Die Jungs starteten mit 'Fire' und legten somit gleich am Anfang richtig los. Ich spürte wie sie während der Show die vorderen Reihen absuchten. Jimin entdeckte mich als erster und zwinkerte mir zu. Es war ein tolles Konzert, auch wenn mich das Gekreische der Fans etwas störte.
Zum Schluss wurde es peinlich, richtig peinlich.
Das Konzert neigte sich dem Ende zu. Ich fühlte mich fertig, weil ich sowohl laut mitgesungen als auch getanzt hatte. Schon 'Fire' hatte mich mitgerissen. Die Jungs sangen und tanzten mit einer unglaublichen Leidenschaft. Zwischendurch machten sie immer mal wieder Späße, die die ganze Halle zum lachen brachte. So viel Spaß wie an diesem Abend hatte ich lange nicht mehr gehabt. Die Emotionen gingen mir teilweise ziemlich durch bei traurigen Lieder wie 'Spring Day' oder 'Lie', gesungen von Jimin. Während er sein Solo hatte glitt sein Blick immer wieder zu mir. In dem Moment verfluchte ich mich dafür die Lyrics so gut zu kennen. Obwohl man das bei den BTS-Liedern eigentlich nicht brauchte. Die Melodie sagte bereits alles. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Mein Herz schrie mich an, mein ganzes Leben zu überdenken. Während mein Kopf mir versuchte einzureden, dass das alles hier keinen tieferen Sinn hatte. Immer wieder fesselte mich sein Blick. Er wollte mir etwas sagen, er wollte uns allen etwas sagen. Nur die meisten würden ihn nie verstehen, und ich wollte ihn nicht verstehen. Traurig sah ich zu Boden. Nach diesem Abend würden wir uns nie wieder sehen, oder, zumindest, würden wir uns nicht mehr so nahe kommen. Das war eine einmalige Sache. Wieso wollte mein verdammtes Herz das nur nicht glauben? Es sehnte sich nach mehr. Nach Freundschaft. Es wollte mir sagen, dass ich mehr war als nur eine einfache, zufällige Helferin, dass ich eine Freundin geworden war. Ich hielt das für eine Lüge. So in Gedanken vertieft verpasste ich beinahe den Einsatz zum nächsten Lied.
Am Ende der Show kam der Teil, bei dem sich die Jungs bedankten. Namjoon redete, heute auf Englisch. „Meine lieben Armys. Dieser Abend hat uns wirklich sehr viel Spaß gemacht und wie ich sehe hat es euch auch gefallen. Ihr habt eine unglaubliche Stimmung in diesem Stadium gemacht. Dafür danken wir euch. Durch euch haben wir uns nämlich, hier, wie zu hause gefühlt." Er verbeugte sich und erntete daraufhin lautes Gekreische. „Wie die meisten von euch wissen ist das unser erster Aufenthalt in Deutschland, somit auch unser erstes Konzert. Ich bin sicher es wird nicht das letzte sein, nach diesem tollen Abend." Wieder Gekreische. Namjoon wartete bis sich die Lage etwas beruhigt hatte. „Nun, dieses Konzert wäre ohne eine bestimmte Person nicht möglich gewesen." Oh nein. Bitte nicht. „Damit meine ich weder, unseren Manager, der das alles toll organisiert hat. Danke nebenbei. Auch nicht ohne unsere Crew, die sich immer ausgesprochen gut um uns kümmert. Ich rede von einem ganz speziellen Mädchen, das uns, nachdem wir uns hoffnungslos in dieser Stadt verlaufen hatten, wieder eingesammelt hat." Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen. Seine Worte gingen mir jetzt schon unter die Haut. Ich hoffte er würde nicht weiter reden, sonst würde ich gleich heulen wie ein Schlosshund. „Heute haben wir ein tolles Mädchen kennen gelernt, ebenso wie wir eine tolle, bunte Stadt gesehen haben. Ich danke dir, dass du nicht einfach weiter gegangen bist, sondern uns geholfen hast. Ich danke dir dafür, dass du uns vor kuschelwütigen Armys bewahrt hast. Ich danke dir, dass du, neben der Suche nach uns Idioten, es auch noch geschafft hast, uns den Charme dieser Stadt näher zu bringen. Obwohl es nur ein Tag war hoffe ich, dass wir Freunde geworden sind, und du uns nicht vergessen wirst." Die Tränen flossen wasserfallartig meine Wangen hinunter. Lauter Applaus brandete auf, als die anderen Jungs das Wort ergriffen und sich einzeln bei ihren Fans bedankten, bevor sie anschließend die Bühne verließen.
Es dauerte ziemlich lang bis sich die Halle geleert hatte. Ich wartete ab, weil ich von so vielen Menschen nicht umgeben sein wollte. Es sollte niemand sehen wie verheult ich war und es sollte auch niemand erkennen, dass die Worte an mich gerichtet waren. Ich hoffte inständig, dass meine Identität nie aufgeklärt werden würde. Ich wollte das geheimnisvolle Mädchen bleiben, das BTS zu ihrem eigenen Konzert zurück gebracht hatte. Als nur noch wenige Leute in der Halle waren, hauptsächlich Putzkräfte und Sicherheitsleute, begann ich mich auf den Weg zu machen. Es wurde Zeit. Ich musste mich bei meiner Mutter melden und es war auch schon ziemlich spät, fast 23 Uhr. Ich wollte gerade zu den Ausgängen gehen als mich eine Stimme zurück hielt. „Nicht so schnell. Wo willst du denn hin?"
Tut mir leid für das kurze Kapitel, aber ich wollte den Abschied und das Konzert separat haben. Ich hoffe, ihr verzeiht mir. :(
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Wie man ein Konzert rettet (BTS Fanfiktion)
FanfictionTitel ist Programm ^^" Was passiert wenn die Jungs in Berlin getrennt werden und ohne Handy und Orientierung durch die Stadt irren? Wie eine Suche nach den Bangtanboys aussehen kann lest ihr in folgender Kurzgeschichte. Ich hoffe euch gefällt es...