Kapitel 2

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Durch das Rasseln meines Weckers werde ich aus meinem einsamen Schlaff gezogen. Ein genervtes Stöhnen entflieht mir, ich setze mich auf und mache mich auf den Weg in das Badezimmer. Ich ziehe meine Atemhilfe aus und steige schwer atmend in die Dusche.

Nach gefüllten zehn Minuten war ich dann auch schon fertig und ziehe mir meine Atemhilfe sofort wieder an, was meine Atmung beruhigte. Ich fahre mir durch mein nasses Haar und ziehe mir was über. Eine normal Jeans und eine lockere weiße Bluse. Ich schnappe meine Tasche und gehe nach unten in die Küche, wo meine Mutter mit einem Kaffee in der Hand an der Teke steht.

„Wir müssen in fünf Minuten los fahren Alice", sie sieht mich mit dem Blick wie-jetzt-schon-jeden-morgen. Ich zucke nur mit den Achseln und schnappe mir etwas zu essen.

„Ach du kacke ich hab vergessen deinen Bruder wach zu machen", sie schlägt ihre Hand auf die Stirn und läuft nach oben.

„Und dann sagst du etwas über mich?", schreie ich lachend, damit sie es mitbekommt.

Mein kleiner Bruder Kai, er ist eine kleine niedliche Nervensäge, er ist erst sieben.

Nach fünfzehn Minuten kommt ein Kai verschlafen runter, von meiner gestressten Mutter gefolgt. Ich presse meine Lippen aufeinander um mir ein Lachen zu verkneifen.

„Alice komm schon wir müssen gehen!", ruft sie, ich nehme meinem Bruder noch etwas zu essen und setze mich auch ins Auto.

„hier Kai du musst was essen", ich gebe ihm einen Apfel und so einen merkwürdigen Riegel, die meine Mutter gekauft hat.

„Danke", nuschelt er und isst alles auf.

„Du musst jetzt sicher zum Nachsitzen"

„Jap", ich lache, da es nicht meine Schuld ist, sondern die meiner Mutter und ganz ehrlich gesagt macht mir Nachsitzen nichts aus.

„Es tut mir leid mein kleines Mäuschen"

„Mum bitte! Nenn mich nicht so ich bin keine zehn mehr, ich bin fast siebzehn", genervt schaue ich aus meinem Fenster.

„Al, das weiß ich doch, ich kann nur nicht glauben dass mein kleines Baby so schnell erwachsen wird", sie legt ihre Hand auf mein Knie, ich blicke zu ihr rüber und sehe ihre Tränen gefüllten Augen, die auf der Straße ruhen.

„Mum bitte, nicht weinen", ich nehme ihre Hand in meine und lege einen Kuss drauf, was sie zu lächeln bringt.

„Die Zeit vergeht zu schnell", bringt sie raus und ich spüre wie ihre Hand leicht zittert.

„Die Zeit vergeht eben, du kannst es nicht ändern, doch eins musst du wissen, Mama ich werde immer an deiner Seite bleiben. Wir müssen jetzt einfach an das hier und jetzt denken", sogar mit steigen die Tränen jetzt, doch ich darf nicht schwach werden und blinzele sie weg.

„du hast recht", sie wischt sich die Tränen weg und atmet einmal ein und aus.

„so da sind wir", meine Mutter drückt meine Hand einmal und ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange, damit verlasse ich das Auto. Kai tat es mir gleich und kommt gleich drauf auf mich zu gerannt. Er legt seine kleine Hand in meine und so betreten wir seine Schule, meine Schule ist nur fünfhundert Meter entfernt.

„Was war vorhin mit Mama?", seine blauen Augen sahen zu mir hoch.

„Ich werde zu schnell erwachsen", lächelte ich und er erwidert das Lächeln.

„geh jetzt mal rein sonst bekommst du noch ärger"

„ok Tschüss", ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange und er umarmt mich.

my cancerWhere stories live. Discover now