Memories and a broken friendship

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Ein drittes mal seufzte Kagome und blickte auf die Uhr, das matte weiß und der Geruch von Desinfektionsmittel machte sie kränker als sie sich eigentlich fühlte. Die Injektionsnadel in ihrem Arm spürte sie schon gar nicht mehr. Auch die Stunden die sie hier schon verbracht hatte konnte sie nicht mehr zählen, die vielen Stunden die sie hier saß gaben ihr immer die Möglichkeit nachzudenken. Über viele verschiedene Dinge. Das Leben, den Tod, Freundschaft, Familie und InuYasha … 
Was Heute Mittag passiert war hatte sie die ganze Zeit über nicht los gelassen. Die Tränen hatte sie zwar zurück halten können doch der Schmerz war immer noch da. Er war immer da. InuYasha hatte eine Lücke hinterlassen die durch nichts auszufüllen war, aber mehr als es immer wieder zu versuchen an ihn heran zu kommen war ihr nicht möglich.
Kagome lehnte sich gegen die Wand und behielt die Uhr im Auge während das Plasma eines anderen Menschen in ihre Adern floss. Schleichend ging die Zeit vorbei während sie darauf wartete das der Beutel sich leerte, immer wieder stellte sie sich die selbe Frage: „Was habe ich ihm getan?“ 

InuYasha lag auf seinem Bett, starrte seine weiße Zimmerdecke an und lauschte seinem besten Freund Miroku der ihm wieder mal von seiner Freundin erzählte. 
„Ich sage dir mein Freund, eines Tages wird sie mir einen prächtigen Jungen gebären.“ InuYasha rollte mit den Augen. „Sicher …“, murmelte er und setzte sich auf. Der Bittere Geschmack auf seiner Zunge hatte immer noch nicht nachgelassen. Es waren nur Sekunden die er von ihrem Blick aufgefangen hatte doch sie reichten um ihn die Wut der er in sich trug noch heftiger spüren zu lassen.
„Sango hat mir erzählt was heute in der Schule gewesen ist.“ 
„Und jetzt?“ Miroku schüttelte den Kopf, er kannte InuYasha und Kagome seit dem Sandkasten und wusste welch enge Freundschaft sie einst verbunden hatte. Er konnte nicht verstehen was in seinem besten Freund vorging, alles was er verstehen konnte war der Grund dafür doch das gab InuYasha kein Recht dazu Kagome immer wieder so vor den Kopf zu stoßen.
„Findest du Kagome hat das verdient?“ Er wusste das er mit der Frage einiges riskierte doch zu seiner Überraschung blieb InuYasha ruhig und gab keine Antwort. Sein Blick war fest auf die Decke gerichtet.
„Ich habe nie gesagt das ich sie hasse.“ war seine leise Antwort und seine klauen bohrten sich in den Stoff seiner Bettdecke. „Warum glaubt alle Welt ich würde Kagome hassen?“
„Weil du sie so behandelst, du hast dich verändert und dass nicht nur ihr gegenüber. Auch deine anderen Freunde wissen nicht mehr wie sie mit dir umgehen sollen. Und ich habe dich nicht gefragt ob die sie hasst, sondern ob du meinst das sie das verdient hat.“
„Alles Einbildung …“ InuYasha wusste das er sich gerade selbst belog und machte ihn wieder wütend auf sich. Immer fester bohrten sich seine Klauen in den dünnen Stoff.
„Ich glaube nicht … und das weißt du selber.“ 
„Und wenn schon?! Was macht es für einen unterschied ob ich weiß oder nicht?!“ InuYasha war aufgestanden und hatte seine Decke zerrissen, doch das beeindruckte seinen besten Freund nicht. Ganz im Gegenteil es stachelte ihn regelrecht an. 
„Du stößt uns alle vor den Kopf, du lässt niemanden an dich heran und am meisten muss Kagome darunter leiden! Und wir alle wissen genau warum dass so ist! Lerne endlich die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind und hör auf mit ihren Gefühlen zu spielen!“ 
„Wie war das?! Wer spielt hier mit wessen Gefühlen?!“ Miroku schüttelte den Kopf, es hatte einfach keinen Sinn. Er wusste er redete gegen Wände, kämpfte gegen etwas das unbezwingbar in seinem besten Freund festsaß. 
„Wir alle können verstehen dass du verletzt bist und Angst hast. Ich glaube deine Wut hat dich vergessen lassen was du wirklich für Kagome empfindest, aber du kannst ihr nicht die Schuld daran geben dass sie krank geworden ist!“
„Ich habe ihr das niemals vorgeworfen!“ 
„Vergiss es InuYasha … Mag sein dass du es nicht vorgeworfen hast, aber du verletzt sie für etwas woran sie keine Schuld hat und das weißt du genau so gut wie ich. Denk mal darüber nach.“ Wortlos verließ Miroku das Zimmer nur wenige Sekunden später viel die Zimmertür mit einem lauten Knall zu und er konnte hören wie InuYasha mit sich selber Sprach.
„Was würde es denn ändern verdammt?! Was würde es ändern es zu akzeptieren wenn ich sie doch sowieso gehen lassen muss?!“ Wieder war die unglaubliche Wut verbunden mit tiefem Schmerz die ihn quälte, er wusste nicht mehr wohin er mit all diese Gefühle hin sollte. 
„Vergessen …“ presste er zwischen seinen Zähnen hervor und kniff die Augen zusammen. „Ihr habt doch keine Ahnung! Ich kann es nicht vergessen, selbst wenn ich wollte! Warum hört das nicht einfach auf verdammt!“
InuYasha konnte sehen wie sie ihn ansah, jeden Tag. Alles was er tun musste war seine Augen schließen, auch die Tage die ihn daran erinnerten wie es vorher war linderten den Schmerz nicht. Sie machten ihn nur noch schlimmer.
Er spürte wie seine Wut nachließ und sie hinterließ nichts als Schmerz. „Ich konnte nicht mal mein Versprechen halten … Was hat es für einen Sinn sie zu beschützen wenn ich es nicht kann verdammt!“ 
InuYashas Beine wollten ihn nicht mehr tragen und er sank auf den Boden. „Kagome …“ Eine Träne hatte sich ihren Weg durch seine Lider gebahnt und lief seine Wange hinunter. Ein Symbol für den unbeschreiblichen Schmerz der ihn seit 4 Jahren von innen zerfressen hatte. 
„Gomenassai …“
„InuYasha …?“ Die sanfte Stimme seiner Mutter drang an seine Ohren. Langsam hatte Izayoui die Türe zu seinem Zimmer geöffnet, sie wusste lange schon was ihren Sohn so verändert hatte. 
Immer mehr leise Tränen liefen seine Wangen hinunter, seine goldenen Augen wurden seinem silbernen Pony verdeckt. InuYasha konnte seine Mutter riechen noch bevor sie die Tür geöffnete hatte. 
„Ich ertrage das nicht mehr Mutter …“ 
„Beruhige dich mein Sohn.“ Izayoui war neben ihren Sohn auf die Knie gegangen und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Rücken.
„InuYasha, ich weiß das tut weh. Aber vergiss durch all den Schmerz nicht, was du verlierst, wenn du sie alle von dir stößt.“ Er blickte auf und mit der Liebe einer Mutter fing sie seinen Schmerz auf. 
„Ich kann es einfach nicht akzeptieren… Umso öfter ich mir die Frage stelle  „Warum das alles“, umso schwerer wird es.“
„Das verstehe ich mein Sohn. Doch auf diese Frage wirst du niemals eine Antwort bekommen, keiner kann dir das beantworten und keiner kann dir den Schmerz nehmen. Es wird leichter wenn du es annimmst wie es ist. Hör auf dich selber so fertig zu machen und gib dir selbst eine Chance dir zu verzeihen. Damit hilfst du Kagome mehr als wenn du dich selber bestrafst. Denn so bestrafst du euch beide.“
InuYasha schüttelte den Kopf, wie oft hatte er diese Worte jetzt schon gehört und sie hatten ihn kein Stück weiter gebracht. Diesen Hass den er auf die ganze Welt verspürte wollte ihn einfach nicht los lassen. „Ich kann das nicht Mutter …“
Izayoi öffnete ihre Arme, „Komm schon her …“, immer weiter liefen die Tränen seine Wangen hinunter und wollten einfach nicht aufhören, während er sich an seiner Mutter festhielt. Der Stoff ihrer Kleidung fing jede Träne auf, doch es schmerzte sie sehr zu wissen, dass sie ihrem geliebten Sohn den Schmerz nicht nehmen konnte, schon zu lange hatte sie ihm dabei zugesehen. Schon zu oft hatte er Trost bei ihr gesucht. „Es wird alles gut werden. Das verspreche ich dir …“ flüsterte sie und drückte InuYasha noch fester an ihr Herz, um ihn wissen zu lassen, dass er da nicht alleine durch musste.

Eine weitere Woche war vergangen und Kagome war froh darüber dass sie vergangen war ohne InuYasha über den Weg zu laufen. Gerade saß sie im Park unter einer Weide. Vor ihr lag ein See der sich nur bewegte wenn ein leichte Frühlingswind darüber striff oder die Kirschblüten von dem Baum neben ihr auf die Wasseroberfläche vielen. 
Für einen kurzen Moment schloss Kagome die Augen, sie konnte sehen wie sie über die Brücke auf der anderen Seite des Sees lief. Ihre damals noch kleinen Füße trugen sie so schnell sie konnten zu den Schaukeln hinüber. „InuYasha!“ rief sie aufgeregt und lief ganz schnell weiter.
„InuYasha guck mal was ich gefunden habe!“
InuYasha sprang mit einem gewaltigen Satz von der Schaukel und ging zu seiner aufregten kleinen Freundin hinüber. „Was ist denn?“
Kagome hielt beide Hände leicht geschlossen und achtete darauf das sie nicht stolperte. „Schau mal, die habe ich neben der Brücke gefunden… ich glaube sie ist krank.“ langsam öffnete sie ihre Hände und zum Vorschein kam ein kleines Tier mit orange weißem Fell und einem dünnen Schwanz, seine schwarzen Knopfaugen hatte es geschlossen und seine Füße fest an sich gezogen. 
„Oh!“, machte InuYasha überrascht, „Das ist eine Haselmaus, aber noch eine kleine. Du hast sie doch nicht aus einem Nest genommen oder?!“ Kagome bließ ihre Wangen auf und blickte ihren kleinen Freund böse an. „Nein! Ich sagte doch ich habe sie gefunden!“ 
„Dann bring sie zurück.“
„Nein, ich nehme sie mit nach Hause und kümmere mich um sie, ich glaube die ist krank.“ InuYasha schüttelte nur mit dem Kopf über die Sturheit des kleinen Mädchen. „Deine Mutter wird sich bedanken.“
„Mit doch egal, dann verstecke ich sie halt.“
„Nani? Wie willst du das machen? Du kannst doch so eine Maus nicht einfach in einem Schuhkarton unter deinem Bett verstecken.“ Stur wie sie war wandte Kagome sich um, „Ich weiß schon wie ich das mache.“ sagte sie und zog beleidigt von Dannen. InuYasha stand immer noch an der Schaukel und schüttelte den Kopf. Doch Wochen später Staunte er nicht schlecht als Kagome es tatsächlich geschafft hatte die kleine Maus aufzuziehen. Ihr Großvater hatte ihr dabei geholfen und einen großen Käfig für die kleine Maus gebaut. Sie hatte mehrmals versucht ihre kleine Freundin wieder auszusetzen doch es war unmöglich, sie folgte ihr überall hin und schließlich gab sie auf. Immer wenn Kagome unterwegs war hatte sie Airi, so hatte sie die Maus genannt in ihrem Ärmel oder in einer kleinen Tasche. Wenn sie gerade nicht schlief saß sie immer auf ihrer Schulter. 
Kagome öffnete ihre Augen wieder und ließ der Erinnerung verblassen. Schon vor vielen Jahren war ihre kleine Begleiterin gestorben doch jetzt hatte sie einen neuen Begleiter. 
Unter ihrem Rabenschwarzen Haar lugte eine weiße kleine Nase hervor und schnüffelte wie ein kleiner Staubsauger. 
„Komm raus Yuki es ist wunderschön.“ Auf Kagomes Schulter unter ihrem Haar hatte sich ein weißes Streifenhörnchen versteckt. Ihr Bruder hatte es ihr geschenkt als sie wegen ihrer Leukämie länger im Krankenhaus hatte bleiben müssen.
Das Fell war ganz weich und Schneeweiß deswegen nannte Kagome ihre kleine Freundin Yuki. Denn Yuki bedeutet im Japanischen Schnee. Wenn die Sonne so wie heute schon schön warm schien und Yuki ihren Winterschlaf beendet hatte nahm Kagome sie mit nach draußen. Wie Airi blieb sie immer in ihrer Nähe und kam immer wieder zurück.
Was Kagome nicht bemerkte war das sie beobachtet wurde. Auf der anderen Seite des Sees auf der Brücke stand InuYasha, aus Zufall hatte er sie dort unter dem Baum sitzen sehen und schmunzelte ein bisschen als er sah wie sie ihre Hand öffnete und ihr kleines Streifenhörnchen über ihren Arm auf ihre Hand kletterte nur für diese kurzen Sekunden hatte er vergessen warum er sie mied und nicht mit ihr redete. 
Er konnte spüren wie sein Inneres ihn anschrie zu ihr zu gehen, doch InuYasha hörte wie immer nicht, bliebt stehen wo er war und beobachtete sie. 
„Ich sage doch es ist schön.“ sagte Kagome und tippte leicht mit ihrem Finger gegen die Nase von ihrer kleinen Freundin. Sie ließ ihren Blick über die Oberfläche des Sees wandern, als sie das Spiegelbild der Brücke genauer betrachtete blickte sie auf. 
„I … InuYasha?“, doch als sie blinzelte war niemand zu sehen nur ein paar Kirschblüten vielen von den Bäumen und landeten auf der Wasseroberfläche. Kagome senkte ihren Blick wieder. „Einbildung …“, flüsterte sie leise, doch sie hatte keine Ahnung dass er blitzschnell in den Kirschbaum gesprungen war der neben der Brücke stand. InuYasha saß auf dem höchsten Ast und blickte auf den See hinunter. Es waren nur noch Erinnerungen die sich auf der Wasseroberfläche widerspiegelten.  Erinnerungen in die er sich in der Zeit zurück hin flüchten wollte, doch das war leider nicht Möglich. Alles was ihm blieb war die Schmerzhafte Realität.




So das nächste Kapitel ist da. Heute werde ich wahrscheinlich noch ein paar mehr hochladen.

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Viel Spaß :)

Do you RememberWhere stories live. Discover now