Es war unglaublich viel los in der Stadt. Wir mussten aufpassen, dass wir uns nicht verloren. „Da vorne, in der Galerie Lafayette, müsste der Gucci- Laden sein.", sagte ich. Geschwind schlängelte ich mich durch die Masse, bedacht darauf, so wenig Leute wie möglich zu berühren. Meine Begleiter hatten dabei weniger Glück. „Hey warte doch mal!", rief Namjoon von hinten. Ich wandte mich um. Sie hatten ziemlich zu kämpfen und waren mehrere Meter zurückgefallen. „Wow, du bist ziemlich wendig und schnell.", bemerkte Jungkook, als sie aufgeholt hatten. „Ich bin einfach nur wesentlich unauffälliger als ihr. Der Durchschnitt halt.", antwortete ich mit einem Schulter zucken. „Oh, ich denke du hast heute ausreichend bewiesen, dass du weitaus mehr bist.", stellte Jimin fest und legte einen Arm um mich. Ich wurde rot und wusste nicht wohin ich schauen sollte. „Naja, jedenfalls. Wir sind da. Damit ist das Ende unserer gemeinsamen Tour fast erreicht, wenn Taehyung hier ist."
„Endlich!", stöhnte Yoongi erleichtert, weshalb er sich von fast allen, außer mir, einen bösen Blick einfing. „Was denn? Das war viel zu viel Bewegung und zu wenig Schlaf!", verteidigte er sich mürrisch. „Vielleicht bekommst du so aber mal mehr Inspiration für deine Songs!", keifte Jin zurück. „Als ob ich die brauchen würde. Die Songs sind schon so toll!", knurrte der Rapper mit den minzfarbenen Haare. Jins Kommentar musste wirklich seinen Stolz verletzt haben, so wie er schaute. Wie konnte man das nur den ganzen Tag ertragen? Bevor ich noch Kopfschmerzen von den Sticheleien bekam löste ich mich aus Jimins Griff und betrat die Galerie, in der eigentlich nur sehr gut betuchte Leute einkaufen gingen. Schon nachdem ich den ersten Schritt in das Gebäude gesetzt hatte fühlte ich mich unpassend. Mann, war das luxuriös hier drin! Alles war verglast und wurde bunt angestrahlt. Verschwendung wohin man auch blickte. Etwas scheu sah ich mich um. Die meisten Läden kannte ich entweder gar nicht, oder nur von Werbung irgendwelcher Supermodels oder Stars. „Sag bloß du magst es nicht shoppen zu gehen.", sagte Yoongi, der neben mich getreten war. Er schien sich wieder gefasst zu haben. „Das ist es noch nicht mal. Es ist die Atmosphäre. Hier riecht alles nach... reich.", murmelte ich verlegen. Er verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln. „Tja, das ist jetzt unsere Welt, Süße. Obwohl ich das früher auch verabscheut habe, und es immer noch tue." Er zwinkerte mir zu. „Also, wo ist jetzt unser Tae?", wollte Jungkook motiviert wissen. Er überragte mich und sah sich neugierig um. „Hey, Jiminie schmeiß doch mal deine Intuition an. Schließlich sind du und Tae im gleichen Jahr geboren. Habt ihr das nicht irgendeine Verbindung?", lachte Hoseok, woraufhin ich auch lächeln musste. Jimin zeigte ihm jedoch nur den Mittelfinger. „Wir sind im gleichen Jahr geboren, aber nicht von der gleichen Frau, noch nicht mal in der gleichen Stadt. Da musst du schon Yoongi fragen. Kommt bei solchen Stadt-Geschichten nicht meistens eine tiefere Verbindung zustande?"
Yoongi schnaubte bloß. "So viel wie du und Tae aufeinander hängt, müsste bei euch eine wirklich tiefe Verbindung bestehen. Wenn du verstehst was ich meine.", schoss Angesprochener provozierend zurück. Ich hielt mir die Ohren zu. Das wurde mir jetzt eindeutig zu viel, wenn das schon so anfing. Ich spürte wie sich eine Hand auf meine Schulter legte und sah auf. Namjoon stand neben mir. „Komm. Lass sie streiten. Zu zweit sind wir sowieso schneller." Er zog mich am Arm in die Menschenmasse. Ich riskierte noch einen Blick zurück. Jin versuchte zu schlichten, wurde aber, wahrscheinlich, voll mit reingezogen. Hoseok stand grinsend daneben. Er entdeckte uns, winkte aber nur. Ich hob leicht die Hand.
„Denkst du wirklich erst in bei Gucci?", fragte ich Namjoon. „Ich denke schon. Nachdem er die ganzen Denkmäler der Stadt abgegrast hat, wozu er, weiß Gott, genug Zeit hatte, wird er hierher gegangen sein." Ich studierte die verschiedenen Leuchtreklamen. Wir kamen an einem Lageplan vorbei, an dem ich stehen blieb. „Ich kann das ganze Gezanke manchmal echt nicht ab. Zum Glück habe ich ein eigenes Studio. Manchmal verstehe ich Suga schon, wenn er sich sozial total abkapselt.", erzählte er. „Ihr nennt euch bei euren Künstlernamen?", fragte ich erstaunt. „Ja, wie es halt gerade passt oder einem in den Sinn kommt." Ich nickte und zeigte mit dem Finger auf den Platz, wo sich der Laden befand. Wir mussten noch eine Etage tiefer. „Ich bin aber auch eher wie Yoongi. Ich schotte mich viel ab.", versuchte ich das Gespräch am laufen zu halten. „Ich habe schon gemerkt. Du bist den Umgang mit Menschen nicht gewohnt, besonders nicht mit Jungs?" Ich nickte zögernd. Es war ungewohnt mit jemandem offen darüber reden. Besonders mit jemand fremden und auch noch einer Person, des anderen Geschlechts. „Das wird alles noch, glaub mir. Was denkst du wie sich einige von uns im Umgang mit hübschen Mädchen anstellen? Schrecklich! Selbst ich kann da echt verpeilt sein." Belustigt musterte ich ihn. Merkte man gar, vor allem da er mich gerade unabsichtlich als unattraktiv bezeichnet hatte. Plötzlich wurde Namjoon rot. „Damit meine ich natürlich nicht, dass du unattraktiv bist. Es ist nur- ähhh..." Er fing an zu stottern, was mich zum lachen brachte. Wenig später stimmte er mit ein. „Siehst du.", meinte er, während wir die Rolltreppen herunter fuhren. „Ich glaube noch keiner von uns hatte jemals eine längere Beziehung, oder so viel Erfahrung in der Liebe. In unseren jetzigen Umständen ist das auch nicht möglich."
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Wie man ein Konzert rettet (BTS Fanfiktion)
FanfictionTitel ist Programm ^^" Was passiert wenn die Jungs in Berlin getrennt werden und ohne Handy und Orientierung durch die Stadt irren? Wie eine Suche nach den Bangtanboys aussehen kann lest ihr in folgender Kurzgeschichte. Ich hoffe euch gefällt es...