When we walk in fields of gold

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Kagome saß auf ihrem Bett, die Beine angewinkelt und fest umschlungen mit ihren Armen. Was vor ein paar Stunden passiert war fühlte sich immer noch echt an als wäre es gerade erst passiert. 
Es waren Blitze die ihren ganzen Körper durchfuhren und sich explosionsartig in Schmetterlinge verwandelten. 
Seine Lippen waren weich, warm und verursachten Gefühle in ihr die sie nicht mehr ordnen konnte. Es waren nur Sekunden, doch für einen kurzen Moment war es so als wäre die Zeit stehen geblieben.
Als er sich von ihr gelöst hatte spürte sie wie Tränen ihre Wangen hinunter liefen. 
„Kagome ich wollte nicht-“ 
„Ich … ich muss jetzt rein …“ 
„Kagome warte!“ Doch er hatte keine Gelegenheit seinen Satz zu beenden, sie öffnete die Türe und verschwand dahinter. Sofort lief sie in ihr Zimmer schmiss sich auf ihr Bett und weinte in die Kissen. Kagome hatte das Gefühl sie würde an nichts weiter als einem Faden über einer Schlucht hängen. Sie versuchte zu Atmen, aber musste um ihre Luft kämpfen. Es schien keinen Ort mehr zu geben wo sie hin gehen konnte oder wollte. 
„Kagome was ist passiert?“ ihre Mutter war besorgt an ihr Bett getreten. „Habt ihr euch gestritten?“
„Nein! Wenn es wenigstens das gewesen wäre Mama!“ Weinte sie und hielt sich an ihren Kissen fest. 
„Was ist dann passiert?“ Kagome konnte nicht sprechen, zu heftig waren die Schluchzer die ihren Körper durchfuhren. Mrs. Higurashi setzte sich zu Kagome auf das Bett und nahm sie liebevoll in den Arm. Es dauerte eine Weile bis Kagome ihrer Mutter erzählen konnte was gerade passiert war. 
„Ich verstehe einfach nicht warum es so weh tut Mama …“
„Ich denke schon dass du es weißt, es ist deine Leukämie die euch voneinander fern hält.“ Kagome antwortete nicht, sondern wischte sich die Tränen von den Wangen die trotzdem immer weiter flossen. 
„Ich kann verstehen wie ihr zwei euch fühlt, aber du kannst nicht alles von deiner Krankheit abhängig machen. Du kannst nicht die ganze Zeit darüber nachdenken was morgen passieren könnte, oder in einem Jahr. So kommst du nicht weiter, nicht wenn du weiter kommen willst.“
„Das weiß ich doch, und das habe ich doch bisher auch immer so gemacht. Nur bei InuYasha ist es irgendwie anders …“
Mrs. Higurashi hob eine Hand und streifte ihrer Tochter liebevoll das Haar über die Schulter. „Weil du weißt dass du ihn früher oder später los lassen musst und das willst du nicht, weil du ihn liebst. Aber du musst alle los lassen die du liebst und das tut immer weh. Mir tut es auch weh zu wissen dass ich dich irgendwann gehen lassen muss …“
„Mama …“ schluchzte Kagome und hielt sich an ihrer Mutter fest. 
„Es wird alles wieder gut … versprochen.“ 
Nachdem Kagome sich wieder beruhigt hatte fuhren sie zusammen ins Krankenhaus, dort wurde ihr Blut abgenommen. Doch von all dem bekam Kagome nicht viel mit, ihre Gedanken waren neblig, verschwommen und ganz weit weg. 
Nachdem sie das alles noch Mal hatte passieren lassen und sich wieder in ihrem Zimmer befand tat es nicht viel weniger weh als vorher. Hin und wieder warf sie ein Blick auf ihr Handy doch es blieb Stumm und nichts kam bei ihr an. Kagome bereute es dass sie InuYasha nicht hatte aussprechen lassen doch sie wollte die Worte nicht hören, weil sie Angst davor hatte. Es fühlte sich an als würde sie um Hilfe rufen doch niemand konnte sie hören, alles was zurück kam war ihr Echo. 

Nur widerwillig stand Kagome auf um die Schule zu gehen, sie konnte es sich nicht leisten noch öfter zu Fehlen als ohne hin schon. Außerdem war sie sowieso nicht mit InuYasha in einer Klasse und ihm aus dem Weg zu gehen war einfach. 
Sango und Kagome liefen gerade in Richtung Haupteingang als sie ihn sehen konnte. Sofort blieb sie stehen und wurde blass. „Kagome-chan? Geht es dir gut?“
„Ich muss auf die Toilette bin gleich wieder da …“
„Soll ich mitkommen?“ fragte Sango etwas besorgt. 
„Ie, ist schon okay, geh schon vor …“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verschwand ihre beste Freundin in Richtung Mädchenklo. Etwas verwirrt blickte Sango ihr nach, ging aber dann doch zu Miroku und InuYasha. 
„Hallo schöne Frau, wo hast du deine hübsche Begleitung gelassen?“ wollte Miroku wissen als Sango zu ihnen Stieß.
„Ist auf Toilette gegangen …“ sagte sie mit besorgten Gesichtsausdruck. 
„Ah.“ machte Miroku, „Verstehe sie ist also wieder weggelaufen.“
„Weggelaufen? Wovor?“ Miroku grinste nur und blickte zu InuYasha hinüber, dieser warf seinem Freund einen finsteren warnenden Blick entgegen. „Wage es dich nicht etwas zu sagen.“
„Was sagen?“ fragte Sango mit einem unheilvollen Unterton. „Was hast du jetzt schon wieder gemacht?! Ich dachte es sei alles geklärt!“ sagte sie und ging auf InuYasha zu wie ein Hund der die Zähne fletschte. Doch davon ließ InuYasha sich nicht beeindrucken. 
„Reg dich ab okay! Es ist nicht so als hätte ich sie vergewaltigt oder so was!“
„Was war es dann?! Ich schwöre wenn du ihr wieder weh getan hast, dann tue ich dir weh!“ 
„Ich hab nichts falsches gemacht kapiert! Miroku pfeif deine Freundin zurück!“
„Nun mal ganz ruhig ihr beiden.“ sagte Miroku in einem ruhigen Ton und stelle sich zwischen seine Freunde. „InuYasha hat wirklich nichts getan was man ihm vorwerfen könnte, es sei denn du findest ein Kuss wäre etwas falsches.“
„Nani?!“ 
„Miroku! Ich sagte du sollst den Mund halten!“
„Hey!“, machte er und hob seine Hände unschuldig. „Du hast gesagt ich soll meine Freundin zurück pfeifen und das habe ich getan.“
„Du hast sie geküsst?!“ fragte Sango und blickte InuYasha mit großen Augen an. Er gab keine Antwort sondern lehnte sich gegen die Heizung und blickte auf seine Füße. 
„Und warum weint sie dann?!“
„Woher soll ich das wissen? Zum Teufel!“
„Du musst doch irgendwas zu ihr gesagt haben!“ Genervt rollte InuYasha mit den Augen. 
„Nein! Gar nichts habe ich gesagt!“ Sango wurde nur noch wütender bei dieser Antwort und wäre am liebsten auf ihn losgegangen um ihn bis zur Besinnungslosigkeit zu würgen. „Baka! Du kannst sie doch einfach so damit stehen lassen und nichts sagen! Sag mir bloß nicht das du sie danach einfach alleine gelassen hast!“ 
„Jetzt reichts aber! Ich bin doch kein Egoistisches Arschloch!“
„Tz!“, machte Sango und wandte sich von ihm ab um nach Kagome zu suchen. „Das du dass bist, hast du in den letzten drei Jahren ja wohl deutlich gezeigt!“
„Wie war das?!“ 
„Nun ist aber gut ihr zwei!“ meldete Miroku sich zu Wort und ging zu Sango hinüber die vor Wut kochte. „Nun beruhige dich bitte Sango, InuYasha hat wirklich nichts falsches getan, er hatte gar keine Gelegenheit Kagome-sama irgendwas zu sagen. Nicht er hat sie stehen lassen es war umgekehrt.“
Sango blickte zwischen InuYasha und Miroku hin und her. „Selbst wenn, er hätte sich doch bei ihr melden können!“
„Du solltest dir vielleicht mal bewusst machen, das nicht nur Kagome Gefühle hat du kleine-“
„Es reicht! Sango du solltest zu Kagome gehen, ich glaube sie braucht dich jetzt.“
„Männer!“ murmelte Sango bevor sie sich von ihren Freunden abwandte und zu den Toiletten lief. Als sie die Tür öffnete konnte sie ganz deutlich jemanden weinen hören. Kagome saß in einen der Kabinen und weinte. 
„Kagome … ich bins komm raus.“ Zuerst war nichts zu hören außer ein Schniefen. Als sich schließlich einer der Türen langsam öffnete. 
„Me-chan … InuYashas hat-“
„Ich kann mir schon denken dass sie es dir gesagt haben … Ich war diejenige die weggelaufen ist, nicht er.“
„Aber wieso denn …?“ Sango konnte Kagome einfach nicht verstehen, sie wusste dass Kagome ihn liebte und ihn jetzt von sich zu stoßen würde keinen Sinn machen. 
„Hast du vielleicht Angst, dass er nur mit die spielt …? Nun … also falls ja dann kann ich dir sagen dass er-“
„Nein …“ unterbrach Kagome den Satz ihrer besten Freundin. „Nein das glaube ich nicht … dazu wäre er nicht fähig …“
„Warum bist du dann weggelaufen? Ich dachte du liebst ihn …“ Kagome kniff ihre Augen zusammen, sie spürte wie Wut in ihr aufstieg. Wut sie sie eigentlich nicht an ihrer besten Freundin auslassen wollte, doch gerade konnte es einfach nicht zurück halten.
„Das tue ich doch! Aber es tut trotzdem weh! Manchmal wenn ich meine Augen schließe, dann kann ich so tun als ob alles in Ordnung wäre! Aber wenn ich sie dann wieder aufmache, merke ich … dass es einfach nicht reicht!“
Jetzt war es Sango die wütend wurde. „Ach komm schon Kagome! Du hast doch sonst nie rum gejammert und jetzt fängst du plötzlich an dich selbst zu bemitleiden! Das ist lächerlich!“
„Willst du etwa mit dem Wissen Leben Menschen zurück zu lassen die um dich weinen?!“
„Nein! Und ich denke nicht, dass ich nachvollziehen kann was du durch machst. Aber es bringt dich kein Stück weiter und InuYasha ist nicht der einzige der um dich trauern würde! Ich gehöre auch dazu!“
Kagome spürte wie Sangos Worte sie verletzten, es klang als würde sie ihr sagen wie sei Egoistisch. 
„Ich glaube du hast mich Falsch verstanden … Gomene …“ sagte Kagome leise. 
„Ich kann es doch akzeptieren … und ich weiß das InuYasha nicht der einzige wäre, ich weiß dass auch das ihr mich alle loslassen müsst. So wie ich euch loslassen muss …“ Tränen liefen ihre Wangen hinunter und wollten einfach nicht mehr aufhören. „Ich kann auch loslassen … aber ich kann InuYasha nicht loslassen … das ist es wovor ich Angst habe. Ich habe keine Angst vor dem Tod, ich habe Angst davor nicht mehr bei ihm zu sein …“
„Kagome …“, war alles was Sangos Lippen verließ, sie ging zu ihrer Freundin und nahm sie in den Arm. Kagome hielt sich an ihr fest und weinte. „Jetzt hör mir mal zu … Ich kann mich zwar nicht in InuYasha hinein versetzten und nur Ansatzweise das nach Empfinden was er fühlt, oder was du fühlst … Aber ich weiß das InuYasha selbst dann noch auf dich aufpasst wenn … na ja, du weißt schon, wenn so weit ist. Er wird dich nicht alleine lassen. Da bin ich mir ganz sicher auch wenn ich ihn immer noch für ein Arschloch halte.“
Kagome konnte nicht anders sie musste kurz lachen, Sango lachte ebenfalls und wischte ihr die Tränen von den Wangen. „Soll ich dich nach Hause bringen?“ 
Kagome nickte, sie sah ein, dass es heute keinen Sinn mehr machte und meldete sich ab. Als Sango sie nach Hause gebracht hatte erklärte sie Mrs. Higurashi was passiert war und ging wieder zurück zur Schule. Sango hatte ein schlechte Gewissen InuYasha gegenüber, sie hatte ihm heute Morgen zu unrecht etwas unterstellt ohne darüber nachzudenken was in ihm vorgehen könnte. 
Als sie die Schule erreichte war gerade Pause, sie beschloss Miroku und InuYasha zu suchen um sich bei InuYasha zu entschuldigen. 
„InuYasha …?“ sagte sie mit leiser Stimme als sie hinter ihren Freunden auftauchte. „Es tut mir Leid was ich heute Morgen zu dir gesagt habe …“
„Schon okay …“ murmelte er leise ohne seinen Blick von der Hauswand zu nehmen. „Wie … geht es Kagome …“
„Sie ist zuhause, ich habe sie nach Hause gebracht.“ InuYasha erwiderte nichts und starrte weiter die Wand an. 
„InuYasha du solltest versuchen mit ihr zu reden … Sie wollte dir nicht weh tun.“ Wieder sagte er nichts und stieß sich von dem Baum ab, gegen den er gelehnt hatte. 
„Ich werde es versuchen … kann aber nichts versprechen.“ sagte er schließlich und ging ins Schulgebäude zu seiner nächsten Unterrichtsstunde. Als nächstes hatte er Geschichte und das gab ihm die Gelegenheit etwas für Kagome aufzuschreiben falls sie wieder nicht mit ihm reden wollte, so wusste sie dennoch was er ihr unbedingt sagen wollte wenn sie es las. 
Nach Geschichte meldete er sich bei Mr. Miyoga ab mit den Worten es würde ihm nicht gut gehen. Erst fünf Minuten später bemerkte der alte Lehrer das es schier unmöglich war dass sein Schüler als Hanyou krank werden könnte. Doch er tat es mit den Gedanke ab dass er ein guter Schüler war und eine Fehlstunde nichts weiter ausmachen würde.
Als InuYasha den Schrein erreichte war es ihre Mutter die ihm die Tür aufmachte und ihn freundlich anlächelte. 
„InuYasha du bist es, hast du nicht eigentlich noch Unterricht?“
„Doch schon … aber da gab es etwas das wichtiger für mich ist.“ Mrs. Higurashi lächelte ihn liebevoll an. 
„Kagome ist oben in ihrem Zimmer, ich weiß was passiert ist und ich weiß nicht ob sie dazu bereit ist mit dir zu reden. Aber du kannst es ja mal versuchen.“
„Arigato …“ murmelte er. „Für den Fall habe ich hier etwas aufgeschrieben … würden sie ihr das vielleicht geben?“
„Schieb es einfach unter ihren Türspalt durch.“ Er nickte und ging langsam die Treppen hoch. Eine Weile stand er vor ihrer Zimmertür und konnte sei weinen hören. InuYasha schluckte und hob eine Hand um an ihre Tür zu klopfen. Zuerst war nichts weiter zu hören aus einem schniefen.
„Hai …?“ Ihre Stimme klang leise und verweint. InuYasha widerstand dem Drang durch die Tür zu brechen und atmete ein Mal tief ein. „Ich bins … kann ich bitte mit dir reden …?“
Wieder war nichts zu hören. „Worüber …?“
„Ich weiß nicht,“ sagte InuYasha mit gespielten Sarkasmus in der Stimme. „Wie können uns darüber Unterhalten dass ich dich geküsste habe. Aber wenn du willst können wir uns auch wieder darüber unterhalten wie man mit Combos Dämonen am besten zerhackt.“
Er konnte sie kurz lachen hören. „Ich möchte aber gerade nicht reden …“
„Vertraust du mir …?“ Kagome unterdrückte ein schluchzen und kämpfte gegen einen weiteren Schwall Tränen an. „Hai …“
„Dann lass mich rein Kagome … bitte …“ Seine Stimme klang ruhig und traurig. Die Bitte klang fast schon flehend und ihr schlechtes Gewissen wurde nur noch erdrückender. 
„Gomenasai … ich kann nicht …“ InuYasha sagte nichts, sie konnte hören wie er sich bewegte.
„Dann ließ das bitte wenn du kannst okay … ?“ Kagome konnte sehen wie er etwas weises unter ihren Türspalt hindurch schob. „Ich will nur dass du es weißt mehr nicht … bis dann.“ Das waren die letzten Worte die sie hörte.
Als InuYasha die Treppen hinunter stieg spürte er einen brennen hinter seinen Augen. Eisern kämpfte er dagegen an und ging zur Haustüre als Mrs. Higurashi in den Flur trat. 
„Lass ihr Zeit.“ sagte sie leise. 
„Das tue ich … ich habe nicht vor sie zu irgendwas zu zwingen … Danke das ich kurz hoch gehen durfte. „ Antwortete er ohne sich um zu drehen und wischte sich mit dem Ärmel kurz über die Augen. „Ich hätte es ihr gerne selber gesagt, aber es reicht wenn sie es einfach nur weiß …“
Er öffnete die Tür und trat nach draußen. Der Himmel draußen war klar und blau, irgendwie fühlte InuYasha sich vom Wetter verarscht. Es passte nicht zu dem was er fühlte.
Kagome saß zehn Minuten unschlüssig auf ihrem Bett und sah zu dem Umschlag hinüber der immer noch unter ihrem Türspalt lag. Yuki lief in ihrem Zimmer umher und setzte sich schließlich auf den Umschlag. 
„Willst du mir damit was sagen?“ sagte Kagome und ging zu ihrer kleinen Freundin hinüber. Diese blickte sie mit ihren schwarzen Knopfaugen an und zuckte mit ihrem flauschigen Schwanz. 
„Ist ja schon gut …“ seufzte sie und legte vorsichtig eine Hand unter Yukis Pfoten, die sofort Kagomes Arm hochkletterte und sich auf ihre Schulter setzte. Sie ging zu ihrem Bett hinüber und begann zu lesen, der erste Satz reichte aus um sie noch mehr Tränen vergießen zu lassen.

Do you RememberWhere stories live. Discover now