It started with five lines

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Ein Windzug ging über das Feld und bewegte sich in goldenen Wellen über den Weizen. InuYashas Haar hob sich und glitt wie ein Meer aus Silberne Seide über seine Schultern, was heute nach der Schule passiert war lies ihn nicht mehr los. Ihr Blick, ihre nichts sagenden, kalten Augen. Kein Wort war von ihr über die Lippen gekommen als sie an ihm vorbei gegangen war, doch das Salz ihrer Tränen hatte er deutlich riechen können. 
Sie hatte zwar nichts gesagt, doch er wusste genau was ihre scheinbar ausdruckslose Geste zu bedeuten hatte. Die ganze Zeit hatte er sie von sich gestoßen, sie hin und her geschubst, warum sollte er sich jetzt darüber wundern, dass sie ihm das gab, was InuYasha ihr die ganze Zeit entgegen gebracht hatte. Er senkte seinen Kopf und kniff die Augen zusammen und bemühte sich das brennen hinter ihnen zu unterdrücken und lehnte sich gegen die große Eiche, welche auf dem Feld stand. 
„Ich hab es verdient …“ presste zwischen seinen Zähnen hervor und zog scharf die Luft ein.
„Oh ja das hast du.“ Miroku war seinem besten Freund aus dem Schulgebäude gefolgt und stand jetzt hinter ihm auf der anderen Seite des Baumes. „Ich war zufällig in der Nähe und habe euch beobachtet.“
„Und jetzt? Glaubst du es würde etwas daran ändern?“
„Kami–sama InuYasha ich habe es dir tausendmal gesagt. Du musst es ihr sagen. Ihr einen Grund geben, ihr sagen wie weh es dir tut und was du wirklich für sie empfindest.“
InuYasha sagte nichts, er sank auf die Knie hinunter, schloss die Augen und lehnte sich gegen den Baumstamm. Miroku war hinter der anderen Seite des Baumes hervor getreten. Hinter ihm stand Sango und sagte nichts, ihre Blicke reichten um zu wissen, dass sie innerliche Todesflüche gegen InuYasha aussprach. Beide setzten sich neben ihn und lehnten sich gegen den Baum.
„Ich weiß wie ihr alle darüber denkt. Ich weiß das ihr alle glaubt ich würde sie hassen, wenn nicht sogar verachten. Doch egal wie sehr ich versuche es zu verstehen umso mehr merke ich, dass ich auf nichts eine Antwort bekomme. Warum soll ich etwas akzeptieren wenn es mich doch sowieso nicht weiter bringt?! Sie ist krank, sie wird sterben! Ich kann sie nicht festhalten und mir sagen das alles in Ordnung ist … das ist Selbstverleugnung …“
„Verstehe!“, warf Sango ein und machte ihrer Wut auf ihn Luft. „Deswegen tust du ihr weh und bringst sie dazu dich zu hassen!? Das ist ganz schön unfair findest du nicht?!“
InuYasha knurrte und seine Ohren legten sich flach auf seinen Kopf. „Ich könnte dir Dinge aufzählen sie sind um einiges unfairer glaub mir! Soll ich dir mal sagen was unfair ist?!“, er war aufgesprungen und stand vor ihr. Doch Sango zeigte keine Angst und sprang stattdessen auf.
„Dann sag es mir! Ich bin gespannt was du als unfair bezeichnest!“
„Es ist unfair etwas zu lieben, was man sowieso früher oder später verliert! Es ist unfair ein lächerliches Versprechen nicht halten zu können weil man Machtlos gegen etwas ist! Es ist unfair etwas akzeptieren zu müssen was man nicht akzeptieren kann und nicht akzeptieren will! Es ist  unfair etwas halten zu wollen es aber nicht zu können aus Angst es zu verlieren! Umso trauriger ist es wenn man die Gewissheit hat dass man es verlieren wird! Glaubst du immer noch ich würde sie hassen?! Glaubst du immer noch ich tue dass um ihr weh zu tun?! Ich wünschte ich könnte … ich wünschte ich würde … ich wünsche mir so vieles um diesen verdammten Schmerz endlich los zu werden! Ich kann sie nicht hassen! Ich kann sie nicht hassen weil ich sie liebe! Und das finde ich unfair!“
Sango klappte die Kinnlade herunter, ihr viel nichts mehr dazu ein was sie hätte sagen können. Alles was sie spürte war ein verdammt schlechtes Gewissen ihm gegenüber, Entsetzen über seine Worte und tiefes Mitleid. Das alles lief in einer einzelnen Träne gebündelt ihre Wangen hinunter. Miroku stand auf und legte einen tröstenden Arm um die Schulter seiner Freundin.
„Keh!“, machte InuYasha und wandte sich von ihnen ab. „Allerdings! Ich finde es auch zum heulen! Aber ich bin es Leid zu weinen… es macht mich müde und krank…“
„Es macht dich nicht mal ansatzweise so krank wie sie!“ Sango hatte ihre Stimme wiedergefunden. „Du sagst du liebst sie?! Wenn du sie liebst warum bist du dann nicht bei ihr im Krankenhaus und hilfst ihr dabei die Zeit zu vergessen?! Warum bemitleidest du dich selber und bist wütend?! Sie braucht dich und du schubst sie wegen deiner Verletzten Gefühle weg?! Dann sag nicht, das du sie liebst! Wenn du das nämlich tust dann musst du dein Versprechen halten und sie beschützen! Stattdessen läufst du lieber vor deinen eigenen Gefühlen davon!“
Miroku blickte zwischen InuYasha und Sango hin und her. Wie oft hatte Miroku ihm dasselbe gesagt doch es hatte keine Wirkung auf seinen besten Freund gehabt. Er kannte InuYasha lange genug um zu wissen, dass es sinnlos war, ihm ins Gedächtnis reden zu wollen.
InuYasha antwortete nicht, er wusste dass sie recht hatte, dass sie alle recht hatten doch es tat einfach zu weh. Immer wenn er sie ansah wurde er daran erinnert was er bald verlieren würde und das konnte er nicht ertragen.
„Ein Wort davon zu Kagome, und du bist tot…“ sagte er schließlich leise und setzte sich zurück auf die Baumwurzeln unter seinen Füßen.
Sango wollte gerade den Mund aufmachen, als sie von dem klingeln ihres Handys unterbrochen wurde. Als sie auf die Kontaktanzeige blickte schluckte sie, rieb sich den Tränen von den Wangen und atmete einmal tief durch bevor sie auf den grünen Knopf drückte.
„Hey Me–chan, was ist los süße?“
„S–Sango ich… ich weiß nicht mehr was ich…  I–Ima. Sango bitte hilf mir …“ Sango wurde blass, ihr Herz schlug zehn Takte schneller und Angst zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.

Do you RememberWhere stories live. Discover now