Das dunkle Erbe

Kapitel 1 - Stille

Ich verließ das Schulgelände und bog gleich am Eingangstor rechts ab und wanderte den Hügel hoch.

Ist schon ganz schön blöd, wenn man oben auf einem Hügel wohnt und man jeden Tag diese steile Straße hochlaufen muss.

Auf der Hälfte des Weges war eine kleine Einkaufsecke mit ein paar Läden die alles Mögliche verkauften.

Eine alte Dame an einem Obststand gab mir früh immer zwei Äpfel mit und auf dem Rückweg gab sie mir immer irgendwas anderes mit, was übrig war.

Doch dieses mal war sie nicht da.

Keiner der Verkäufer war dort und auch keine Gäste oder Fußgänger, geschweigedenn Autofahrer.

Natürlich wunderte mich das ein wenig, doch ich ging einfach weiter und schaute mich immer einmal links und rechts um.

Jede Gasse war leer, alles war totenstill geworden, nicht einmal die nervigen kleinen Kinder vom Spielplatz neben dem Einkaufsstand waren zu hören oder zu sehen.

Es war so, als ob die ganze Straße, nein.

Als ob das ganze Virtel, die ganze Stadt eingefroren wäre oder zur Geisterstadt geworden wäre.

Irgendwie kam mir immer mehr Unbehagen auf, je weiter ich nach Hause kam.

Daher nahm ich mein Handy und wollte Wulf anrufen, ob was los wäre oder ob wo ein Fest in der Nähe wäre.

Ich nahm das Handy, machte es an und sah das ich keinen Empfang hatte.

"Scheiß Teil", fluchte ich vor mich hin, bleib stehen und prüfte nach einer Empfangstelle.

Nach zwei Minuten verzweifelten Suchens einer geeigneten Empfangsstelle gab ich auf und gerade als ich das Handy wegstecken wollte, fing das Teil an ohrenbetäubend laut zu piepsen.

Ich hielt mir vor Schmerzen die Ohren zu und lies es auf den Boden knallen.

Als ich drauf schaute, verwischte das Display immer und immer wieder, es kamen immer kurz schwarze Streifen drauf und dann weiße und dann auf einmal war es ....tot.

Wirklich tot.

Es machte keine Geräusche mehr, es ging auch nicht mehr anzuschalten als ich es probierte.

Da war es wieder. Diese Stille....Als ob alle tot wären.

Schnell steckte ich mein Handy weg und lief schneller und immer schneller den Berg hinauf.

Und egal wohin ich schaute, es waren wirklich nirgendwo Menschen zu sehen.

Keine Erwachsenen bei der Arbeit, keine Kinder die spielten, keine alten Leute die auf die Jugend meckerten und auch keine Tiere oder sonst was zu sehen.