erinnere mich."

„Du liegs... falsch." Alec deutete mit ausgestrecktem Finger anschuldigend auf ihn. „Das is eine irrsinnige Behauptung", lallte er.

„Gut, dass ist vielleicht nicht bei jedem so."

„Bei dir empfind' ich nich so." Alec mochte Wörter verdrehen und dazu auch nuscheln, aber dennoch verstand Magnus, was er meinte. Er war nicht davon ausgegangen, dass der Nephilim ihn liebte, aber er konnte nicht leugnen, dass ihn diese direkte Aussage nicht etwas enttäuschte.

Er sah resigniert zu, wie Alec einen weiteren Schluck aus dem Drink nahm und gab es auf, ihn davon abhalten zu wollen. Beinahe wie ein Süchtiger nahm Alec sein Rauschmittel zu sich und die Wirkung war eine kribbelnde Genugtuung. „Bei dir reich' es-", begann er von neuem und schluckte. „Wenn du auf n' mal am anderm' Ende des Raums auf meiner Hochzeit auftauchs', nicht ansatzweise in meiner Nähe und trotzdm ausreichend, damit mir der Atem anhält und Dinge tu, die ich erst im Nachgng realisiere. Was also, soll mir das sagn'?"

Magnus schaute verblüfft, ehe sich seine Miene zu einem neckischem Lächeln änderte. „Ich weiß nicht Shadowhunter", sagte er spielerisch und stützte den Kopf in seiner Hand ab. „Wann hattest du denn vergleichbar gehandelt?"

„Noch gar nich'. Nicht ma' bei Jace."

„Jace also?"

„Ich will nich, dass du denks Magns-", er machte eine Pause als würden ihm die Wörter im Hals stecken bleiben „dass ich noch immer was für ihn empfind'."

Zwei Drinks zu vielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt