"Ihr kennt euch also bereits?" Warmherzig lächelte mich Coach Nekomata an. "Nur flüchtig.", bemühte ich mich schnell zu antworten. Es klang nur leider hastiger als ich es erhofft hatte, was wiederum niemanden zu stören schien. "Wir sind uns bereits ein paar Mal über den Weg gelaufen." Mein Hals füllte sich mit einem verdammt großen Kloß, welchen ich verzweifelt versuchte herunter zu schlucken. "Kuroo, dann wirst du dich bitte um die Eingliederung der Managerin kümmern. Yaku wird sich in der Zeit um die Eingewöhnung der Jüngeren kümmern." Unsicher sah ich zu dem schwarzen Kater hinüber welcher mich hämisch angrinste. "Mit dem größten Vergnügen, Coach.", sagte er ohne seinen Blick auch nur für eine Sekunde von mir abzuwenden. Ich fühlte mich wie ein Beutetier. Wie seine Beute. Ich spürte wie mich der Kater beobachtete und jede Muskelzuckung meines Körpers, jede Reaktion genaustens überprüfte.
"Nun denn, weiter mit dem Training. Bildet bitte eure Teams." Jeder trat von der Gruppe weg während der Coach sich zurück auf seine Bank begab und die Jungs einen nach dem anderen genau beobachtete. Auch ich ließ es mir nicht nehmen, mir ein genaueres Bild vom Team zu machen. Ich wusste, dass du Jungs der Karasuno vor kurzem ein Trainingsmatch mit den Katzen hatten. Sie haben viel darüber erzählt als sich ihre Teamkameraden beim Karaoke zum Löffel machten. Dennoch habe ich dieses Team nie spielen sehen. Offensichtlich spielte Kenma die Position des Setters. Als kluger Kopf und mit seiner Größe konnte man ihn zwar unterschätzen, jedoch sicher nicht vergessen. Er wirkt unscheinbar auf dem Feld, als ob ihn nichts interessierte. Jedoch bemerkte man eine ungeheure Konzentration wenn man genauer hinsah. Yaku gab einen unglaublichen Libero ab. Auch wenn das ganze Team darauf aus war den Ball in der Luft zu halten und jeder wie eine elegante Katze über das Spielfeld sprang, so war, Yaku derjenige der den Ball am häufigsten in die Hand bekam. Der schwarze Kater jedoch überbot Yakus Präsenz. Kuroo war einer der größten im Team. Und auch einer der lautesten, welcher nur noch durch den riesigen Halbrussen übertroffen wurde. Der Kater provozierte viel. Aber man sah dass er Erfahrung mit ins Spiel brachte. Seine gespannte Haltung, seine elegante Art sich zu bewegen, wie er die Bewegungen des Gegners las und wie viel Kraft er in welchen Block und Gegenangriff stecken musste. Um ihn schien sich das Team zu drehen. Ich konnte nachvollziehen warum er zum Captain ernannt wurde.
Nachdem das Spiel vorüber ging, ging es an die Arbeit für jeden Einzelnen. Einige probten Aufschläge, andere Annahmen. Lev trainierte alles. Während jeder beschäftigt war, kam Kuroo zu mir. Mit seiner Flasche und einem Handtuch in der Hand stellte er sich grinsend neben mich und besah mich von der Seite aus. "Und? Wie wars?" "Hm. Ihr seid verdammt gut. Aber mal ehrlich, wird Lev echt in Einem Match spielen?", fragte ich etwas unsicher. Der Riese wirkte wenig ambitioniert zu lernen. Er wollte spielen, jedoch vermisste er wirklich einige Grundlagen. Kuroo grinste bevor er durch die Halle rief. "Lev du Idiot! Yaku wartet nicht ewig!" Der Halbrusse hingegen lag inmitten von Bällen auf dem Boden. Eigentlich sollte er gerade mit Yaku Annahmen trainieren. Eigentlich...
Seufzend beobachtete Kuroo wie der Riese seine Glieder vom Boden aufkratzte und Sein Training fortfuhr.
"So der Plan. Wenns auch nicht gerade gut aussieht." Ich nickte nur still. Sicher sind Ambition und Teamgeist wichtig und ein Grundstein für ein gutes Spiel. Jedoch kann man nicht viele Punkte erwarten wenn man sich zu viele Fehltritte erlaubt.Langsam rollte ein Ball an uns vorbei, als wir dort stumm nebeneinander standen. Ich liebte Volleyball. So viele Bälle hatte ich geschlagen als ich selbst noch spielte. Das Gefühl in der Hand wenn ein Aufschlag einen Punkt machte, weil man den Ball einfach nur gut getroffen hatte. Die Atmosphäre auf dem Spielfeld. Die Freude und Trauer die Ein Team bei einem Sieg oder einer Niederlage miteinander teilten. Ich habe alles davon geliebt. Und dann kam der Unfall. Während eines offiziellen Matches hatte meine Haltung einen Fehler. Ich kann es selbst nicht erklären, es fühlte sich an wie immer. Doch als ein Schmetterball mein Knie traf, durchzog mich ein ungeahnter Schmerz. Mein Bein schwoll an und der Schmerz ließ nicht nach. Später teilte mir der Arzt mit, dass ich mit einem Bänderriss zu kämpfen hatte. Monatelang Therapien und Spritzen folgten. Seitdem hatte ich nie wieder einen Ball angefasst. Es dauerte lange bis ich mich davon erholt hatte. Und da genau in dieser Zeit meine Eltern sich trennten, war es mir ohnehin wichtiger meine Mutter zu unterstützen. Ich verlor das Spielen aus den Augen.
Das Bedürfnis diesen kullernden Ball aufzunehmen würde immer größer. Es war so als würde diese bunte Murmel aus Leder nach mir rufen. Mich darum bitten, ihn aufzuheben und zu schlagen. "Nekura-San?", hörte ich Kenma aus der Ferne rufen. "Kriegen wir den mal?" Der Puddingkopf deutete auf den Ball vor mir. Er schien beim Training davon gerollt zu sein. Mit einem nicken, ging ich auf den Lederball zu und bückte mich zu ihm hinunter. Meine Fingerspitzen kribbelten als ich ihn aufhob und sich kurz darauf das Leder sanft an meine Handfläche schmiegte. Ein wenig zu lange starrte ich ihn an, wie er da so ruhig in meinen Händen lag. Es fühlte sich so vertraut an. Zu gut. Bevor ich es merkte, warf ich den Ball in die Luft und führte einen Aufschlag von oben in Kenmas Richtung aus. Der Ball landete perfekt in meiner Hand und landete knapp neben Kenma auf dem Fußboden. Erst der dumpfe Knall als er aufkam holte mich aus diesem kleinen Rauschgefühl und ich musste feststellen, dass einige aus dem Team ihr Training unterbrach und mich fassungslos ansahen. Kuroo grinste, kam auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter. "Unser Kätzchen hier hat mal gespielt, oder?", flüsterte er mir ins Ohr. Das 'Oder' zog er dabei besonders lang, als ob er gar keine Antwort mehr benötigte. Ich spürte wie meine Wangen ein wenig roter wurden. Ich mochte die vielen Blicke auf mir nicht. Sie irritieren mich. Ein leises grummeln entwich meiner Kehle als mich aus der Nähe des schwarzen Katers wandt. "Und wenn schon.", antwortete ich noch immer ein wenig vom Scham gehalten. "Ist ne Weile her." Langsam tappste ich an meine ursprüngliche Stelle zurück und verschränkte die Hände vor der Brust. Es dauerte eine Weile bis die Spieler wieder zu ihrem Training zurück kehrten. Kuroo jedoch tat dies nicht. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen indem ich auf den Boden vor meinen Füßen starrte. Ich hoffte er würde das Thema einfach fallen lassen. Als Managerin musste ich nicht spielen, ich war nur eine Unterstützung für das Team. Es war also irrelevant ob ich schon gespielt hatte oder nicht. Doch Kuroo schien es nicht dabei belassen zu wollen. Statt mich einfach dort stehen zu lassen, kam er auf mich zu. Mein Blick blieb jedoch starr auf den Boden gerichtet. Ich hätte nie damit gerechnet, dass der schwarze Kater sich einfach vor mir nieder ließ und mich nun von unten aus angrinste. Er saß genau in meinem Blickfeld. So viel zu meiner Ausflucht. "Und nun hab ich noch nen paar Fragen.", grinste er mich an. Seine Augen glänzten dabei verspielt. "Du kommst da nicht drum rum, Kätzchen."
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The Rythm And The Ball (Kuroo x OC)
FanfictionNekura Kaage lebte mit Ihrer alleinerziehenden Mutter und Ihrem kleinen Bruder in einer kleinen Provinz nahe der Karasuno High. Seit Ihrer Kindheit hatte sie ein Faible für Volleyball, Hip Hop und Musik. Nachdem ihre Mutter eine Beförderung erhiel...