Zögerlich öffnet ich die Nachricht auf meinem Handy. Die Nummer auf dem Bildschirm war mir fremd, dennoch wusste ich sofort zu wem sie gehörte. Dieser verdammte Kater hatte es anscheinend sehr eilig. Ich entsperrte auf dem vom Vorgarten zu meiner Wohnung das Smartphone und tippte sanft auf das Icon für den Chat. 'Was macht das Kätzchen denn heute noch?' Ich grummelte als ich meinen unfreiwilligen Spitznamen auf dem Bildschirm sah. Warum zum Henker Kätzchen? Ich hatte nichtmal Ähnlichkeit mit diesen verwöhnten Stubentigern. Seufzend legte ich meine roten Haare zur Seite. Den kleinen Knoten, der sich am Ende meiner Locken bildete, betrachtete ich nur missmutig bevor ich mich dazu entschloss ihn einfach zu ignorieren. Mein Handy ließ ich in meine Tasche gleiten ohne Kuroo vorher eine Antwort zukommen zu lassen. Er würde sicher etwas warten können bevor ich zurück schrieb. Ohnehin sollte meine Lesebestätigung aus gestellt sein. In meiner Tasche suchte ich nun verzweifelt nach meinem Schlüsselbund. Hatte ich ihn heute morgen überhaupt mit genommen? Lag er ernsthaft noch in der Wohnung? Oder war meine Schultasche einfach zu groß und der Schlüssel hatte sich unter einem der Bücher verhangen? Grummelnd vor Frustration gab ich die Suche nach dem Bund auf und betätigte die Türklingel. Es dauerte nicht lange bis mein kleiner Bruder freudig vor die Tür hüpfte und mir breit grinsend öffnete. "Na, Schwesterherz?", schmunzelte mir der Junge entgegen. Irritiert starrte ich ihn an, während ich mich an ihm vorbei in die Wohnung schmuggelte. Es roch bereits nach Basmatireis und Hähnchencurry. Mam und Hikaru mussten mit dem Kochen fast fertig sein. Und es versprach köstlich zu werden. "Was grinst du so blöd?", fragte ich ihn nach wie vor unsicher was seine außergewöhnlich gute Laune wohl bedeutete. Er jedoch ging weiterhin grinsend, ohne eine Antwort an mir vorbei in die Küche.
Was auch immer der hatte, es sollte mich nicht stören. Nachdem ich durch das Wohnzimmer in meine 4 Wände gestiefelt war, legte ich meine Tasche auf den Schreibtisch. Ich schlüpfte in meine Hausklamotten und öffnete meine Haare. Der Knoten tat sich schwerer auf als erhofft. Nachdem er jedoch gelöst war, Band ich meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen, richtete meine Brille und tappste zu meiner Familie in die Küche um beim Tisch decken zu helfen. Vorfreude machte sich in mir breit als ich die Teller und Untersetzer auf dem Tisch platzierte. Mein Magen machte sich mit jeder Minute mehr bemerkbar und äußerte mein Bedürfnis nach Nahrung. Ich war sichtlich erleichtert als meine Mutter den Topf mit dem Curry auf den Tisch stellte.Während dem Essen hörte Hikaru einfach nicht auf dumm vor sich hin zu schmunzeln. Ich war mir nicht sicher ob ich ihn allmählich fragen sollte ob etwas ernst zu nehmendes wäre. Wohlmohlich hatte er einen Ball zu hart beim Training an den Kopf bekommen. In ernsten Fällen müsste man ihn noch untersuchen. Als er jedoch mit der Sprache raus kam, was ihn so erfreute fiel mir fast die Kinnlade herunter. "Wer war denn der Typ der dich heute heim brachte?" Ich wusste mir nicht zu helfen. Fassungslos starrte ich ihn an. Ebenso meine Mutter, nur dass Ihre Augen auf mir lagen. Eine bedrückende Stille lag am Tisch und jeder der beiden wartete auf eine Antwort von mir. Ja, wer war Kuroo denn nun? Er war so einiges. Nur nicht direkt für mich. Ich kannte diesen abgebrühten Kater auch erst seit zwei Tagen, mein Wissensstand war also begrenzt. "Ein Klassenkamerad. Warum?", brachte ich eher kleinlaut hervor. Das Grinsen in Hikarus Gesicht wurde noch breiter. "Und warum bringt der dich dann nach Hause?" "Liegt auf dem Weg?" "Ist das so?" "Ja keine Ahnung." Was auch immer mein Bruder bezweckte oder andeutete. Es machte keinen Sinn. Ich ließ die Diskussion also fallen und aß meinen letzten Teil auf, räumte meinen Teller weg und stürmte in mein Zimmer. Dieser Giftzwerg tickte manchmal wirklich nicht ganz sauber. Seufzend ließ ich mich ins Bett fallen. Ich schloss die Augen, viel zu viel passierte tagtäglich seit wir hier waren. Komischerweise hatten die meisten Dinge mit einem gewissen schwarzhaarigen, jungen Mann zu tun. Dieser Typ machte mich sprachlos. Und das einfach zu Häufig. Ein wenig frustriert und auch unbeholfen, fast schon verloren, beobachtete ich die kleinen Gnubbel der Raufasertapete an der Decke. Es war nicht so, dass sie sich bewegten oder irgendwie komisch aussahen. Für rastlose Augen waren sie einfach ein Magnet. Ein ziemlich guter. Erst das vibrieren meines Handys ließ mich den Blick von der weißen Wand lösen. Seufzend erhob ich mich aus dem Bett, verließ die einladende Matratze und tappste auf leichten Füßen zu meiner Tasche. Ich kramte das Handy hervor und entsperrte das Display. Mehrere Nachrichten waren zu sehen. Eine von Yui, eine von Yachi und auch eine neue vom Kater. Ich brauchte einige Minuten um zu entscheiden wem ich zuerst antwortete. Yui lag nahe, jedoch würde daraus ein längeres Telefonat werden. Yachi schien nur etwas Hilfe mit einem Organisationsproblem zu haben. Letztendlich las ich doch die Nachricht von Kuroo zuerst. Ich wusste selbst nicht so recht warum, schließlich hatte ich keine besonderen Gründe dafür. Meine Finger waren nur schneller als mein Kopf gewesen. Ich schmunzelte leicht als ich das 'Oi, ignorier mich nicht.' las. Wieder eine Reaktion die ich von mir nicht kannte. Für gewöhnlich verzog sich nicht ein Muskel wenn ich eine Nachricht las. Frei nach dem Motto: "Schreiben kann man vieles." Mit einem Grinsen auf den Lippen tippte ich nur ein 'Wieso? Bist du sonst einsam? :P' als Antwort und schickte sie ab. Ich konnte noch nicht einmal den Chat schließen, als seine nächste Nachricht bereits aufploppte. Ich spürte wie mir beim Lesen die Hitze in die Wangen stieg. 'Was denn wenn, mein Kätzchen?' Puderrot im Gesicht wählte ich Yuis Nummer und wartete ungeduldig darauf, dass die fröhliche Stimme auf der anderen Seite ertönte. "Hey, wie geht's es dir." Etwas unsicher ob ich ihr wirklich davon erzählen sollte, zögerte ich kurz. "Yui, ich glaub wir müssen reden." Nach einer kurzen Pause fügte ich noch hinzu: "Ich glaub ich bin krank..."
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The Rythm And The Ball (Kuroo x OC)
FanfictionNekura Kaage lebte mit Ihrer alleinerziehenden Mutter und Ihrem kleinen Bruder in einer kleinen Provinz nahe der Karasuno High. Seit Ihrer Kindheit hatte sie ein Faible für Volleyball, Hip Hop und Musik. Nachdem ihre Mutter eine Beförderung erhiel...