Die Weizenfelder vor mir beugen sich im Wind und sehen aus wie eine große Decke aus Gold, heute bin ich 31 Jahre alt. Damals war ich sechs, ich sehe mich wie über diese Decke aus Gold laufe, mein rabenschwarzes Haar zu zwei Zöpfen zusammengebunden. Meine dunkel braunen Augen huschen immer wieder nach hinten als es passiert.
In meiner Eile nicht von ihm gefangen zu werden, obwohl ich weiß dass es unmöglich ist ihm zu entkommen, stolpere ich über einen Stein und verschwinde in einem Meer aus Gold.
„Kagome?!" Ich höre wie er meinen Namen ruft, doch ich kann nicht antworten da mein Lachen meine Stimme erstickt.
Ich weiß genau er kann mich hören, seine übernatürlichen Instinkte waren schon da als er noch ein Kind war. Seine weißen samtartigen Hundeohren zucken, als er nach meinem Geruch sucht. Es dauert nicht lange da hat er ihn entdeckt und als ich meine Augen öffne, sehe ich wie mich zwei honig goldene Augen anlachen.
„Hab dich!", rief er und hielt mir seine Hand hin.
„Arigato InuYasha!" natürlich greife ich nach seiner Hand und mit meinem kräftigen Ruck stehe ich wieder auf meinen Füßen. Doch der Ruck war etwas zu kräftig und ich lande in seinen Armen. Um nicht hinzufallen halte ich mich an ihm fest, als unsere Nasenspitzen sich berühren spüre ich es zum ersten mal.
Ein Windzug zieht über das Feld und sein langes Silberhaar, was mich schon immer an weiße Seide erinnerte, viel ihm über die Schulter. Mein ganzer Körper kribbelt als ich seine Nähe spüre und unsere Blicke sich treffen, ich spüre wie meine Wangen heiß werden doch als ich klein war hatte ich keine Ahnung was ich da fühle und lächelte ihn schüchtern an.
„InuYasha?", meine Stimme ist ungewöhnlich leise, denn als Kind war ich immer die lauteste.
„Hai ...?", auch er ist leise was noch ungewöhnlicher schien da er niemals zu überhören war.
„Passt du immer auf mich auf?"
Er lächelt mich so breit an das ich deutlich einen seiner kleinen Fangzähnchen sehen kann. „Natürlich, ich beschütze dich vor allem was kommt. Niemand tut dir weh, dass verspreche ich!"
Das war damals als ich Sechs Jahre alt war und wir beide nicht wussten das es etwas gibt wovor er mich nicht beschützen konnte. Niemals hätte ich zu diesem Zeitpunkt geglaubt das der kleine Hanyou InuYasha, mein bester Freund, mich, Kagome Higurashi hassen könnte. Weil es etwas gab wovor er mich nicht beschützen konnte.
Doch was er bis heute nicht weiß, ist das er mich beschützt hat, bis zum Schluss. Diese Vergangenheit voller Tränen, Freude, Angst und Liebe lässt mich bis heute nicht los. InuYasha hat mich begleitet und hält immer noch meine Hand fest, als wir über die Weizenfelder laufen. Die Felder aus Gold.
Kagome Higurashi ist 13 Jahre alt als sie erfährt das sie Leukämie hat, sie wusste genau dass sie es nicht ändern konnte, keiner konnte es ändern. Auch nicht ihre Mutter, ihr jüngerer Bruder Sota oder Großvater. Doch alle wussten sie konnten ihr Helfen das durch zu stehen.
Eine Früh entdeckte Leukämie und Art der Erkrankung ließ zwar Hoffnung auf eine Vollkommene Heilung doch es gab keine Garantie und keine Versprechen von den Ärzten.
Das Schicksal meinte es nicht gut mit Kagome doch sie blieb stark und hielt sich an ihrer Familie fest, die ihr den Halt und die Sicherheit gaben die sie brauchte. Sie wollte nicht bedauert werden von niemandem, sie wollte kein Mitleid und keine traurigen Blicke und dass war der Grund warum keiner es wusste außer ihren Engsten Freunden.
Kagome lebte ganz normal weiter, ohne darüber nach zu denken wie es ihr morgen gehen würde. Sie akzeptierte einfach wie es war und liebte jede Sekunde ihres Lebens.
Doch es gab etwas oder mehr jemanden der ihr fehlte und ihr Leben zu einem großen Teil leer machte. InuYasha Takahasi war bis zu diesem Schicksalhaften Tag immer an ihrer Seite gewesen. Als ihr bester Freund, ihr Beschützer, ihr Held. Doch aus dieser Freundschaft wurde, zumindest schien es für Kagome so, Hass.
Er wollte nicht mehr mit ihr reden oder sie ansehen. Aus dem wärme in seinem Blick war etwas abwertendes, kaltes geworden, etwas dass sie nicht recht zu deuten wusste. Wenn er mit ihr sprach waren es Worte die sie von ihm so nicht kannte, sie waren genau so kalt wie seine Blicke. Doch es war nicht nur Kälte, es war eine unglaubliche Aura der Wut die ihn umgab.
Kagome wusste nicht woher diese Wut und diese Kälte ihr gegenüber her kamen, alles was sie glaubte zu wissen war dass es ihre Schuld ist. Doch was hatte sie getan? Mochte er sie nicht mehr weil sie krank war? Sie wusste es nicht genau.
Ein Jahr hatte sie versucht mit ihm zu reden, irgendwie an ihn heran zu kommen doch es war als hätte er eine Mauer aufgerichtet an der sie immer wieder schmerzhaft abprallte. Es tat unglaublich weh, doch immer wieder stand sie auf um es noch Mal zu versuchen, immer und immer wieder.
Irgendwann gab sie auf und kämpfte weiter gegen die Leukämie. Ohne ihren besten Freund der ihr versprochen hatte sie für immer zu beschützen, egal was passierte.
Doch InuYasha hatte nicht die Macht zu sie vor der Leukämie zu beschützen, er fühlte sich Hilflos und wusste nicht was er tun konnte um das Mädchen was ihm mehr bedeutete als alles andere auf dieser Welt zu beschützen. Er konnte sein eigenes Spiegelbild nicht mehr ertragen und fühlte sich verloren. Wieso konnte sie das so einfach akzeptieren?!
Wieso kann sie einfach so weiter leben obwohl sie weiß dass diese verdammte Krankheit ihrem Leben von jetzt auf gleich das Ende ihres Lebens bedeuten könnte. InuYasha konnte es nicht verstehen und wollte es nicht verstehen, er wollte sie nicht los lassen, nicht jetzt schon nicht morgen, nicht in einer Woche, nicht einem Monat oder einem Jahr.
Es machte ihn wütend, wütend auf sich weil er sie nicht beschützen konnte, wütend auf sie weil sie es einfach so hingenommen hatte. Wütend auf alle.
Seit drei Jahren hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen nachdem sie immer wieder versucht hatte an ihn heran zu kommen.
Kagome war jetzt 16 Jahre alt und hier beginnt ihre eigentliche Geschichte, niemals hätte sie geglaubt dass es möglich ist Liebe, Angst, Hoffnung, Schmerz und Glück so Intensiv zu erfahren.
Es begann an einem Vormittag als Kagome und ihre beste Freundin Sango in der Pause auf den Treppen am Haupteingang saßen und die Frühlingssonne genossen.
„Kagome – chan?"
„Hai?"
„Hättest du Lust heute mit mir Shopen zu gehen? Ich brauche dringend neue Schuhe."
„Tut mir Leid ..." Kagome senkte ihre Blick und setzte sich auf. „Ich kann nicht, ich muss ins Krankenhaus ... Plasma Infusion."
„Oh ... geht es dir etwa nicht gut?" Sango sah ihre beste Freundin mit besorgter Miene an. Doch Kagome lächelte nur. „Ie, mach dir keine Sorgen, mir geht es gut."
„Keh! ... Wers glaubt wird Seelig ..." Die Mädchen blickten auf. InuYasha war an ihnen vorbei gegangen und sie hatten sein murmeln gehört.
Kagome zog die Luft scharf ein und warf ihm einen Blick zu der zehn Leute auf einmal hätte töten können.
„Baka ...", murmelte Sango. „Ärger dich nicht über ihn schließlich hast du ihm nichts getan. Er ist der jenige dem so einiges Leid tun sollte!" sie betonte den letzten Satz so deutlich dass er ihn klar und deutlich verstehen konnte.
Doch er reagierte nicht und tat so als wenn er es nicht gehört hätte, was Sango noch wütender machte. „Sie war mal deine beste Freundin und jetzt behandelst du sie wie Luft! Was ist eigentlich dein Problem?!"
InuYasha blieb stehen, ballte seine Hände zu Fäusten und widerstand dem Drang Kagomes vorlaute, sogenannte beste Freundin zu erwürgen. „Leute wie du sind mein Problem. Du redest von Dingen die dich nichts angehen, noch verstehst du auch nur Ansatzweise etwas von dem was ich denke! Also rate ich dir deine vorlaute Klappe zu halten!"
Sango sprang auf und wurde rot vor Wut, „Komm her und sag das noch Mal du arroganter -"
„Sango!" Kagome war ebenfalls aufgesprungen und hielt Sango am Arm fest. „Lass es ... ist schon gut, dass bringt doch nichts ..." Wieder ging ihr Blick in seine Richtung, doch es war keine Wut. Es war Trauer. Sofort wich InuYasha ihrem Blick aus wandte sich um und ging weiter.
Kagome schluckte und kämpfte eisern gegen das Brennen hinter ihren Augen an. Sie blinzelte ein paar mal und griff nach ihrer Tasche.
„Me – chan? Gehts dir gut?" Sango hatte die Veränderung in ihrer Stimmung bemerkt und blickte sie wieder besorgt an. „Hör mal ... es tut mir Leid aber immer wenn ich ihn sehe dann muss ich -"
„Es ist okay Sango ... Ich gehe zur nächsten Stunde, wie sehen uns später okay?" Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwand Kagome zwischen all den anderen Schülern die eilig zu ihrer nächsten Stunde liefen.
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Hallo ihr Lieben.
Schön das ihr her gefunden habt. Wie gesagt ist das die Geschichte meiner Freundin die leider kein Wattpad hat. Ich veröffentliche diese Geschichte hier mit ihrer Erlaubnis und bin der Meinung, dass sie lesenswert ist. Lasst eure Meinungen da. Votet, kommentiert.
Viel Spaß :)
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Do you Remember
FanfictionKagome und InuYasha kennen sich noch aus Kindertagen und teilten eine tiefe Freundschaft miteinander. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Kagome und InuYasha ist wütend. In seiner Verzweiflung weiß er nicht was er tun soll und stößt alle Mensc...