Glücklich wachte ich auf. Tobi und ich hatten uns etwas von dem Essen genommen und den Rest in den Kühlschrank gestellt. Dann waren wir irgendwann in unsere Betten gegangen. Ich hatte mich dazu entschlossen, Tati und Erik die Wahrheit zu sagen, aber dafür musste ich von Tobi wissen, was wir nun waren. Doch er schlief noch und ich wollte ihn nicht wecken, weshalb ich einfach in die Küche ging und Kaffee kochte. Tobi schlief in seinem eigenen Zimmer, ich weiterhin im Gästezimmer. Wir beide hatten uns dafür ausgesprochen. Vermutlich, weil für uns beide alles so neu war. So unerfahren wie wir Beide waren hatten wir auch keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und goss mir gerade Kaffee in eine Tasse, als sich ein Paar starker Arme um mich legte. "Guten Morgen Tobi", murmelte ich und drehte mich um. Seine Haare waren verwuschelt und er sah mürrisch aus. "Guten Morgen", antwortete er und klaute meinen Kaffee. Ich lachte nur und nahm mir ne neue Tasse. "Wann kommen die Zwei?" "Gegen drei oder so." Ich merkte, dass er nicht wirklich wach war und ließ ihn in Frieden. Stattdessen nahm ich mein Handy zur Hand. Erik und Tati hatten in unsere Gruppe geschrieben und gesagt, dass sie wohl gegen drei bei Tobi sein würden und sie mir heute viel Spaß und ein schönes Fest wünschten. Ich lächelte und schrieb zurück, dass ich eine schwere Aufgabe vor mir hatte und ich erst danach sehen würde, ob es ein schönes Fest für mich geben würde. Daraufhin kam erst einmal nichts. Tobi trank weiter Kaffee und schien langsam aufzuwachen. "Sag mal Tobi", sagte ich nach einer Weile und spielte nervös mit meiner Tasse. "Was gibt's denn?" Ganz wach war er wohl noch nicht, doch es würde reichen. "Was sind wir?" "Ich bin ich und du bist du." "So meinte ich das nicht. Sind wir Freunde oder mehr?" "Wir waren schon immer mehr, wir waren mal beste Freunde. Jetzt würde ich sagen, dass wir ein Paar sind, findest du nicht?" Ich war überrascht. Er nahm es ganz locker, vielleicht sollte ich das auch tun. "Doch das finde ich auch. Ich hab noch eine Frage." "Die wäre?" "Hast du ein Problem damit, wenn ich ehrlich zu Tatjana und Erik bin und ihnen von meinen Gefühlen und unserer Beziehung erzähle?" "Warum sollte ich? Sie wissen eh beide von meinen Gefühlen für dich also mach es ruhig, wenn du dich dadurch besser fühlst, Schatz." Ich lief knallrot an. "J-ja... danke Tobi." Er stand auf, gab mir einen Kuss auf die Wange und räumte seine Tasse weg. "Wollen wir noch rausgehen?" "Nur, wenn du dich dick anziehst. Ich glaube eh, dass das gestern schon gereicht haben könnte, damit du krank wirst." Ich nickte, stellte meine Tasse weg und holte mir dann einen Pullover, welchen ich mir schnell anzog. Dann schnappte ich mir auch noch meine Jacke. "Können wir dann?" Er nickte, holte sich selbst einen Pullover ud zog den schnell an. Dann holte er sich eine Jacke und wir beide zogen unsere Schuhe an. Er packte seinen Schlüssel ein und trat dann aus der Wohnung. Er lächelte mich an, eine Welle Glück durchflutete mich. Ich lächelte zurück. Das hatte ich vermisst: Einfach ohne Worte mit ihm auskommen, nichts zu sagen und einfach die Zeit zu genießen. Nach einer Weile kamen wir an dem Park vorbei in dem ich gestern gesessen hatte. Tobi sah zur Bank, auf der ich gestern gesessen hatte. "Curry", flüsterte er. Ich sah ihn verwirrt an. "Tobi? Geht es dir gut?" Erschrocken sah er zu mir. "Ja ich hab nur an gestern gedacht. Ich hatte mir wirklich Sorgen gemacht. Ich wollte sofort nach dir suchen, aber dann musste ich mir erst einmal über alles klar werden, was du gesagt und mir damit vorgeworfen hast. Dann hab ich mir deine Jacke geschnappt und mich fertig gemacht. Ich hab dich gesucht Kevin." "Das habe ich gemerkt." "Bist du sauer, weil ich dich zuerst nicht gesucht habe?" "Nein. Um ehrlich zu sein muss ich dir dankbar sein. Ich glaube ich wäre wirklich da erfroren." Danach war es wieder still. Tobi griff nach meiner Hand und drückte sie kurz. Ich drückte zurück und wir gingen wieder zu seinem Zuhause. Kurz vorher ließ er meine Hand los, was mich kurz seufzen ließ. Er öffnete die Tür und wir betraten die Wohnung. "Ich glaube ich lade ein Video hoch, was meinst du?" "Lass doch synchron hochladen Kevin. Da werden unsere Zuschauer bestimmt staunen, wenn wir dann behaupten, dass wir uns nicht abgesprochen haben." Ich lachte und stimmte ihm zu. Mein Laptop fuhr hoch und ich verband mich mit seinem Internet. Wir alle hatten das Internet bei den jeweils anderen, damit wir unsere vorproduzierten Folgen problemlos hochladen konnten. Zeitglich erschienen nach einiger Zeit unsere Folgen auf unseren Kanälen. Dann setzten wir uns zusammen auf sein Sofa und sahen uns irgendwas im Fernsehen an, dass uns beide nicht wirklich interessierte. Gegen drei Uhr am Nachmittag klingelte es, weshalb Tobi sich von mir löste und aufstand, wir hatten uns zusammen hingelegt. Kurze Zeit später ertönte Tatis Stimme durch die Wohnung. "Gut siehst du aus! Schade ist nur, dass Curry nicht da ist. Das muss dich doch sehr stören hm?" Ich grinste in mich rein und sah weiter in den Fernseher. "Du sagtest du hast einen Freund da? Wie ist er denn so?" Ich hörte nicht, was Tobi daraufhin sagte, doch ihr nächster Satz brachte mich zum Lachen. "Wie, er ist genau wie Curry? Du nutzt ihn aber nicht, um damit Currys Abwesenheit zu kompensieren, oder?" Ich hörte, dass Tobi auch anfing zu lachen und unsere Freunde ins Wohnzimmer führte. "Oh... ehm... Hi Kevin." Tati schien ziemlich nervös zu sein, wahrscheinlich weil sie dachte, dass sie Tobis Geheimnis ausgesprochen hatte. "Na ihr zwei, wie geht es euch? Hattet ihr bisher ein schönes Fest?" Beide nickten und Tati sah mich noch immer so an. Jetzt setzte Tobi sich neben mich. "Ich hatte euch noch was zu erzählen. Also. Ich... naja... stehe auf Männer." "Ja wo liegt das Problem?" "Es gibt kein Problem, nicht mehr. Es gab eins, denn ich war zu euch dreien nicht ehrlich. Mit Tobi habe ich mich gestern, wenn auch unfreiwillig, ausgesprochen und finde, dass ich es euch, da ihr meine besten Freunde seid, auch sagen muss." Wieder nickten beide und setzten sich vor Tobi und mich auf ein etwas kleineres Sofa. "Nun, ich habe einsehen müssen, dass ich mich in Tobi verliebt hatte, auch wenn es mir anfangs nicht gefiel, beste Freunde und so. Aber gleichzeitig war ich ach froh, denn ich wusste ungefähr, wie er tickt." Pan fing an zu grinsen und sah Tobi aufmunternd an, doch er schüttelte nur den Kopf. Stattdessen legte er seinen Kopf auf meine Schulter und grinste sie an. "Awww ich wusste es! Ihr habt es beide immer Ernst gemeint!" Erik sagte erst einmal nichts, sondern ließ seine Freundin erst einmal schwärmen. Dann, als sie dann endlich fertig war, beglückwünschte er uns fröhlich. "Tja und so wird das Fest großartig, nicht wahr Tobi?" "Wie du gestern gesagt hast. Schnee und die drei Personen, die man am liebsten hat." Tati brach in einen weiteren Fangirlanfall zusammen, während Erik mit uns lachte. Am Abend, als wir alle uns vollgefressen hatten und gemütlich auf dem Sofa saßen, Tati in Eriks Armen und Tobi hatte mich an sich gedrückt, in diesem Moment war ich vollkommen glücklich. Später räumten wir meine Sachen weg, denn Tati und Erik würden im Gästezimmer schlafen, während ich bei Tobi schlafen sollte. Keiner von uns hatte damit ein Problem, also war dieses Umräumen schnell erledigt. Mitten in der Nacht legten wir uns dann auch ins Bett. Tobi legte seine starken Arme um mich und kuschelte sich von hinten an mich. Ich spürte sein Gesicht an meinem Nacken und hörte ein leises: "Schlaf gut, mein Kevin. Ich liebe dich." Müde flüsterte ich ein: "Ich liebe dich auch, Tobias", zurück und schlief dann auch ein.
The End
