Kapitel 16.1

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Keuchend wirbelte Lilitha um den blonden Vampir herum, welcher ihren Gegner darstellte und versuchte sich dabei stabil auf den Beinen zu halten

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Keuchend wirbelte Lilitha um den blonden Vampir herum, welcher ihren Gegner darstellte und versuchte sich dabei stabil auf den Beinen zu halten. Ihre Koordination war seit ihrer Reife wirklich besser geworden. Wenn sie an den Tanz zurückdachte, der das alles hier wohl auch irgendwie ins Rollen gebracht hatte, konnte sie sagen, dass sie mittlerweile viel sicherer auf den Beinen war. Aber ihre Ausdauer war miserabel. Dafür waren ihre Angriffe noch immer genauso perfekt, wie ihr Vater sie immer gewollt hatte. Sie hatte nichts verlernt. Auch wenn sie anfangs ein wenig vorsichtig gewesen war.

Sie führte das Schwert wie eine perfekte Verlängerung ihres Arms und auch ihre Fußstellung hatte nicht gelitten. Kaden musste zugeben, dass er so etwas nicht erwartet hatte. Er hatte das Training nicht einmal wirklich als Ernst erachtet und war daher davon ausgegangen, sie würde nur ein wenig Energie loswerden wollen. Er dachte, es würde damit enden, dass sie sich irgendwann hinsetzte, einsah, dass Kaden sie beschützen würde und sie sowas nicht brauchte. Doch andererseits hatte er sie bei dem Attentat auch nicht schützen können. Es war erdrückend und machte ihm klar, dass er dafür sorgen musste, dass sie sich verteidigen konnte. Und dass sie ihm jetzt so schamlos zeigte, dass sie es konnte, ließ Kaden sich fragen, warum sie sich nicht gewehrt hatte. Gut, sie war vergiftet worden und hatte das Gift wahrscheinlich nicht bemerkt, bevor es zu spät gewesen war, aber trotzdem kam in ihm die Frage auf, weshalb von allen Personen, gerade jemand wie Lilitha derlei Techniken gelernt hatte. Es passte so gar nicht zu ihrem Wesen und auch sonst hatte sie nie eine Seite von sich offenbart, die auch nur dazu in der Lage wäre, eine andere Person mit einem Stock zu peitschen. Doch nun führte sie das Holzschwert, als würde sie eine echte Klinge in den Händen halten und einen Tanz auf Leben und Tod vollführen. Es war seltsam.

Kaden holte aus und Lilitha blockte seinen Schlag mit einem Manöver, das dem Vampir zeigte, dass die Rothaarige früher mit stärkeren Gegnern trainiert hatte. Ihre ganze Verteidigung war nicht auf Stärke aufgebaut. Sonst hätte er sie schon längst zu Boden geschubst.

Kurz geriet er aus dem Gleichgewicht, doch er konnte sich recht schnell wieder fassen. Er schüttelte seine Schulter aus und schwang die stumpfe Waffe einige Male. »Ich hab dich unterschätzt«, gestand er mit einem atemlosen Lachen.

Lilitha lächelte. Sie war froh, dass Kaden wieder lachte und nicht mehr ganz so verbissen dreinblickte. »Ich wurde lange ausgebildet«, erwiderte sie noch einmal. So konnte sie Kaden vielleicht zeigen, dass sie auf sich selbst aufpassen konnte. Allerdings wusste sie nicht, ob das so eine gute Idee war.

»Das merke ich«, lachte Kaden und blieb stehen, ohne den Blick von ihr zu nehmen. Dieses kleine Mädchen von der Straße schien sich wirklich zu einer Frau zu entwickeln, mit der er nie gerechnet hatte. Sie war, seitdem sie ihre Volljährigkeit erreicht hatte, viel eleganter und stärker geworden. Wo er vor ein paar Monaten noch gedacht hatte, jeder würde sie auf der Stelle töten können, war er sich jetzt nicht mehr so sicher. Und dann war da noch ihre Gabe. Wie sie diese wohl im Kampf einsetzen konnte? Immerhin wäre das doch naheliegend.

Haremstanz - Die königliche Hure (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt