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Einige Tage waren vergangen. Ich hatte meine Wohnung aufgeräumt und war sogar einkaufen gewesen. Doch Tobis Besuch war nicht in meinen Gedanken präsent, zumindest nicht so sehr, wie er selbst. Ich hatte es einfach vergessen und war dementsprechend verwirrt, als es klingelte. Müde schlurfte ich zur Tür und öffnete diese. Vor mir stand ein grinsender Tobi. "Tach Curry!" "Brüll nicht so man", sagte ich genervt, bevor ich checkte, wer da überhaupt vor mir stand. "Tobi! Boa ich hab voll vergessen, dass du herkommst", lachte ich und ließ ihn dann rein. Madita lugte neugierig aus ihrer Wohnung. "Hey Madita", lächelte ich, während sie Tobi ansah. "Hey Kevin. Wer ist das?" "Das ist der Kollege und Freund von dem ich dir erzählt habe." "Ach so... Man sieht sich sicher später", lächelte sie und verschwand dann in ihrer Wohnung. "Wer war das denn?", fragte Tobi mich und sah mich merkwürdig an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. "Das ist meine Nachbarin, die neu eingezogen ist. Wieso fragst du?" Er gab mir keine Antwort, sondern ging einfach rein. Ich seufzte kurz und folgte ihm dann. "Willst du was trinken?" Er verneinte und sah mich an. "Hast du irgendwas Tobi?", fragte ich, als er mich nach fünf Minuten immernoch anstarrte. Er schein aus seiner Trance zu schrecken, denn er schüttelte den Kopf. "Eh... ja klar. Alles gut." "Na wenn du meinst. Ich schau dir besser Mal, wo du pennen kannst", sagte ich und ging zum Gästezimmer. Tobi sah sich darin um und stellte dann seine Sachen ab. Da fiel mir etwas ein. "Warte mal kurz. Ich muss eben speichern, was ich geschnitten hab", sagte ich und ging in mein Computerzimmer. Dort speicherte ich die Sachen und wartete eine Weile, um runterzukommen. Ich sah aus dem Fenster. Es schneite leicht. Es hatte den ganzen bisherigen Winter nicht geschneit, jetzt war es bereits Mitte Dezember. Es war, als ob Tobi den Schnee mitgebracht hätte. Ich lächelte leicht, Tobi und Schnee waren zwei Dinge die ich liebte. Nach einer Weile ging ich zurück. Tobi schien schon zu warten. "Es schneit", stellte er fest. "Ja aber erst, seit du hier bist", gab ich zurück. "Hab ich wohl mitgebracht. Bei uns hat es auch geschneit", lachte er. "Genau das habe ich auch gedacht", lachte ich mit. "Willst du rausgehen?" Ich nickte bloß und suchte meine Jacke und ein Paar Schuhe. Damit ging ich zur Tür und zog die Sachen dann an. "Wir können ja zum Weihnachtsmarkt gehen", sagte ich. "Ist der denn interessant?" "Keine Ahnung ich war noch nicht da. Ohne Schnee hasse ich Weihnachtsmärkte." "Geht mir auch so, Curry. Aber jetzt schneit es hier ja", lächelte er. Ich nickte, nahm meinen Schlüssel und öffnete dann die Tür. Tobi ging raus, ebenso wie ich. Gemeinsam verließen wir das Haus. Sofort verfing sich der Schnee in Tobis Haaren, vermutlich auch in meinen. Ich führte uns langsam zum Marktplatz, wo für die nächsten Wochen der Weihnachtsmarkt stattfinden würde. Die Buden waren in einer Reihe aufgestellt, es gab mehrere Attraktionen, die mich aber nicht allzu sehr interessierten. Viel interessanter war Tobi. Wie die Schneeflocken auf seine Haare fielen und er sich fasziniert umsah. Gemeinsam gingen wir durch die Menschenmenge, die sich auch dort befand. Ab und zu lachten wir, weil einer etwas lustiges gesagt hatte. Im Nachhinein musste ich wirklich sagen, dass es Spaß gemacht hat.

CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt