Zu meinem Bedauern besuchte Kuro die selbe Klasse wir Kenma und ich. Eine neue Schule mitten im Schuljahr war ja noch nicht schlimm genug, weshalb Kuro es für nötig befand mich vor dem Unterricht noch zu löchern als ich vor dem Klassenraum stand und auf den Lehrer wartete. "Also, von wo kommst du?", fragte er grinsend. "Von meinen Eltern." Meine Stimme war nicht schnippisch als ich antwortete. Ich hoffte dennoch ihm mit einem abgewendeten Gesicht und Ausflüchten als Antwort deutlich zu machen, dass mir seine Anwesenheit gegen den Strich ging. Zumal Kenma sich bereits in den Klassenraum verdrückt hatte. Der schwarze Kater jedoch scherte sich nicht um meine Resignierung. Er schmunzelte lediglich über meine Antwort und lehnte sich lässig neben mir an die Wand. "Verstehe", antwortete er amüsiert. "Und aus welcher Stadt kommen deine Eltern?" Ich seufzte. "Einer aus Japan." Ein weiteres Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen während er mich ruhig ansah. Es fühlte sich an, als würde er mich mit seinen Augen scannen, entspannt und gelassen. So als wüsste der Kater, dass ihn nichts erschüttern könnte. "Tatsache? Ich dachte dein Blut wäre europäischer Herkunft.",witzelte er. Eine Stille lag in der Luft zwischen uns. Wir beide rückten für den anderen in ungreifbare Entfernung. Ich hieß dieses Gefühl sehr willkommen. Ich wollte ihm nicht nahe kommen, genauso wenig wie er es sollte. Mein Blick haftete an der Wand mir gegenüber als er plötzlich neben mir zu seufzen begann. "Okay, was hab ich dir getan? Warum kannst du mich nicht leiden?" Schockiert wanderten meine Augen zu ihm und seine fingen meinen Blick auf. Ich verstand ihn nicht. Wenn er das Gefühl hatte, er bereite mir unbehagen... Warum suchte er dennoch meine Nähe? Während er dort stand und meine Augen als Eingang in meine Seele nutzte, ging die Schulklingel und zwang alle Schüler in ihre Klassenräume. Sofort löste er sich von der Wand neben mir als die Lehrerin um die Ecke bog. Irritiert sah ich ihm nach bis er die Tür hinter sich schloss. Die Lehrerin deutete mir, auf mein Stichwort zu warten und verschwand ebenfalls hinter der Schiebetür. Wie befohlen stand ich dort und betrat zuletzt selbst den Raum als ich hinein gebeten wurde. Wie ein Schluck Wasser stand ich dort vor der Klasse während die Lehrerin die Gelegenheit nutzte, mich vorzustellen. "Kaage Nekura wird ab heute diese Klasse besuchen. Bitte helft ihr, sollte sie Fragen an euch richten." Ein Raunen ging durch die Klasse während ich im Boden versank. Ich konnte noch nie mit großen Menschenmassen umgehen. Nicht wenn ich ohne jemand Bekannten mit diesen zurecht kommen musste. "Kaage-chan, setze dich doch bitte hinten auf den freien Platz zu Kenma." Ich atmete erleichtert auf als ich meine Zuweisung erhielt. Die Stunde begann demnach doch recht entspannt und der Unterricht setzte an als ich auf meinem Stuhl Platz nahm. Ich kam trotz dem fehlenden Stoff sehr gut mit im Fach und schrieb zügig mit. Kenma schob mir noch den Stundenplan zu, welchen ich ebenso fix übertrug. Japanische Literatur ging also wie im Flug vorbei und der Unrerricht ging mit Musik weiter. Warum man zwei kulturlastige Fächer so nah aneinander legte, wurde mir zwar nicht unbedingt klar. Dennoch akzeptierte ich es und freute mich doch irgendwie als wir die Aufgabe für die nächsten Stunden erhielten. Wir bekamen zwei Unterrichtsinheiten um eine musikalische Performance vorzubereiten. Der Einbezug von Instrumenten stand uns frei. Die Einzige Vorgabe: das Thema. Die Performance musste das Thema 'Zwischenmenschliche Beziehungen' enthalten. Viele meiner Klassenkameraden schlossen sich zusammen und diskutierten ihre Planungen aus. Kenma meinte er würde einfach ein Stück auf der Violine covern und es dabei belassen. Und ich schnappte mir mein Handy und meine Kopfhörer. Mit Zustimmung der Lehrerin verzog ich mich auf den Schulhof und suchte mir eine stille Ecke, wobei ich daran dachte menschenreiche Orte zu meiden. Am Ende saß ich unter einem Baum nahe der Mauer die den Hof umzog und ließ die Musik in meine Ohren tanzen. Alec Benjamins Musik berührte mich bereits seit Jahren und ließ mit in Herz mit jedem Lyrics mitfühlen. Es dauerte also nicht all zu lange, das Lied für meine Performance zu wählen. Bis zum Refrain lauschte ich summend, bis ich dann doch anfing mit geschlossenen Augen zu singen.
"...The World is not perfect
But it's not that bad
If we got each other
And that's all we have
I will be ur sister
And I'll hold ur hand
You should know
I'll be there for u..."Ich holte Luft und öffnete die Augen bevor ich zur nächsten Line ansetzte. Hielt jedoch Inne als der schwarze Kater sich in mein Blickfeld drängte. Kuro starrte mich mit offenen Mund fassungslos an. Innerlich fluchte ich. Ich war nicht schlecht darin, meine Stimme zu formen und die Töne zu treffen. Jedoch hasste ich es, wenn mich jemand in einem ungeübten Lied hörte. Es war mir peinlich. Während ich mit roten Wangen die Kopfhörer von meinen Ohren schob, wand ich mein Gesicht zum Boden. Kuro schwieg indes eine kurze Weile. Dann durchdrang seine Stimme jedoch die Luft. "Wow.", staunte er. "Das ist genial! Gib mir den Artist. Ich begleite dich auf dem Flügel dazu!" Nun war ich diejenige, die ihn völlig verdutzt anstarrte. Zum einen hatte Kuro nicht gefragt ob er mich begleiten sollte, er ließ keinerlei Wiederspruch zu. Zum Anderen erinnerte mich der Schwarzhaarige nicht gerade an einen ruhigen Pianospieler. Er wirkte weniger wie jemand der Emotionen in einem Menschen durch Musik hervor brachte. Eher wie ein Sportler, der seiner Freizeit nichts anderes widmete.
Der schwarze Kater setzte sich vor mir auf den Boden und sah mich erwartungsvoll an. "Also?" "Alec Benjamin.", gab ich nur kurz als Antwort. Ein Lächelen schob sich auf seine Lippen und ließ mich wieder verlegen zur Seite schauen. Die Scheu über sein plötzliches Auftreten ließ nach wie vor nicht nach. Dennoch wollte ich eine Sache doch noch wissen. "Warum bist du hier?", fragte ich dann etwas schmollend. Sofort verzog sich sein Gesicht zu einem ernsten Ausdruck. "Wir waren noch nicht fertig vorhin." Ich schluckte als ich dies hörte. Ich musste es also doch noch richtig stellen. "Ich hasse dich nicht.", setzte ich vorsichtig an. "Ich hab nur keine Lust auf Probleme." "Was meinst du?" "Solche Typen wie du haben immer irgendwelche Fangirls am Arsch kleben, die recht flott für Drama sorgen. Denkst du das kann ich mir leisten? Zudem kann ich einfach nicht gut mit Menschen." Sofort prustete Kuro los und fing an sich vor lachen den Bauch zu halten. Schmollend blies ich meine Wangen auf während er völlig ausgelassen seinen Gefühlen freien Lauf ließ. "Als ob die Weiber nen Typen wollen der sich nen Dreck um sie schert.", japste Kuro während er sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel wischte. "Aber gut zu wissen, dass du mich für so gutaussehend hälst." Damit machte sich wieder ein breites Grinsen auf seinem Gesicht platz. Sofort spürte ich wie meine Wangen noch einmal etwas Röte annahmen. "Das hab ich gar nicht gesagt!" Er jedoch kicherte nur. "Na komm, gehen wir zurück. Die suchen dich sonst noch."
Während wir nebeneinander über den Hof zurück zum Klassenraum liefen neckte Kuro mich ohne Pause und grinste unentwegt. Ich verstand diesen Kater einfach nicht. Doch er wirkte ziemlich glücklich, mit dem neuen Wissen.Hier wegen des Urlaubs mal eine etwas zeitigere Fortsetzung ^^ viel Spaß damit :D
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The Rythm And The Ball (Kuroo x OC)
FanfictionNekura Kaage lebte mit Ihrer alleinerziehenden Mutter und Ihrem kleinen Bruder in einer kleinen Provinz nahe der Karasuno High. Seit Ihrer Kindheit hatte sie ein Faible für Volleyball, Hip Hop und Musik. Nachdem ihre Mutter eine Beförderung erhiel...