Teil 7

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Nachdem Magnus das Taxi gerufen hatte, erfüllte sie beide die kühle Nachtluft, was zumindest ihn etwas nüchterner fühlen ließ. Er mochte einen nicht so starken Alkoholintus wie Alec haben, dennoch fing er erst jetzt an zu realisieren, was so eben geschehen war. Dem Shadowhunter hingegen, schien die frische Luft kalt zu lassen, was wahrscheinlich daran lag, dass die Wirkung der verzauberten Drinks nicht so schnell nachließ, wie die bei normalen.

„Warum bestells' du uns n' Taxi, wenn du doch einfach n' Portal zaubern könntest?", fragte Alec noch immer lallend, aber vor allem mit einer müden Stimme. Sie befanden sich in einem Lieferantenzugang zwischen der Bar und dem nächstem Gebäude. Alec hing mit einer Schulter abgestützt an der Mauer neben Magnus und lächelte ihn an, als hätte der Hexenmeister die bescheuertste Idee aller Zeiten. Ohne diese Wand wäre es ihm wahrscheinlich nicht einmal möglich gewesen, gerade zu stehen.

„Also erstens, bestelle ich nicht uns ein Taxi, sondern dir und zweitens, mein lieber Nephilim, bist du für alle sichtbar und ein Portal mitten in der Mundimenge zu erschaffen, wäre nur töricht."

„Es wäre nur töricht den Abend jetzt zu beenden."

„Glaub mir, ich will das genauso wenig."

„Dann schlage ich vor-", Alec näherte sich wieder dem Hexenmeister. Er legte seine freie Hand an den Kragen seiner Weste und strich  mit seinen Fingern darüber. „lassen wir den Abend jetzt noch nicht enden."

Magnus schaute wartend zu Alec hoch, welcher sich zu ihm hinab beäugte. Der Nephilim schien sich wieder etwas beruhigt zu haben. Jedenfalls, war dieser Kuss nicht ganz so fordernd wie der Vorherige. Er war langsamer, doch keineswegs langweilig, eher, als wäre die Zeit stehen geblieben und sie hätten jetzt Stunden dafür.

Als Magnus seine Hände an Alecs Gesicht legte, spürte er, wie der Nephilim noch immer glühte und als wenn ihm kalt wäre, zog er ihn näher an sich, um seine Wärme durch das dünne Hemd deutlicher spüren zu können.

Alec betrachtete dies als Aufforderung und drückte sich enger an den Hexenmeister. Dieser war sich selber nicht klar, wie der Nephilim seine Geste verstehen sollte. Im Moment wollte er einfach nur dessen Lippen auf den seinen spüren.

Er wusste nicht, was er getan hätte, wie der Abend zwischen ihnen verlaufen wäre, nachdem sich Alec kurz von ihm gelöste hatte und zufrieden lächelte, nur um sich daraufhin abermals zu ihm hinunter zu beugen, die Augen schloss und... plötzlich zusammensackte und einschlief. Der Hexenmeister fing ihn abermals auf, doch Alec war recht schwer, weshalb er Magie nutzte, um etwas nachzuhelfen.

Auch wenn ihm spätestens jetzt klar wurde, das er es eindeutig zu weit getrieben hatte, bereute er noch immer nichts. Der Abend war ein ganzer Erfolg, von dem Moment an, als Alec den Raum betreten hatte und Magnus sicher nicht der Einzige gewesen war, der ihn angestarrt hatte. Doch jetzt schien er wirklich eingenickt zu sein.

Als das Taxi mit quietschenden Reifen vor ihnen hielt, beäugte sie der ruppig aussehende Fahrer misstrauisch. In diesem Zustand konnte Magnus Alec nicht alleine fahren lassen. Spätestens beim aussteigen würde er, selbst als Shadowhunter, Probleme haben, schlafend die letzten Meter zum Institut zu laufen.

Also stieg er mit auf die Rückbank ein und nannte die Adresse. Dabei erinnerte er sich, dass er, dank des spitzenmäßigen Leiter Aldertree, keinen Zutritt zum Institut hatte.

„Alexander, am besten du schreibst deiner Schwester, dass du auf dem Weg bist und ich dich begleite."

Alec stöhnte verschlafen, kramte jedoch sein Handy aus der Tasche um Isabelle zu schreiben. Er tippte ungenau mit seinen Daumen auf das Handy, was ahnen ließ, dass er die Buchstaben nicht richtig traf. Nach einer Weile und mit einer gewissen Vorahnung richtete Magnus seine Augen auf das Display.

Izzy och vin auf dem Weh tum Inmstitut'.Eir sitze in inem Taxi,,  abe Numdie könmen echt nih fahren!^, Ih flaub ic stedbe,, ich ubergeve mich gleihh. Fall ch s nict nach Hse schafv, ollst du wisn, dah ich dic libe%!.."

Isabelle hatte recht schnell reagiert und Folgendes geantwortet:

Alec, OMG, alles in Ordnung? Wo seit ihr?"

Alecs Antwort darauf war keine Richtung oder gar ein Straßenname gewesen. Er hatte lediglich ein Bild mit seiner Kamera gemacht, worauf seine Beine abgebildet waren und der Rücksitz des Taxifahrers.

Magnus hätte es wissen sollen. Ungeduldig entnahm er ihm das Handy. Alec wollte protestieren, was jedoch in einem Schnarcher unterging und er begann wider zu dösen. Magnus schrieb seiner Schwester, um wieder für etwas Klarheit zu sorgen.

Isabelle meine Liebe, hier ist Magnus. Da Alec gerade nicht wirklich dazu in der Lage ist, schreib ich dir lieber, dass ich auf dem Weg zum Institut bin, um deinen Bruder vorbei zu bringen. Der Harken dabei ist nur, dass Aldertree nicht davon Wind bekommen darf, da Unterweltler ja gerade unbeliebte Gäste bei euch sind. LG."

Isabelle hatte geantwortet, dass sie die beiden am Eingang abfangen würde, aber ihn sonst auch nicht weiter ausgefragt, wofür er ihr sehr dankbar war.

Unterdessen verlief die Fahrt recht ruhig, abgesehen von ein Paar Schlaglöchern, denen sie nicht auswichen und Kreuzungen, die sie zu schnell überquerten, um noch die gelbe Ampel zu erwischen.

„Mir ist so schlecht",  murmelte Alec irgendwann plötzlich und legte seine Hand schlaff vor den Mund.

„Wenn der Junge mir ins Auto kotzt, dürfen sie dafür aufkommen, Mister!" Der Taxifahrer blickte, wie schon einige Male zuvor, skeptisch über den Rückspiegel zu ihnen nach hinten.

„Ich geb Ihnen mein Wort, das wird er nicht", versicherte Magnus. Er wandte sich hastig zu Alec. „Tu das bitte nicht Alexander", flüsterte er ihm zu und fing sich einen weiteren misstrauischen Blick des Fahrers ein.

Als sie bei dem Institut angekommen waren, blickte der Mundie noch argwöhnischer drein, als er es zuvor getan hatte. Klar, für ihn sah das Institut wie eine alte verlassende Kirche aus. Da wollte sich der Hexenmeister gar nicht vorstellen, was für ein Anschein es machte, wenn er einen betrunkenen jungen Mann dorthin abschleppte. Er überlegte kurz eine Ausrede wie 'Junggsellenabschied' aufzutischen oder den Taxifahrer zu bestechen, beließ es aber dabei und bezahlte den normalen Preis.

Magnus hatte genug damit zu kämpfen, Alec aus dem Taxi zu hieven und ihn die letzten Meter zum Institut zu schleppen. Der Mundie fuhr ohne zu zögern davon, scheinbar erleichtert, die Beiden endlich los geworden zu sein. Auch wenn der Nephilim einigermaßen selber laufen konnte, war Magnus froh, dass er über Magie verfügte, um seine Arbeit etwas zu erleichtern.

Zwei Drinks zu vielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt