Kapitel 12 - Neue Wege

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Ihr wisst doch bestimmt wie groß der Eifelturm ist oder? Jedenfalls von den Außenmaßen her. Nun wisst ihr auch, dass das Schloss mindestens genauso hoch war! Und ich, mit jedem Schritt dem ich ihm näher kam, mehr und mehr Angst und Ehrfurcht bekam. Dabei dachte ich schon, die Mauern wären groß.

Beim Näherkommen erkannte ich, dass das Schloss keinen Burggraben hatte oder so etwas ähnliches. Nur eine knapp zwei Meter hohe Hecke umgab das ganze Gebäude, damit es nach etwas aussah.

Wir liefen über den Weg und das dunkelbraune Holztor vor uns, was den Eingang zum Schloss makierte und komischerweise standen dort keine Wachen. Nur zwei Kerzenständer links und rechts erleuchteten den Platz.

.... Moment mal! Das ist eine gute Frage.

"Ellis", fing ich an und sie schaute im langsamen Gehen zu mir und nickte antwortbereit "sag mal, gibt es hier eigentlich einen Tag- und Nachtwechsel oder ist es immer so hell hier?"

"Junger Herr, da nicht alle Wesen sich an ständiges Tageslicht gewöhnen können oder wollen, hat der allererste Dämonenkönig in dieser Unterwelt den genau selben Tagesrythmus wie oben auf der Erde eingestellt, und da jeder König seinen eigenen Rythmus festlegen kann, hat ihr Vater den Tageszyklus ihres Wohnortes genommen."

Ich hörte interessiert zu und fragte weiter "Und wie wirkt sich das dann hier aus? Das es dunkel wird?"

Ellis antworte in ihrer Zischelstimme: "Die ganzen natürlichen Lichtquellen, also Feuer und Lavaströme werden ausgehen und somit bleibt am Ende nur das Licht der Fackeln und Häuser übrig. Natürlich kann der König in einem nächtlichen Angriff die Feuer und Ströme wieder erscheinen lassen, damit die Unterwelt wieder hell wird."

Beeindruckt nickte ich ihr zu und am Tor angekommen stoppten wir und sie drehte sich zu mir.

"Junger Herr, wenn wir durch dieses Tor gehen werden Sie nie mehr ein normales Leben führen können... Sind Sie sich sicher das Sie das wollen?", fragte sie mich mit einem besorgten Blick.

Ich selbst stand nur dort und war total verwundert. Nicht wegen der Aussage, sondern wegen ihrem Blick. Denn ich wusste das ich nie mehr zurück kann in mein normales Leben als Raufbold und Schlafmütze auf dem Dach, wer immer von Wulf geweckt wird. Was mich verwunderte war, dass sie das gesagt hat, mit diesem Blick, als ob ich ihr leid tat. Dabei war sie es doch die immer auf mich gewartet hat und auch immer die Erwartungen bis jetzt gehabt hat, dass ich der neue Herrscher der Unterwelt werde. "Ä-Ähm.. Ja klar weiß ich bescheid Ellis, aber ... machst du dir etwa Sorgen um mich?", fragte ich vorsichtig.

Ellis machte eine sehr überraschte Bewegung nach hinten, blickte rasch weg und verneinte hastig "Nein Junger Herr, ich mache mir keine Sorgen, da ich weiß das Sie es schaffen werden! Ich hab nur nachgefragt."

Schmunzelnd bedankte ich mich bei ihr für die Nachfrage und Ellis ging zum Tor und klopfte mit den dicken bronzenen Türringen am Holz an. Das Klopfen hallte im ganzen Hof wieder und wohl auch im Schloss selbst, denn ich vernahm schnelle und kleine Schritte.

Nicht einmal 30 Sekunden später öffnete eine zierliche Frau, die ich auf so Mitte 30 schätzte, mit braunen Haaren und einem feinen Magdoutfit, die große Tür ohne Probleme und schaute uns an und erschrak, als sie an meinem Gesicht hängen bleib und sofort wich sie zurück und verbeugte sich ganz tief, genau wie Ellis es immer gemacht hat. Eine Hand auf 's Herz und die andere nach hinten.

"Eine...Magd?" fragte ich nur verwirrt, denn eine normale Magd hier in der Hölle zu sehen war schon sehr ungewöhnlich und was noch verwirrender war, war die Tatsache, dass sie sich auch innerhalb von Sekunden verbeugte.

"Ja. Sie ist hier die Ober-Magd. Sozusagen die oberste Verwalterin der Festung und dazu auch die persönliche Beraterin des Herrschers." zischte Ellis. Ihr schien es wohl nicht so sehr zu gefallen, dass, jemand ihrem Meister näher war als sie.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 04, 2015 ⏰

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