Rezoni ff - die Abschlussfahrt

Teil 8

Seufzend laufe ich wieder zum Fenster "Rezo? Bist du noch da?" "Ja hier vorne" winkt er mir und kommt wieder zurück ans Fenster "Hast du alles mitbekommen..?" "Ja probably. Interessant dass wir jetzt scheinbar ein Paar sind Haha" lacht er kurz auf. "Willst du vielleicht noch reinkommen? Würde mich noch kurz duschen." "Uhhm ja okey wir haben ja zeit" smiled er und klettert durchs Fenster rein, woraufhin ich auch schon herzlich umarmt werde. "Das wollte ich schon die ganze Zeit machen". "Ok das ist ja jetzt mal mega süß. "Kannst dich gerne auf irgendein Bett setzen ich beeile mich auch." Schnell nehme ich mir ein Handtuch und verschwinde ins Bad unter die Dusche. Shampoo rein. Auswaschen. Fertig. Ich drehe das Wasser ab, binde mir das Handtuch um die Hüfte und betrete das Schlafzimmer um mir ein paar Klamotten zusammenzusuchen. Als ich den Raum betrete setzt Rezo zum reden an, "Also ich hätte ge-" er stockt und wendet seinen Blick; scheinbar beschämt schnell von mir ab. "Ist irgendwas?" frage ich leicht belustigt während ich schon am Kleidung zusammensuchen bin. "Ich war nur so dezent überrascht dass du hier plötzlich einfach fast nackt stehst, ist das so verwunderlich?". Wo er recht hat... ist es ihm etwa unangenehm? Ja wahrscheinlich...

Mit einem genuscheltem "Ja stimmt eigentlich" husche ich wieder in das Badezimmer um mich umzuziehen. Noch ein prüfender Blick in den Spiegel. Passt. "So bin dann fertig, gehen wir?" frage ich lächelnd und schließe die Badezimmertür hinter mir. "Also willst du vielleicht was futtern gehen oder so?". Schon während diesen Worten steigt er aus dem Fenster, ich hinterher. "Also.. Ich hätte schon ziemlich Hunger, vorallem nachdem wir hier nur irgendwelche Pampe vorgelegt bekommen, aber kenne mich hier nicht aus..". "Tja, dann musst du mir wohl einfach folgen, grisnt der Ältere mich gespielt böse an. Nur ein Schulterzucken meinerseits, da ich nicht genauso verunsichert wirken will wie ich es eigentlich bin. Doch als er meine Hand nimmt und mich mitzieht als wäre es komplett normal, kann ich nicht einen klaren Gedanken fassen und lasse es einfach geschehen. An einem unscheinbaren Gebäude halten wir, verwirrte Blicke meinerseits. "Meiner Meinung nach der beste Asiate der Stadt" und schon betreten wir das Restaurant durch eine, meiner Meinung nach etwas versteckte Tür.. "Essen wir hier oder zum mitnehmen?" "Hier essen", kommt es schnell von ihm "...dann kann ich dir zeigen warum ich es hier so schön finde". Irritiertes Nicken meinerseits.

"Setzen wir uns einfach hierher?" frage ich und zeige auf einen der vielen leeren Plätze. Lachend schüttelt er den Kopf und zieht mich mal wieder einfach mit. Diesmal an einer kleinen Treppe hoch. Zwei Stockwerke höher sind wir scheinbar da. Vor uns liegt eine schön, dämmrig beleuchtete Terasse mit ein paar kleinen Tischen und Kissen welche die Stühle ersetzen, es scheint als könnte man hier einfach einen Teil der Stadt überblicken, so viele Lichter, so viele Menschen auf den Straßen. Verdutzt starre ich vor mich hin, bis Rezo sich setzt und ich ihm gegenüber, während dieser schon die Karte betrachtet. "Wie kann es sein dass hier so ziemlich garnichts los ist? Diese Aussicht ist einfach... wundervoll" wundere ich mich jetzt doch sehr. "Naja du hast ja gesehen wie versteckt dieser Laden liegt und Touristen wollen ja auch immer nur das ganze Klassische Zeug wie Big Ben sehen." kriege ich in einen monotonen Ton zurück. Der restliche Abend verläuft ziemlich chillig. Nach dem Essen laufen wir noch etwas rum, labern viel wobei ich auch nebenbei erfahre dass er Veganer ist. Um etwa Mitternacht sitzen wir dann als ein paar der letzten im Hyde Park an einem kleinen See nebeneinander. Die Luft ist etwas kühler, im dämmrigen Licht der Laternen glänzt das Wasser schwarz und es tröpfelt leicht. Das stört uns aber nicht wirklich.

"...Du Rezo?" "Ja?" "Du hast mich auch gefragt also ehm... Hast du eine Freundin?" Seufzend blickt er mich mit seinen babyblauen Augen an. "Seit kurzem nicht mehr... Eigentlich weiß ich gerade nichtmal ob ich naja wirklich auf Frauen stehe. Aber Hey bestimmt nur eine Phase" durch seinen Blick erkenne ich wie unsicher er aufeinmal ist. "Heißt das du glaubst schwul zu sein?" hake ich nach, nur um sicher sein, nichts falsch verstanden zu haben. "Ja a-aber halt vielleicht" und schon wendet er seinen Blick beschämt ab. Einmal tief durchatmen, ich setze zum reden an und spreche ziemlich schnell, vielleicht sogar schon etwas undeutlich "Ich bin übrigens bi und ja das ist ja auch nicht schlimm, also falls du wirklich schwul bist, hab keine 'Angst' davor. Ich bin dann auch gerne für dich da." Habe ich mich gerade geoutet? Jap genau das habe ich.

POV Rezo

Warum macht er das mit mir? Gut ich mag ihn, mehr als ich sollte und jetzt sagt er mir dass er bi ist? Nachdem ich ihm auch nach ein paar Sekunden nicht geantwortet habe ergreift er wieder das Wort. "Es tut mir leid... hab ich irgendwas falsches gesagt?" fragt er besorgt, nimmt langsam wieder meine Hand und verschränkt unsere Finger miteinander. "I-ich nein nein es ist einfach dass ich so fühle wie noch nie" langsam drehe ich mich während des Redens wieder zu ihm. "Ich habe mich verliebt, sowie noch nie und das in einen Jungen...irgendwie komme ich damit einfach nicht klar" beende ich den Satz. Langsam legt er seine Hand an meine Wange und streicht vorsichtig darüber. "Ich habe mich auch verliebt.." Sein Atem geht hörbar schneller und nervös nähert er sich mir. Regungslos warte ich ab. "Toni willst du das wirklich?" stottere ich leise als er kurz vor meinen Lippen stoppt. "Willst du denn?" lächelt er unsicher. Gerade ist nichts relevant, nur er, dieser perfekte Junge, wie er mich mit seinem Rehbraunen Augen anblickt, seine Haare wie immer süß verwuschelt, noch etwas lustig verfärbt von der Faschingsfrisur und trotz schwachem Licht kann ich sein perfektes Gesicht mustern.. Ja verdammt ich will das! Nach einer kleinen Ewigkeit überbrücke ich diesen letzten Zentimeter und vereine unsere Lippen vorsichtig, schließe die Augen, nie habe ich einen Moment so genossen. Bis vor kurzem war ich mir ja nichtmal sicher und jetzt fühlt es sich an als hätte ich es schon immer gewollt, als hätte mir das schon immer gefehlt. Nach kurzer Zeit lösen wir uns voneinander. Ein breites, glückliches Lächeln kann ich mir nicht verkneifen "Das kommt jetzt beschissen aber ich sollte langsam zurück..." flüstert er entschuldigend gegen meine Lippen. "I-st okey..."