Promise to hold me

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„Hier, gib ihr das bitte.“ InuYasha hielt Sango das Blatt Papier entgegen. „Lies das und du bist Tod.“ Sango rollte mit den Augen. „Ist das deine Lösung für alles?“ 
„Nimm es einfach und gib Kagome den Brief.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen wandte er sich von ihr ab und ging in Richtung Haupteingang. Gerade als er im Gebäude verschwunden war, blickte Sango auf das Blatt Papier hinunter und widerstand dem Drang es zu öffnen. 
„Was hast du da?“, erschrocken fuhr sie zusammen und steckte den Brief schnell ihre Tasche, als Kagome plötzlich neben ihr aufgetaucht war.
„Nichts! Ima, ich meine .. ich hab schon was, aber ich gebe es dir erst nach dem Unterricht.“
Kagome blickte ihre beste Freundin verwirrt an. „Du bist wirklich komisch heute.“
„Ach was bildest du dir nur ein, mir geht’s gut! Komm schon lass uns gehen der Unterricht fängt gleich an.“
Gedankenverloren starrte Kagome aus dem Fenster, egal wie sehr sich anstrengte sie konnte dem Unterricht nicht folgen. Gerade beobachtete sie die Blätter an den Bäumen bei ihrem Hypnotischen Tanz im Frühlingswind. Plötzlich konnte sie sehen wie die Umrisse einer ihr nur zu bekannten Gestalt über den Schulhof Richtung Ausgang lief. 
„InuYasha? Wo will er denn mitten im Unterricht hin?“, dachte sie und folgte ihm mit ihren Augen bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. 
„Kagome …?“ flüsterte Sango leise und lehnte sich zu ihr hinüber. „Hier, das soll ich dir von InuYasha geben, aber mach ihn erst nach dem Unterricht auf.“
Kagome wandte sich um und blickte auf das Blatt Papier in Sangos Hand. Etwas zögerlich nahm sie den Brief entgegen. „Was steht da drinnen?“
„Ich weiß es nicht, ich musste ihm versprechen es nicht zu lesen.“
„Hm …“, machte sie und blickte auf das Blatt in ihren Händen hinunter. „InuYasha …“

Der Wind schlug Wellen über das Feld, die untergehende Sonne ließ es aufleuchten wie Gold. InuYasha stand mitten drinnen. Der Weizen striff sanft über seine Handinnenflächen. Wie ein epischer Held stand er inmitten des Feldes und sein Silberhaar hob sich von seinen Schultern. 
Doch InuYasha fühlte sich weder wie ein epischer Held noch fühlte er in sonst irgendeiner Form Stärke. „Es würde mich nicht wundern wenn sie nicht kommt … schließlich war ich das Arschloch, nicht sie …“ Seit er heute Mittag das Schulgelände so verfrüht verlassen hatte lief er über das Meer aus Gold. 
Er bemerkte nicht wie sie sich ihm langsam von hinten näherte so tief war er in seinen Gedanken versunken. Kagome blieb stehen und öffnete den Brief den sie in ihrer Hand hielt. Sie hatte nicht gezählt wie oft sie die Zeilen durchgegangen war, sie wusste nur sie musste sie immer und immer wieder lesen. 

Da ist ein Wort in meinem Kopf was die ganze Zeit darum bittet frei gelassen zu werden. Ich verstehe dass du mich hasst, schließlich habe ich es selbst zu verantworten. Mein Leben läuft immer weiter, es gibt keinen Ort mehr wo ich Ruhe vor dem haben kann was in mir tobt. 
Kennst du die Weizenfelder noch? Bitte gib mir die Möglichkeit dir alles zu erklären, denn auch wenn es so aussehen mag. Ich hasse dich nicht, ich habe dich niemals gehasst.

„Was dann InuYasha?“, dachte sie und ging noch einen Schritt auf ihn zu. „Was empfindest du dann für mich?“ Kagome wusste, wenn sie eine Antwort darauf haben wollte musste sie mit ihm reden „InuYasha …?“
Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen als er sich zu ihrer sanften Stimme um wandte. „Kagome …“ in ihm wuchs der Drang sie in seine Arm zu ziehen und nie wieder los zu lassen doch er widerstand dem Impuls und blieb stehen wo er war.
„Bitte … erklär es mir … sag mir was ich falsch gemacht habe.“ InuYasha schluckte und spürte wie sein Magen sich zusammenzog. 
„Du hast nichts Falsch gemacht …“
„Warum redest du dann nicht mehr mit mir …? Warum schubst du mich so hin und her? Ist es weil ich krank geworden bin?“
InuYasha senkte den Kopf, er konnte ihren Blick nicht ertragen. Er wurde von ihrem Schmerz förmlich erdrückt, nicht nur seine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen. Sein gesamtes Innerstes zog sich zusammen, es schien als würde eine Eiskalte Hand seine Seele zerquetschen. 
„Gomenasai … Kagome.“ 
Das Wort was am meisten darum gebeten hatte seinen Mund verlassen zu dürfen war ihm endlich über die Lippen gekommen. Der eiskalte griff um seine Seele lockerte sich ein wenig. 
„Ich würde verstehen wenn du mich hasst, du hättest allen Grund dazu … Nicht du hast mich so wütend gemacht, es war deine Leukämie die mich wütend gemacht hat … Weißt du noch was ich dir damals versprochen habe …?“ Er blickte auf, direkt in ihre Augen. Er ließ seinen Schmerz auf sie übergehen um ihr klar zu machen, dass er nicht auf sie sauer war. Es war die ganze Welt die er hasste. Seine Gefühle, die „weisen“ Ratschläge seiner Freunde. 
„Du hast mir versprochen mich für immer zu beschützen …“. Eine Träne verließ Kagomes Augen und lief wie eine Perle ihre Wange hinunter. „Aber du hast mich nicht beschützt … du hast mich von dir weg gestoßen und mir weh getan …“
„Ich weiß und es tut mir leid, bitte glaub mir das. Es war nicht deine Schuld. Ich habe dir versprochen dich zu beschützen aber als du mir gesagt hast dass du so krank bist … da wurde ich wütend. Weil ich gemerkt habe das ich dich nicht beschützen konnte … nicht davor. Ich konnte mein versprechen nicht halten … und das hat mich wütend gemacht …“ InuYasha kniff die Augen zusammen und kämpfte gegen das ihm nur all zu bekannte brennen hinter seinen Lidern an.
Es macht mich immer noch wütend zu wissen das ich dich irgendwann gehen lassen muss, aber das kann ich nicht akzeptieren … ich will dich nicht gehen lassen …“Bevor er es aufhalten konnte liefen Tränen seine Wangen hinunter, er hielt den Kopf gesenkt. InuYasha wollte nicht das Kagome seine Tränen sehen konnte. 
„Gomenasai Kagome … bitte versuch mir zu verzeihen. Ich weiß selber nicht mehr was ich noch machen soll … Ich fühle mich Hilflos …“
Langsam ging Kagome auf ihn zu. „InuYasha … hör auf meine Bürde zu tragen, ich bin doch immer noch da.“
„Ja! Ja bist du und was ist mit morgen?! Was ist mit Nächste Woche?! Einem Monat, einem-“
„InuYasha!“, sie hob ihre Hand und legte sanft einen Finger auf seine Lippen. „Heute, ist heute. Morgen ist Morgen und in einem Jahr, ist in einem Jahr. Bitte merke dir dass, du kannst die Dinge nicht beeinflussen du kannst sie Steuern wenn du das möchtest. Eine ungefähre Richtung kannst du angeben, aber was genau passiert das kannst du nicht bestimmen. Ich kann damit Leben das ich krank bin … aber ich kann nicht damit leben wenn sich mein bester Freund, mein Beschützer, wegen mir so kaputt macht. Bitte akzeptiere wie es ist … denn sonst tust du uns beiden keinen Gefallen damit.“
„Wie kannst du das so einfach hinnehmen …“ flüsterte er als er nach ihrer Hand griff. Kagome lächelte ihn nur an und verschlang ihre Finger mit seinen. 
„Weil ich mein Leben trotz all dem liebe und wie soll ich die Zeit die mir noch bleibt genissen wenn ich sie damit verbringe mir Fragen zu stellen auf die ich sowieso keine Antwort bekomme. Ich habe nur zwei Möglichkeiten … ich kann weinen, oder ich kann lachen und Dankbar sein für all die kostbaren Menschen die das Leben mir geschenkt hat. Ich will diese Menschen nicht weinen sehen … ich will dass sie lachen. InuYasha …“ Kagome legte ihre freie Hand auf seine Wange, ihr Daumen striff sanft seinen Tränen weg. InuYasha legte seinen Kopf in ihre Berührung und schloss seine Augen. 
„Ich will nicht das du weinst … ich will das du lachst.“
„Ich kann nicht …“ Sagte er und unterdrückte ein schluchzen. „Ich habe Angst dich gehen zu lassen … ich habe Angst vor dem Schmerz.“
„Das musst du doch gar nicht … auch wenn ich irgendwann nicht mehr da bin weißt du doch trotzdem dass du …“ Sie schluckte und schob den Satz der ihr auf der Zunge lag bei Seite. „“ Dass du mir wichtig bist …“ flüsterte sie und lehnte sich gegen ihn. „Wenn ich dir verspreche das du mir einfach nur vertrauen musst, hörst du dann auf mich von dir weg zu stoßen?“ InuYasha konnte nichts dagegen tun. Eine Träne nach der anderen lief seine Wangen hinunter, er wollte seine Arme heben und sie um ihre zierliche Taille legen doch er war wie gelähmt von seinem Schmerz, seinen Gefühlen, dem Gefühl ihrer Nähe, ihr Geruch, ihre Stimme. Einfach nur sie. 
Kagome stand da und hielt ihn fest. „Ich …“ wollte er sagen doch ein schluchzen durchquerte seinen Satz.
„Scht … Lass dir Zeit …“ Sagte sie leise und hob ihren Kopf. „Du hast mir versprochen das du mich beschützt … ich verspreche dir jetzt dass du mir immer vertrauen kannst egal was passiert. Wenn du das kannst, dann hör auf mich weg zu schubsen und Hilf mir … Bitte InuYasha ich brauche dich. Ich kann das nicht ohne dich …“
InuYasha holte tief Luft und schloss seine Augen. Die Starre in die er gefangen gewesen war löste sich und er hob seine Arme. „Darf ich dich in den Arm nehmen …?“
„Hai …“ Flüstere Kagome und immer mehr stumme Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Darfst du …“
Er zog sie zu sich und drückte sie an sich. InuYasha schloss die Augen und atmete alles ein was er Wahrnehmen konnte, er atmete den ganzen Moment ein und verschloss ihn da wo seine Seele am meisten Schmerzte und der Schmerz begann nach zu lassen … doch trotz allem blieb immer noch etwas davon zurück, so sehr sie sich das auch wünschte. Diesen Wunsch konnte InuYasha Kagome nicht erfüllen, dafür bedeutete sie ihm zu viel.
„Ich helfe dir … ich werde dir vertrauen und ich werde dir helfen.“
Die Sonne war untergegangen, flach auf dem Rücken lagen sie nebeneinander auf dem Weizenfeld und blickten in die Sterne. Die aufgewühlten Gefühle von vorhin hatten sich wieder gelegt und sie genossen die Gegenwart des anderen.
„InuYasha?“
„Hai.“
„Möchtest du mich trotzdem noch beschützen …?“ InuYasha wandte seinen Kopf vom Himmel ab und blickte zu ihrem Seitenprofil hinüber. 
„Ich habe das Versprechen aber doch schon gebrochen.“ Kagome lächelte und blickte in seine goldnen Augen. „Du kannst mich nicht vor allem beschützen, aber du kannst mich vor dem beschützen was dir Möglich ist.“ Das erste mal seit Jahren lächelte InuYasha sie an. Kagome spürte ein unbeschreibliches Glücksgefühl in sich aufsteigen und setzte sich auf. InuYasha richtete sich ebenfalls auf und griff nach ihren Händen. 
„Kagome … Ich verspreche dir dich mit allem zu beschützen was mir Möglich ist.“ Diesmal war es eine Träne des Glücks die ihre Wangen hinunter lief. Kagome lachte und viel ihm, so heftig um den Hals das er Rückwärts in die Felder zurück viel. 
„Wow!“ machte er und lachte ebenfalls. „Lass mich am leben.“
„Arigato InuYasha.“ flüsterte sie und drückte ihr Gesicht in das Hemd seiner Schuluniform. Er lächelte auf sie hinunter und drückte sie an sich. InuYasha hatte ganz vergessen wie es sich anfühlte sie bei sich zu haben. Es war das schönste Gefühl der Welt und ließ ihn für wenige Sekunden seinen tiefen Schmerz vergessen.

Wie immer.
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Viel Spaß :)

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